Grundüberholung der JU-52

06.06.2019 RK
Junkers Ju 52 JuAir
Junkers Ju 52 HB-HOS der JU-AIR (Foto: JU-AIR)

Die JU-AIR hat mit der Grundüberholung ihrer drei JU-52 begonnen, die Arbeiten werden von zertifizierten Spezialunternehmen durchgeführt und sollen rund zwei Jahre dauern.

Zur Wiederaufnahme des Flugbetriebs im Frühling 2021 wird auch die Wartung der Flugzeuge neu organisiert.

Nach mehreren Monaten Planung hat die Grundüberholung der historischen JU-52 der JU-AIR begonnen. Als Erstes werden die Flugzeuge und ihre Einzelteile digital vermessen, um dreidimensionale, computerisierte Baupläne herstellen zu können. Das Grossprojekt wird von den JUNKERS Flugzeugwerken durchgeführt, die dafür zahlreiche Spezialunternehmen aus dem In- und Ausland verpflichtet haben. Alle Arbeitsschritte werden vom Bundesamt für Zivilluftfahrt vor, während und nach der Durchführung begleitet. Am Ende der umfangreichen Arbeiten werden die drei Flugzeuge technisch praktisch neuwertig sein.

Sämtliche sicherheitsrelevanten, tragenden Teile der Flügelkonstruktion werden aufgrund ihres Alters vorbeugend ersetzt. Da neue Teile für die achtzigjährigen Flugzeuge nicht mehr erhältlich sind, müssen hunderte von Einzelteilen durch dafür autorisierte Partner neu hergestellt werden. Dazu werden zuerst die Originalteile digital vermessen. Danach werden Bauteile wie Flügel, Leitwerke und Steuerung im Computer nachmodelliert. Mit diesen Daten werden dann die Einzelteile nachgebaut. Rund 90 Prozent der Flügelteile werden so ersetzt.

Die Überholung der Flügel wird in Malters (LU) stattfinden. Rumpf, Leitwerk, Fahrwerk, Steuersystem, sowie auch alle anderen Systeme, werden derweil in Dübendorf überholt. Auch hier werden die Arbeiten durch Fachleute von zertifizierten Spezialfirmen ausgeführt.

Das Projekt wird vom Bundesamt für Zivilluftfahrt eng begleitet. Die einzelnen Arbeitsschritte werden dazu im Voraus detailliert beschrieben und durch das Bundesamt geprüft. Nach der Bewilligung werden sie ausgeführt und können vom Bundesamt wieder überprüft werden.

Junkers Ju 52 mit BMW Motoren (Foto: JU-AIR)

Abschied von den BMW-Motoren

Die Antriebe der drei Flugzeuge werden ausgetauscht. Für die bisher eingesetzten BMW-Sternmotoren des Typs «132» sind keine Ersatzteile mehr verfügbar, da BMW den Bau dieses Motortyps 1944 einstellte. Der Aufwand für einen längerfristigen Weiterbetrieb dieser Flugmotoren würde Jahr für Jahr grösser.

Die JU-AIR hat sich deshalb entschieden, sie durch «Wasp»-Sternmotoren vom Typ R-1340 von Pratt & Whitney zu ersetzen. Die «Wasp»-Sternmotoren werden zwar nicht mehr neu gebaut, sie wurden aber in so grossen Stückzahlen hergestellt, dass sie weltweit noch immer sehr verbreitet sind. Grundüberholte Motoren und neuwertige Ersatzteile sind gut erhältlich. Motoren von Pratt & Whitney waren auf der JU-52 regelmässig anzutreffen; die Flugzeuge wurden teilweise mit den Sternmotoren des amerikanischen Herstellers ausgeliefert.

Das Flugzeug mit der Immatrikulation HB-HOS ist die erste von drei Maschinen, die grundüberholt wird. Es wurde im Spätsommer 1939 fabrikneu an die Schweizer Luftwaffe ausgeliefert und blieb bis 1981 in den Diensten der Armee. 1983 wurde es durch die JU-AIR übernommen und war seither ununterbrochen Teil ihrer aktiven Flotte. Die Grundüberholung der anderen beiden JU-52 der JU-AIR wird später begonnen. Der genaue Zeitplan hängt auch davon ab, wie die Arbeiten am ersten Flugzeug vorankommen.

Es ist vorgesehen, dass die HB-HOS im Frühling 2021 wieder in den Flugbetrieb zurückkehrt. Im Hinblick auf die Wiederaufnahme des Flugbetriebs wird die Wartung der Flugzeuge und Motoren neu organisiert. Die Abklärungen dazu sind im Gang. Die JU-AIR wird auch dabei durch externe Experten unterstützt und durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt überwacht.

Die JU-AIR wird über den Fortgang der Arbeiten auf ihrer Website und über Facebook laufend informieren. Zudem kann die Revision des Rumpfes im Fliegermuseum Dübendorf bei speziellen Führungen besichtigt werden. Einzelheiten dazu werden zeitnah kommuniziert.

JU-AIR

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