Linke-Hoffmann R.II (R.55)

01.11.2014 EK
linkehoffmannrii_200

Linke-Hoffmann R.II (R.55), Herstelleland: Deutschland Die Linke-Hoffmann R.II (R.55)wurde als Grosskampfflugzeug und Aufklärer entwickelt. Spannweite oberer Tragflügel: 42,16 m, Spannweite unterer Tragflügel: 37,66 m, Länge: 20,32 m, Maximales Abfluggewicht: 12.370 kg

Die Firma Linke-Hoffmann AG in Breslau war einer der größten Hersteller von Lokomotiven im Deutschen Kaiserreich. Während des ersten Weltkrieges erkannte man sehr bald, welche Gewinnmöglichkeiten in der Herstellung von Flugzeugen lagen, von denen die kaiserliche Fliegertruppe immer mehr benötigte. Nach Abbruch der verlustreichen Bombenangriffe auf England mit Zeppelin-Luftschiffen, begann man sich bei Linke-Hoffmann, durch den Erfolg des Wettbewerbers Gothaer Waggonfabriken AG mit seinen Bombenflugzeugen G.I-V ermutigt, mit der Auslegung von Großkampfflugzeugen zu beschäftigen. Der erste Versuch, die R.I (R steht für Riesenflugzeug) scheiterte an ihrer technischen Unzulänglichkeit, half aber auch, wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Deshalb begann man Anfang 1916 mit der Entwicklung der R.II, die alle bisherigen Bombenflugzeuge in den Schatten stellen sollte. Wegen der leistungsschwachen Motoren war man gezwungen, vier Stück zu verwenden, um einigermaßen akzeptable Leistungen zu erreichen. Vier klobige Reihenmotoren erhöhten aber sichtlich den Luftwiderstand der großen Doppeldecker. Man half sich, indem man die Motoren paarweise auf die untere Tragfläche stellte und je einen mit einer Zug- und den anderen mit einer Druckschraube versah. Bei der R.II ging man den Weg konsequent weiter, indem man die vier Motoren im geräumigen Rumpf unterbrachte, wo sie über ein Spezialgetriebe eine riesige Luftschraube am Rumpfbug antreiben sollten. So sah die Maschine wie ein riesiger einmotoriger Doppeldecker aus. Die Luftschraube wurde von der Firma Garuda gefertigt und ist mit einem Durchmesser von 6,90 m bis heute eine der größten jemals hergestellten zweiblättrigen Holzluftschrauben. Die Motoren waren einzeln vom Hauptgetriebe ab- und zuschaltbar. Mit zwei Motoren war die G.II noch flugfähig. Die G.II war in Gemischtbauweise hergestellt, der Rumpf bestand aus einer Stahlrohrkonstruktion und war vorderen Rumpfbereich mit Alublech, sonst mit Stoff verkleidet. Die riesigen Tragflügel waren eine Holzkonstruktion, die mit Stoff bespannt war. Das Spornfahrwerk verfügte über zwei riesige Haupträder. Die erste Maschine R.55 wurde im Frühjahr 1918 fertig und führte mehrere Flüge durch. Die zweite, R.56, war bei Kriegsende noch im Bau. Beide Maschinen wurden in Breslau zerstört, um sie nicht als Kriegsbeute ausliefern zu müssen.

Linke-Hoffmann R.II (R.55) (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Linke-Hoffmann R.II (R.55)

Verwendung: Großkampfflugzeug, Aufklärer
Baujahr: 1917
Besatzung: 4 Mann
Triebwerk: vier Wassergekühlte stehende 6 Zylinder Reihenmotoren Mercedes D.IVa über ein gemeinsames Getriebe auf einen Zweiblattpropeller Fabrikat ?Garuda? wirkend
Startleistung: 260 PS (191 kW)
Dauerleistung 240 PS (173 kW) in 2.000 m

Spannweite oberer Tragflügel: 42,16 m
Spannweite unterer Tragflügel: 37,66 m
Spannweite Höhenleitwerk: 8.08 m
Länge: 20,32 m
größte Höhe: 7,10 m
Propellerfläche: 37,40 m²
Spurweite: 5,30 m
Raddurchmesser Hauptfahrwerk: 2, 32 m
Flügelfläche: 320,00 m²
V-Form: oberer Tragflügel 0°, unterer Tragflügel + 2,5°
Leermasse: 6.890 kg
Startmasse normal: 11.800 kg
Startmasse maximal: 12.370 kg
Tankinhalt: 1.640 Liter
Ölvorrat: 240 Liter
Flächenbelastung: 38,66 kg/m²
Leistungsbelastung: 11,89 kg/PS (16,15 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 125 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 1.000 m: 130 km/h
Marschgeschwindigkeit in 1.000 m: 120 km/h
Landegeschwindigkeit: 80 km/h
Gipfelhöhe: 2.550 m
Steigleistung: 0,9 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 18,0 min
Reichweite normal: 200 km
Reichweite maximal: 250 km
Flugdauer: 2 h

