Kosteneinsparungen auf europäischen Flugrouten

05.12.2014 RK
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Ein dicht gesponnenes Netz aus grenzüberschreitenden Direktrouten im Oberen Luftraum der Flugverkehrskontrollzentralen Karlsruhe und Maastricht ist veröffentlicht und spart den Airlines und der General Aviation sehr viel Treibstoff.

Die 466 neuen Routen über Belgien, weitreichenden Teilen Deutschlands, Luxemburg und den Niederlanden stehen den Fluggesellschaften bei ihrer Planung zur Verfügung. Mit den Routen können jährlich insgesamt 1,5 Millionen nautische Meilen eingespart werden. Das entspricht einer Ersparnis von rund 9.000 Tonnen Treibstoff und 30.000 Tonnen CO2-Emissionen.

Zu dem Ergebnis kamen die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, die europäische Flugsicherungsorganisation EUROCONTROL und die Deutsche Lufthansa AG in dem Projekt „Free Route Airspace Maastricht and Karlsruhe“ (FRAMaK).

Direkte und individuelle Routen müssen künftig von den Flugsicherungen bereitgestellt werden, das regelt eine entsprechende EU-Verordnung. Die Ergebnisse des vom SESAR Joint Undertaking geförderten Projekts fließen in das „Free Route Airspace“-Programm des Funktionalen Luftraumblocks Europe Central (FABEC) ein.

Voraussetzung für die neuen Routenoptionen waren moderne, trajektorienbasierte Air Traffic Management Systeme.

Bereits bestehende Direktrouten wurden über Grenzen hinweg verknüpft, erweitert, um neue ergänzt und hinsichtlich ihrer zeitlichen Verfügbarkeit optimiert: 46 Prozent der veröffentlichten Routen sind 24 Stunden verfügbar. Die übrigen sind limitiert nutzbar, meist am Wochenende und nachts.

Die beiden Kontrollzentralen haben die von der EU in der ersten Referenzperiode des Single European Sky vorgegebene maximale Abweichung vom Großkreis von maximal 4,65 Prozent übertroffen. Mit den neuen Routen lässt sich eine durchschnittliche Abweichung von nur 1,7 Prozent erzielen. Der Großkreis bezeichnet die kürzeste Strecke zwischen Abflug- und Zielflughafen auf einem Globus.

Mit den veröffentlichten Direktrouten können die Airlines zielgerichteter planen und von vornherein mit weniger Treibstoff starten. Abweichungen vom Flugplan werden reduziert.

Flüge werden normalerweise entlang eines verfügbaren Luftstraßennetzes geplant und weichen oft erheblich vom so genannten Großkreis ab. Die Luftstraßen sind nach größtmöglicher Kapazität und Verfügbarkeit ausgerichtet und umgehen beispielsweise militärische Übungsgebiete, die zu bestimmten Zeiten jedoch von zivilem Verkehr nutzbar sind. In der Praxis bieten die Fluglotsen den Piloten während des Fluges deshalb oft Abkürzungen an, so genannte „tactical directs“. Das Flugzeug hat entsprechend der ursprünglich geplanten, längeren Route dann jedoch deutlich mehr Treibstoff an Bord, als benötigt. Das zusätzliche Treibstoffgewicht erhöht den Kerosinverbrauch und reduziert die Nutzlast des Flugzeugs. Die Piloten erreichen mit den Abkürzungen ihren Zielort oft zu früh und müssen bis zur Landung gegebenenfalls Warteschleifen fliegen oder am Boden auf eine freie Parkposition warten.

Individuelle Routen

Eine weitere Untersuchung innerhalb des FRAMaK-Projekts galt individuellen Flugrouten, so genannten „User Preferred Routes“. Denn die neuen Direktrouten sind erst ein Anfang auf dem Weg zum wirklichen „Free Route Airspace“. Bei den Untersuchungen individueller Routen konnten die Airlines die Route frei wählen und dynamische Faktoren wie Wetter, Windverhältnisse oder die Vermeidung überfüllter Lufträume in die Flugplanung einbeziehen. Denn die Streckenlänge ist nicht der einzige Aspekt, der bei der Flugplanung Beachtung findet. Die Projektpartner analysierten 62 Flüge auf sechs verschiedenen sowohl innereuropäischen als auch transatlantischen Städteverbindungen. Ergebnis: In weniger komplexen Lufträumen oder zu Zeiten mit geringerem Verkehrsaufkommen sind solche individuellen Routenführungen bereits denkbar. In komplexen und hochfrequentierten Lufträumen wären weitere Untersuchungen und erweiterte technologische Entwicklungen notwendig.

DFS

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