Gloster E.1 44

01.11.2014 EK
e1_44_200

Gloster E.1/44, Land: Grossbritannien Die E.1/44 war eines der ersten Düsenflugzeuge, schaffte es jedoch nie in die Serienproduktion, weil man der Gloster Meteor ein besseres Entwicklungspotential bescheinigte. Spannweite: 10,98 m, Länge: 11,59m, Geschwindigkeit: 998 km/h.

Der Erfolg des nach der Spezifikation E.28/39 von Gloster entwickelten ersten britischen Flugzeuges mit TL-Antrieb führte 1940 zur Air Ministry Spezifikation F.9/40, die ein mit zwei TL-Triebwerken Power Jets W1 ausgerüstetes Jagdflugzeug forderte. So begann man sich bei Gloster zusammen mit Power Jet seit Sommer 1940 mit der Entwicklung zu beschäftigen, die später zur Gloster G.41 ?Meteor? führte. Als aber Rover, wo die Whittle Triebwerke W2 ab 1942 in Serie gebaut werden sollten, enorme Fertigungsprobleme mit dem neuen Produkt hatte und die geplanten Fertigungstermine und Ausbringzahlen fertiger Triebwerke ständig verschoben und nach unten korrigiert werden mußten, gab das Air Ministry die Spezifikation E.5/42 heraus, die einen Jäger mit nur einem TL-Triebwerk, einer Flugdauer von einer Stunde und einer Bewaffnung mit vier 20 mm Maschinenkanonen British-Hispano verlangte. Gloster entwickelte daraufhin sein Projekt G.42, später als GA 1 bezeichnet. Schließlich verlagerte man die komplette Fertigung des W 2 Triebwerkes zu Rolls Royce, wo es unter der Bezeichnung Rolls Royce ?Welland? bald in Serie gefertigt wurde. Rover baute dafür die Panzermotoren, die vorher Rolls Royce gebaut hatte. Da so der Engpass bei der Fertigung von Strahltriebwerken beseitigt war, erschien es nicht mehr nötig, die Entwicklung eines einstrahligen Jagdflugzeuges weiter voran zu treiben. Trotzdem setzte man bei Gloster die Entwicklung der GA1 auf privater Basis fort, nur wollte man statt des W 2 ?Welland? Triebwerks das Halford H1, später ?Gobelin? von de Havilland verwenden. Mit der Spezifikation E.1/44 schrieb das Air Ministry im Februar 1944 ein TL-Versuchsflugzeug zur Erprobung des neuen Triebwerks Rolls Royce Nene aus. Unter Verwendung des GA1 Projektes entstand in kurzer Zeit bei Gloster das Projekt GA2, das auf die Forderungen der E.1/44 Spezifikation abgestimmt war. Im September 1944 erhielt Gloster einen Auftrag über drei Exemplare E.1/44, die aber bis zum Kriegsende im Mai 1945 nicht mehr fertig wurden. Die E.1/44 war ein einsitziger Ganzmetall-Mitteldecker mit hydraulisch einziehbarem Bugradfahrwerk und Normalleitwerk, wobei die Höhenflossen tief am Rumpfheck angesetzt waren. Die Lufteinläufe für das hinter Cockpit und Tank eingebaute Triebwerk waren an den Rumpfseiten in Höhe der Flügelwurzeln angebracht. Das Cockpit war mit einem Schleudersitz von Martin Baker ausgestattet, das Kabinendach war absprengbar. Auf der Luftfahrtaustellung 1947 in Farnborough wurde eine Attrappe der E.1/44 im Maßstab 1:1, mit dem Hinweis auf das neueste britische Düsenjagdflugzeug, gezeigt.
Der Erstflug fand am 9.März 1948 durch den Gloster Werkspiloten Bill Waterton mit dem zweiten Prototypen statt, da der erste bereits durch eine Karambolage in August 1947 in Bascomb-Down total zerstört wurde, bevor er zum Erstflug starten konnte.
Die Erprobung zeigte starke Probleme mit dem Höhenruder auf, so dass man die Höhenflosse mit einer positiven V-Stellung von 5° auf halber Höhe des Seitenleitwerks anbrachte und die Wurzel mit einem Strömungskörper verkleidete. Damit waren die Steuerprobleme beseitigt und später übernahm man diese Auslegung auch für die G.41 ?Meteor?. Trotz der Verbesserung der Flugeigenschaften war relativ schnell klar geworden, dass die Maschine nicht das Entwicklungspotential der ?Meteor? hatte und eine Weiterentwicklung zu einem einsatzfähigen Jagdflugzeug auf eine komplette Neukonstruktion hinausgelaufen wäre. So wurde das Programm 1949 abgebrochen. Die beiden Prototypen verwendete man noch eine Zeit als Testobjekte für verschiedene Einbauten, ehe sie schließlich Mitte 1950 verschrottet wurden.

Gloster E. 1/44 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Gloster E.1/44

Land: Großbritannien
Verwendung: Versuchsflugzeug
Triebwerk: eine Strahlturbine Rolls Royce Nene 2
Startleistung: 2.688 kp Schub (26,4 kN)
Dauerleistung:2.200 kp Schub (21.6 kN) in 9.000 m
Baujahr: 1948
Erstflug 9.März 1948
Besatzung: 1 Mann

Spannweite:10,98 m
Länge:11,59 m
größte Höhe:3,57 m
Spurweite:2,68 m
Flügelfläche:23,60 m²
V-Form:
Streckung:5,11
Leermasse:3.755 kg
Startmasse normal:5.220 kg
Startmasse maximal:5.510 kg
Tankinhalt:890 Liter
Flächenbelastung:233,47 kg/m²
Leistungsbelastung:2,05 kg/kp Schub
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe:922 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 9.820 m:998 km/h
Marschgeschwindigkeit in 9.000 m:790 km/h
Landegeschwindigkeit:174 km/h
Gipfelhöhe:12.800 m
Steigleistung:18,1 m/s
Steigzeit auf 1.000 m:0,95 min
Steigzeit auf 6.000 m:6,0 min
Steigzeit auf 12.200 m:12,5 min
Reichweite normal:660 km
Reichweite maximal:750 km
Flugdauer:1 h

Bewaffnung: ursprünglich vorgesehen vier 20 mm Maschinenkanonen British Hispano
Bombenlast: keine

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