1925 begann der Chefkonstrukteur der Firma Udet-Flugzeugbau GmbH Hans Hermann mit einem ehrgeizigen Projekt eines viermotorigen Verkehrsflugzeuges für den Deutsche Aero-Lloyd.
Die U-11 war als viermotoriger Hochdecker mit Heckspornfahrwerk in Gemischtbauweise ausgeführt. Der Rumpf war als Ganzmetallkonstruktion ausgeführt und bestand aus dem offenen Pilotencockpit für die beiden Piloten und den Beobachter, dem Fluggastraum für acht Passagiere, einem Gepäckraum und erstmalig in einem Flugzeug, einem Toilettenraum mit Waschgelegenheit.
Die Passagierkabine war 3,90 m lang, 1,6m breit und 2,0 m hoch. Die Fenster waren mit 0,6m Breite und 0,5 m Höhe großzügig dimensioniert. Die Eingangstür, die direkt in die Kabine führte, war 1,65m hoch und 0,6 m breit und ermöglichte ein bequemes Einsteigen.
Der Flügel war eine freitragende zweiholmige Ganzholzkonstruktion, die in jeder Flächenhälfte zwei Kraftstoff- und zwei Öltanks aufnahmen. Die Ruder waren stoffbespannt, nur das Seitenruder war mit Duralumin verkleidet. Als Profil hatte Hermann das Göttingen 449 gewählt. Die vier Motoren waren einzeln unter den Tragflächen an Streben
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aufgehängt und trieben über je eine 1,9 m lange Fernwelle die Druckpropeller an.
Das Antriebssystem war auch der Schwachpunkt der Konstruktion. Erstens war die U11 deutlich untermotorisiert, zum anderen waren die Schwingungen in den Fernwellen, trotz einstellbarer Kugellager und Ausdehnungskupplungen, nicht zu beseitigen.
Die Untermotorisierung lag an den alliierten Baubeschränkungen, die maximal vierhundert PS Antriebsleistung zuließen.
Das Wettbewerbsmodell Junkers G23d hatte mit den gleichen Beschränkungen zu kämpfen, nur konnte Junkers die schwachen Motoren im Ausland gegen stärkere austauschen, das war Udet wegen Devisenmangels verwehrt.
Am 19.Januar 1926 startete die Maschine unter Harry Rother zum Erstflug, dabei zeigte sich eine starke Hecklastigkeit, die zur Vergrößerung der Seitenflosse führte.
Am 8.April 1926 bekam die U11 die Zulassung durch die DVL. Daraufhin flog Rother die Maschine in drei Stunden und zehn Minuten von München nach Berlin.
Anfang 1927 ging die U11 im Dienst der Luft Hansa bei einer missglückten Landung zu Bruch und wurde nicht wieder aufgebaut.
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