Bewaffnung: drei 7,92 mm Maschinengewehre LMG Spandau 08/15 auf Drehzapfen gelagert mit je 1.000 Schuss
Bombenlast: 2.000 kg

Share

Empfohlen

ki51_200
Mitsubishi Ki-51
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Mitsubishi Ki-51

Mitsubishi Ki-51, Herstellerland: Japan Die Mitsubishi Ki-51 wurde als Schlachtflugzeug gebaut. Nach dem zweiten Weltkrieg bildeten die Ki-51 den Grundstock der indonesischen Luftwaffen. Spannweite: 12,10 m, Länge: 9,21 m, Maximales Abfluggewicht: 2.940 kg

asg29_200_copy1
ASG-29
Lexikon
Segelflug

01.11.2014 RK

ASG-29

Alexander Schleicher: ASG-29 Die ASG-29 ist eines der modernsten Segelflugzeuge in heutiger Zeit. Spannweite: 15 m / 18 m, Länge: 6,5 m, Gleitzahl: 50 / 52

dg800s_200
DG-800
Lexikon
Segelflug

01.11.2014 RK

DG-800

DG-Flugzeugbau: DG-800 Die DG-800 wurde als Hochleistungssegelflugzeug für die 18-Meter-Klasse entwickelt. Spannweite: 15 oder 18,00 m, Länge: 7,06 m, Beste Gleitzahl: etwa 45 mit 15,00 m Spannweite oder 50 mit 18,00 m, Spannweite

zagia7_200
ZAGI A-7
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

ZAGI A-7

ZAGI A-7, Herstellerland: ehemalige Sowjetunion Die ZAGI A-7 wurde als Tragschrauber zur Nahaufklärung und Artillerieleitung gebaut. Spannweite: 10,40 m, Länge: 8,35 m, Maximales Abfluggewicht: 2.220 kg

hutterh17_200
Hütter H-17
Lexikon
Segelflug

01.11.2014 RK

Hütter H-17

Hütter H-17 Von der Hütter H-17 wurden nur etwa fünf Exemplare gebaut. Spannweite: 9,96 m, Länge: 5,18 m, Bestes Gleiten: 17 bei 73 km/h

yak4_200
Yakowlev Yak-4
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Yakowlev Yak-4

Yakowlev Yak-4, Hestellerland: ehemalige Sowjetunion Die Yakowlev Yak-4 wurde als leichter Bomber und Aufklärer verwendet. Spannweite: 14,00 m, Länge: 10,18 m, Maximales Abfluggewicht: 6.115 kg

j21r_200
SAAB J 21R
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

SAAB J 21R

SAAB J 21R, Herstellerland: Schweden Die SAAB J 21R wurde als Jagdflugzeug gebaut. Spannweite: 11,37 m, Länge: 10,65 m, Maximales Abfluggewicht: 4.720 kg

he74_200
Heinkel He 74
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Heinkel He 74

Heinkel He 74, Herstellerland: Deutschland Die Heinkel He 74 wurde als wurde als Fortgeschrittenen- und Kunstschulflugzeug gebaut. Spannweite unten: 7,00 m, Spannweite oben: 8,15 m, Länge: 6,45 m, Maximales Abfluggewicht: 1.017 kg

ki67_200
Mitsubishi Ki-67 Hiryu
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Mitsubishi Ki-67 Hiryu

Mitsubishi Ki-67 Hiryu, Herstellerland: Japan Die Mitsubishi Ki-67 Hiryu, sollte die inzwischen veraltete Nakajima ersetzen. Spannweite: 22,40 m, Länge: 18,72 m, Maximales Abfluggewicht: 14.100 kg

kalinink1_200
Kalinin K-1
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Kalinin K-1

Kalinin K-1, Herstellerland: ehemalige Sowjetunion Die Kalinin K-1 wurde als Verkehrsflugzeug entwickelt. Spannweite: 16,76 m, Länge: 10,72 m, Maximales Abfluggewicht: 2.085 kg

n3pb_200
Northrop N-3PB
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Northrop N-3PB

Northrop N-3PB, Land: USA Norwegen erteilte der noch ganz jungen amerikanischen Unternehmung den Entwicklungsauftrag für ein hochseefähigen einmotorigen Kampf- und Aufklärungsflugzeuges. Die Maschinen wurden nie an Norwegen geliefert, da es zu dieser Zeit von Deutschland besetzt war. Spannweite: 14,80 m, Länge: 11,60 m, Geschwindigkeit: 431 km/h.

Udet U 11 Kondor 2
Udet U 11 Kondor
Lexikon
Geschichte

01.11.2014 EK

Udet U 11 Kondor

Udet U 11 Kondor, Herstellerland: Deutschland Die Udet U 11 Kondor wurde als Verkehrsflugzeug gebaut. Spannweite: 22,00 m, Länge: 15,50 m, Maximales Abfluggewicht: 4.510 kg

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.