Flughafen Memmingen auf dem Weg zur Klimaneutralität
Der Flughafen Memmingen ist seinem Ziel, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu arbeiten, ein weiteres Stück nähergekommen.
Dies bestätigt ihm das Programm Airport Carbon Accrediation (ACA), eine vom europäischen Flughafenverband ACI Europe gestartete Initiative. Dabei wurde der ökologische Fußabdruck des Airports erfasst und eine bereits erfolgte Reduzierung der Emissionen festgestellt sowie ein Plan zur weiteren CO2-Verringerung erarbeitet.
Unter dem Titel „Green Airport Memmingen“ verfolgt der Flughafen Memmingen das Ziel, Süddeutschlands größten Low Cost Airport bis zum Jahr 2030 klimaneutral betreiben zu können. „Auch in Zukunft wird der Luftverkehr eine wichtige Rolle spielen, wobei die Anforderungen an eine nachhaltige Entwicklung immer wichtiger werden“, erklärt Flughafen Geschäftsführer Ralf Schmid. „Wir als Flughafen werden dazu unseren Beitrag leisten und regelmäßig die ACA-Zertifizierung beauftragen, um unsere Aktivitäten unabhängig bewerten zu lassen.“
Das unabhängige Zertifizierungssystem Airport Carbon Accrediation (ACA) hat die bisherigen Bemühungen im Bereich des Klimaschutzes unter die Lupe genommen und stellt den Verantwortlichen ein gutes Zwischenzeugnis aus. Die Auditierung wurde von einem unabhängigen externen Gutachter durchgeführt. So haben sich, so eines der Ergebnisse, im Vergleich zum Jahr 2019 die Emissionen weiter verringert. Berücksichtigt werden dabei in erster Linie direkte Emissionen aus Energieerzeugung und -verbrauch von Treibstoffen für den Fuhrpark und Energie zum Heizen, sowie indirekte Emissionen aus dem Bezug von Energie in Form von Strom und Wärme. Dabei werden alle Geschäftsbereiche und Einrichtungen, die von der Flughafen Memmingen GmbH betrieben werden, betrachtet. Zu diesem Zweck stellt der Flughafen seit dem Jahr 2019 jährlich eine CO2-Bilanz auf, um zu wissen, welchen Fußabdruck er hinterlassen hat. Die ermittelten Werte und Kennzahlen dienen als Referenz- und Ansatzpunkt, um in den Folgejahren die Auswirkungen der aufgestellten Minderungsansätze auf den Energie- und Treibstoffverbrauch zu beurteilen. Diese spiegeln sich wider in geplanten und laufenden Projekten oder auch bei Verfahrensanweisungen. „Insbesondere“, so Schmid, „haben wir dabei den Einsatz erneuerbarer Energien, die Verbesserung der Energieeffizienz, die Optimierung flughafenspezifischer Anlagen und den Ausbau unserer nachhaltigen Mobilität im Fokus.“ Das Zertifizierungsprogramm ACA stellt für aktuell weltweit über 560 teilnehmende Airports einen gemeinsamen Rahmen für deren CO2-Management dar.
Am Flughafen Memmingen wird laufend an einem Nachhaltigkeitsprogramm gearbeitet, das sowohl die Felder Ökonomie, Soziales mit den Bereichen Personalmanagement und Sicherheit sowie Ökologie umfasst. Hierzu zählen insbesondere das Energie-, Umwelt-, Abfall- und Wassermanagement und Fragen des effizienten Einsatzes von Ressourcen.
Das langfristige Ziel ist die Klimaneutralität bis 2030 im Bereich der Infrastruktur-Emissionen. Im Vergleich zum Referenzjahr 2019 sollen bis dahin rund 50 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen pro Passagier erreicht werden. Nicht direkt beeinflussen kann der Flughafen Emissionen, die durch den Betrieb des Flugverkehrs durch Dritte, insbesondere Airline-Partner, entstehen. Aber auch in diesem Bereich laufen zahlreiche Bemühungen. So unterstützt der Airport eine Machbarkeitsstudie zur Implementierung einer Infrastruktur für alternative Energieformen auf Flughäfen und Flugplätzen. Beim nötigen Wandel in der Luftfahrtbranche fördert der Flughafen Maßnahmen rund um die Erarbeitung von projektübergreifenden Entwicklungen für die elektrisch- und wasserstoff-getriebene Luftfahrt ebenso wie bei der Umsetzung der Beimischung von nachhaltigen Flugkraftstoffen, den sogenannten SAF (Sustainable Aviation Fuels).
Im September 2015 haben die Vereinten Nationen in der Agenda 2030 die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals, kurz SDGs, auf den Weg gebracht, die bis 2030 erreicht werden sollen. „Wir vom Flughafen Memmingen bekennen uns zu den SDGs und leisten unseren Beitrag zur Erreichung der Ziele“, betont Geschäftsführer Ralf Schmid.