Focke Wulf Fw 55

01.11.2014 EK
fw55_200

Focke Wulf Fw 55, Land: Deutschland Die Focke Wulf Fw 55 war ursprünglich von Albatros-Flugzeugwerke GmbH im geheimen Auftrag des Reichswehrministeriums als kleines Schulflugzeug entwickelt worden, die Unternehmung wurde später von Focke Wulf übernommen. Spannweite: 13,30 m, Länge: 9,30 m, Geschwindigkeit: 213 km/h.

1930 entwickelte die Firma Albatros-Flugzeugwerke GmbH in Berlin-Johannisthal im geheimen Auftrag des Reichswehrministeriums ein zweisitziges Schulflugzeug zur Ausbildung von Flugzeugführern an den Verkehrsfliegerschulen. Da es Deutschland verboten war, militärisches Fluggerät zu entwickeln und zu bauen, kamen die Aufträge aus dem Reichsverkehrsministerium. Die geforderten Flugzeuge waren dann ausgesprochene Zwitter, die sowohl zivilen, aber auch militärischen Anforderungen genügen sollten. Ein solches Flugzeug war auch die Albatros Al-101, ein relativ großer abgestrebter Hochdecker mit festem Heckspornfahrwerk. Der Rumpf war eine Stahlrohrkonstruktion mit einer Sperrholzverkleidung. Nur das Rumpfheck war mit Stoff bespannt. Flugschüler und Fluglehrer saßen in getrennten offenen Kabinen. Der Tragflügel war eine dreiteilige sperrholzverkleidete Holzkonstruktion, die an der Hinterkante über dem Flugschülerplatz der besseren Sicht wegen halbrund ausgespart war. Getragen wurde die gesamte Flügelkonstruktion von zwei Stielenpaaren, zusätzlich waren die Außenflügel mit großen V-Stielen gegen den Rumpf abgestützt. Aus Platzspargründen konnten die beiden Außenflügel nach hinten beigeklappt werden. Alle Ruder waren stoffbespannt. Das Leitwerk, ebenfalls eine Holzkonstruktion, war komplett mit Stoff bespannt. Das Fahrwerk verfügte über geteilte Achsen und wurde über Gummifedern gedämpft. Im Frühjahr 1932 war die Maschine fertig gestellt. Bald zeigten sich aber massive Probleme, wie eine Neigung zum Flachtrudeln, auch war das Flugzeug um alle Achsen instabil. Die Flügelkonstruktion erwies sich als zu weich, es kam zu Schwingungen und Verformungen. Nach umfangreichen Umbauten entstanden die Ausführungen Al 101C und D, die einen Argus As 8A/B Motor mit 135 PS Startleistung erhielten. Die Flugleistungen waren nun zufriedenstellend, so dass eine kleine Serie von 30 Maschinen gebaut werden sollte. Eine Ausführung mit einem Cirrus ?Hermes? Motor war für den Europaflug 1930 als L101A gemeldet, ging aber dann nicht an den Start. 1931 übernahm die Focke Wulf Flugzeugbau GmbH in Bremen die Albatroswerke und die Al-101 und Al-102, die eine überarbeitete und mit dem stärkeren Argus As 10C ausgestattete Al-101 darstellte, wurden, da noch Aufträge vorhanden waren, weiter gebaut. Lediglich die Typenbezeichnung änderte man. Aus der Al-102 wurde die Focke Wulf Fw 55. Eine Seeausführung Fw 55-See war ein Anderthalbdecker und wurde nur in einem Exemplar mit der Kennung D-2711 gebaut. Insgesamt wurden etwa 65 Maschinen Fw 55 bis Mitte 1934 gebaut und bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) und dem NSFK (Nationalsozialistisches Flieger Korps) eingesetzt. Nach der offiziellen Bekanntgabe der Gründung der Luftwaffe kamen einige Exemplare in die neuen Fliegerschulen.

Focke Wulf Fw 55 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Focke Wulf Fw 55

Land: Deutschland
Verwendung: Schulflugzeug
Triebwerk: ein luftgekühlter Achtzylinder Reihenmotor Argus As 10C mit festem Zweiblatt-Holzpropeller
Startleistung: 240 PS (177 kW)
Dauerleistung: 200 PS (148 kW) in 3.000 m
Besatzung: 2 Mann
Erstflug: 1932

Spannweite: 13,30 m
Spannweite im geklappten Zustand: 4,80 m
Länge: 9,30 m
größte Höhe: 2,70 m
Propellerdurchmesser: 2,40 m
Propellerfläche: 4,52 m²
Spurweite: 2,38 m
Flügelfläche: 22,40 m²
V-Form: +2°
Pfeilung der Flügelvorderkante:
Streckung: 7,90
Wurzeltiefe: 1,42 m
Leermasse: 975 kg
Startmasse normal: 1.170 kg
Startmasse maximal: 1.260 kg
Tankinhalt: 105 Liter
Nutzlast: 300 kg
Schmierstofftank: 12 Liter
Flächenbelastung: 56,25 kg/m²
Leistungsbelastung: 5,25 kg/PS (7,13 kg/kW)
Kraftstoffverbrauch: 35,2 l/100 km
Schmierstoffverbrauch: 0,4 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 192 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 213 km/h
Reisegeschwindigkeit in 3.000 m: 180 km/h
Landegeschwindigkeit: 86 km/h
Gipfelhöhe: 5.400 m
Steigleistung: 5,1 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 3,5 min
Steigzeit auf 3.000 m: 15 min
Reichweite normal: 580 km
Reichweite maximal: 840 km (einsitzig)
Flugdauer: 4,5 h
Share

Empfohlen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.