Rega Lawinenrettung: Aus Übung wurde Ernstfall
Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega stand am Nachmittag, den 7. Dezember 2024, nach einem Lawinenabgang am Oberalppass im Einsatz.
Zuvor hatte sich ein rund 30-Meter breites Schneebrett gelöst und drei Personen einer 40-köpfigen Gruppe verschüttet. Bis zum Eintreffen der Helikopter-Crew aus Erstfeld konnten die Verschütteten von ihren Kameradinnen und Kameraden gefunden und ausgegraben werden. Eine Person wurde von der Rega zur Kontrolle ins nächste geeignete Spital geflogen.
Die 40 Personen hatten im Rahmen eines Lawinenkurses in einem Hang in der Nähe der Passhöhe auf Bündner Kantonsgebiet Übungen durchgeführt. Dabei waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in mehreren Kleingruppen im Übungsgelände unterwegs. Kurz vor 13 Uhr löste sich ein rund 30-Meter breites Schneebrett und verschüttete mehrere Personen. Ein Gruppenleiter alarmierte sofort die nationale Luftrettungszentrale der Rega via Rega-App, die den genauen Standort des Alarmierenden an das Einsatzleitsystem übermittelt. Die Einsatzleiterin bot via Funk sogleich die Crew der Einsatzbasis Erstfeld auf, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits in der Luft im Anflug zu einem Wintersportunfall in der Region Andermatt befand. Zusätzlich wurden die Helikopter-Crews von Wilderswil und Locarno, mehrere Lawinenhundeführer und ein Einsatzleiter der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) aufgeboten.
Drei Personen waren verschüttet
Nach rund 10 Minuten konnte der Gruppenleiter Entwarnung geben und der Rega-Einsatzzentrale mitteilen, dass alle drei verschütteten Personen gefunden und ausgegraben werden konnten und sich in einem den Umständen entsprechend gutem Zustand befinden. Die Einsatzleiterin gab die bereits aufgebotenen Mittel mit Ausnahme eines Rettungshelikopters wieder frei. Die Helikopter-Crew aus Erstfeld landete bei der Gruppe und flog schliesslich eine Person zur Kontrolle ins nächste, geeignete Spital.
Kameradensuche ist die beste Chance für Verschüttete
Entscheidend für das Überleben von Verschütteten ist die schnelle Rettung. Deshalb ist die sofortige Alarmierung der Rega und die sogenannte «Kameradensuche» zentral. Verschüttete, die von Kollegen umgehend mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät geortet und ausgegraben werden, haben die besten Überlebenschancen. Gleichzeitig koordiniert die nationale Luftrettungszentrale der Rega die Einsatzkräfte: Sie bietet nicht nur die nächstgelegenen, geeigneten Rettungshelikopter auf, sondern organisiert innert kürzester Zeit auch die Unterstützung durch Bergretter der Alpinen Rettung Schweiz (ARS), Lawinenhunde und allfällige zusätzliche Einsatzmittel.
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