Arado Ar 76

01.11.2014 EK
aradoar76_200

Arado Ar 76, Land: Deutschland Bei dem Arado Ar 76 handelte es sich um ein Schulflugzeug, das auch als leichtes Jagdflugzeug einsetzbar sein sollte. Von der Maschine wurden 182 Exemplare gebaut. Spannweite: 9,50 m, Länge: 7,20 m, Geschwindigkeit: 267 km/h.

Eine der ersten Ausschreibungen des C-Amtes, später Amt für Technik und Beschaffung des Reichsluftfahrtministeriums, forderte ein leichtes einsitziges Übungsjagdflugzeug in Hochdeckerauslegung, das auch als Objektschutzjäger verwendet werden konnte. Als Antrieb war der neue Achtzylinder-Reihenmotor Argus As 10 C vorgeschrieben, die Bewaffnung sollte aus ein bis zwei 7,9 mm Maschinengewehren MG 17 bestehen. Die Ausschreibung ging an die Firmen Arado, Focke-Wulf, Heinkel und Henschel.

Arado Ar 76 (Archiv: Eberhard Kranz)

Konstruktionsmerkmale des Arado Ar 76

Walter Rethel entwarf einen Hochdecker in Gemischtbauweise mit festem, verkleidetem Heckradfahrwerk und typischem Arado-Leitwerk, das heißt, das Seitenleitwerk war vorverlegt und befand sich deutlich vor dem Höhenruder. Der Rumpf bestand aus einem stoffbespannten Stahlrohrgerüst, Tragflächen und Leitwerk waren stoffbespannte Holzkonstruktionen. Die Tragfläche war auf kurze Streben über den Rumpf vor der Pilotenkabine gestellt und mit je zwei Einzelstreben gegen den Rumpf abgestützt. Am vorderen Knotenpunkt war gleichzeitig die Hauptfahrwerksstrebe angeschlagen.

Arado Ar 76 (Archiv: Eberhard Kranz)

Flugerprobung und Einsatz des Arado Ar 76

Anfang 1934 startete der erste Prototyp Ar 76a (D-ISEN) zu seinem Erstflug, der bereits die guten Flugeigenschaften der Maschine zeigte. Zwischenzeitlich hatte man die Ausschreibung dahingehend geändert, dass ein Bombenmagazin für drei 10 kg Bomben eingebaut werden musste. Dadurch waren die folgenden Maschinen Ar-96 V2 (D-IRAS) und V3, die im Frühjahr 1935 fertiggestellt wurden, etwa 50 kg schwerer, was sich aber kaum auf die Flugleistungen auswirkte. Beim Vergleichsfliegen in Rechlin im Sommer 1935 erzielte die Ar 76 sehr gute Ergebnisse und belegte knapp hinter der Focke Wulf Fw 56 den zweiten Platz. Im Herbst 1935 erhielten beide Firmen Serienaufträge, gleichzeitig wurde die Ar 76 für den Export freigegeben und 1936 auf der Internationalen Flugzeugausstellung ILIS in Stockholm gezeigt. Von der Ar 76 wurden insgesamt 182 Exemplare gebaut, die ab 1936 an die neu gegründeten Jagdfliegerschulen geliefert wurden.

Arado Ar 76 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Arado Ar 76

Land: Deutschland
Verwendung: Übungsjagdflugzeug, Objektschützer
Triebwerk: ein luftgekühlter hängender 8 Zylinder Reihenmotor Argus As 10C mit starrem Zweiblatt-Holzpropeller
Startleistung: 240 PS (177 kW)
Dauerleistung: 200 PS (147 kW) in 3.000 m
Besatzung: 1 Mann
Erstflug: Anfang 1934

Spannweite: 9,50 m
Länge: 7,20 m
größte Höhe: 2,55 m
Propellerdurchmesser: 2,40 m
Propellerfläche: 4,53 m²
Spurweite: 1,65 m
Flügelfläche: 13,34 m²
V-Form: +2,5°
Pfeilung der Flügelvorderkanten: 3,25°
Streckung: 6,77
Bruchlastvielfaches: 12
Leermasse: 750 kg
Startmasse normal: 1.070 kg
Startmasse maximal: 1.150 kg
Tankinhalt: 105 Liter
Schmierstofftank: 12 Liter
Flächenbelastung: 86,21 kg/m²
Leistungsbelastung: 4,79 kg/PS (6,50 kg/kW)
Kraftstoffverbrauch: 21 l/100 km
Schmierstoffverbrauch: 0,8 l/100 km
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 250 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 267 km/h
Marschgeschwindigkeit in 3.000 m: 220 km/h
Landegeschwindigkeit: 100 km/h
Gipfelhöhe: 6.400 m
Steigleistung: 7,2 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 2,5 min
Steigzeit auf 4.000 m: 11,5 min
Reichweite normal: 400 km
Reichweite maximal: 475 km
Flugdauer: 2,25 h

Text: Eberhard Kranz

Share

Empfohlen

fw62_v1_200
Focke Wulf Fw 62
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Focke Wulf Fw 62

Focke Wulf Fw 62, Herstellerland: Deutschland Die Focke Wulf Fw 62 war als katapultfähiges See-Mehrzweckflugzeug entwickelt worden. Spannweite: 12,35 m, Länge: 11,15 m, Maximales Abfluggwicht: 2.840 kg

Arado Ar 96
Arado Ar 96
Lexikon
Geschichte

14.05.2023 EK

Arado Ar 96

xyz

Henschel Hs 123
Henschel Hs 123
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Henschel Hs 123

Henschel Hs 123, Land: Deutschland Die Henschel Hs 123 wurde als Sturzkampf- und Schlachtflugzeug entwickelt. Spannweite oben: 10,50 m, Spannweite unten: 8,00 m, Länge: 8,33 m, Maximales Abfluggewicht: 2220 kg

m65gemini_200
Miles M.65 Gemini
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Miles M.65 Gemini

Miles M.65 Gemini, Herstellerland: Grossbritannien Die Miles M.65 war das letzte in Serie gebaute Flugzeug, der traditionsreichen Firma in Woodly vor deren Konkurs im Jahre 1947. Spannweite: 11,31 m, Länge: 6,76 m, Maximales Abfluggewicht: 1.400 kg

Arado Ar 80 V2
Arado Ar 80
Lexikon
Geschichte

06.03.2015 EK

Arado Ar 80

Anfang 1934 forderte die Abteilung LC II/1 b, verantwortlich für Jagd- und Aufklärungsflugzeuge, beim Technischen Amt im Reichsluftfahrtministerium, geleitet von Friedrich Christiansen, in  einer Ausschreibung ein Verfolgungsjagdflugzeug (V.J.), das die Jagdflugzeuge der ersten Stunde, die Doppeldecker Arado Ar 65, Arado Ar 68 und Heinkel He 51 ablösen soll.

me264v11_200
Messerschmitt Me 264
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Messerschmitt Me 264

Messerschmitt Me 264, Herstellerland: Deutschland Die Messerschmitt Me 264 wurde im November 1940 vom Reichsluftfahrtministerium als Ultralangstreckenbomber gefordert. Spannweite: 43,00 m, Länge: 20,90 m, Maximales Abfluggewicht: 56000kg

iwanov_200
Polikarpov Iwanov
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Polikarpov Iwanov

Polikarpov Iwanov, Herstellerland: ehemalige Sowjetunion Die Polikarpov Iwanov wurde als Nahaufklärer und leichtes Bombenflugzeug gebaut. Spannweite: 14,00 m, Länge: 9,40 m, Maximales Abfluggewicht: 4,140 kg

hutterh17_200
Hütter H-17
Lexikon
Segelflug

01.11.2014 RK

Hütter H-17

Hütter H-17 Von der Hütter H-17 wurden nur etwa fünf Exemplare gebaut. Spannweite: 9,96 m, Länge: 5,18 m, Bestes Gleiten: 17 bei 73 km/h

ar2_200
Archangelsky Ar-2
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Archangelsky Ar-2

Archangelsky Ar-2, Herstellerland: ehemalige Sowjetunion Bei der Entwicklung dieses Flugzeuges wurde vor allem auf die Sturzflugfähigkeit geachtet. Die Sturzflugbremsen waren der Ju-88 nachempfunden. Spannweite: 18,50 m, Länge: 12,50 m, Maximales Abfluggewicht: 6.900 kg

he112_200
Heinkel He 112
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Heinkel He 112

Heinkel He 112 , Herstellerland: Deutschland Die Heinkel He 112 war als Jagdflugzeug entwickelt worden, als Ersatz für die He 51 und die Ar 68. Spannweite: 9,10 m, Länge: 9,30 m, Maximales Abfluggewicht: 2.400 kg

mb326_200
Aermacchi M.B.326
Lexikon
Airpower

01.11.2014 RK

Aermacchi M.B.326

Aermacchi M.B. 326, Land Italien Die M.B. 326 mauserte sich zu einem des erfolgreichsten Strahlschulflugzeugs. Entwickelt wurde die Trainingsmaschine in Norditalien bei Aermacchi unter der Leitung des Chefkonstrukteurs Dr. Ermanno Bazzocchi. Die M.B. 326 führte zu zahlreichen Nachfolgemodellen. Spannweite: 10,04 m, Länge: 10,66 m, Geschwindigkeit: 805 km/h.

he74_200
Heinkel He 74
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Heinkel He 74

Heinkel He 74, Herstellerland: Deutschland Die Heinkel He 74 wurde als wurde als Fortgeschrittenen- und Kunstschulflugzeug gebaut. Spannweite unten: 7,00 m, Spannweite oben: 8,15 m, Länge: 6,45 m, Maximales Abfluggewicht: 1.017 kg

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.