DFS und LVNL führen Zukunftstechnologie ein

01.11.2016 JS
DFS Fluglotsen
DFS Fluglotsen (Foto: DFS)

Die Deutsche und niederländische Flugsicherung führen Zukunftstechnologie zur Überwachung ihrer Lufträume ein.

Die DFS Deutsche Flugsicherung und die Flugsicherung der Niederlande (LVNL) haben mit ihrem Technologiepartner Indra Vereinbarungen unterzeichnet zur Umsetzung des iTEC Center Automation Systems (iCAS) in allen DFS-Kontrollzentralen (Karlsruhe, Bremen, München und Langen) sowie in der LVNL-Kontrollzentrale in Amsterdam

Die deutschen und niederländischen Flugsicherungsanbieter DFS und LVNL haben heute mit dem Technologielieferanten Indra am LVNL-Hauptsitz in Schiphol in Amsterdam Verträge unterzeichnet für die Entwicklung und Inbetriebnahme der Flugverkehrsmanagementsysteme iCAS (ITEC Center Automation System) in den Kontrollzentralen in Deutschland und in Amsterdam. Indra, eines der weltweit führenden Beratungs- und Technologieunternehmen, wird die Systeme der nächsten Generation implementieren, die den Luftverkehr im Luftraum Deutschlands und der Niederlande überwachen.

Mit diesen Verträgen wird die Phase II des iCAS-Projekts gestartet, die die Kontrollzentralen im unteren Luftraum mit einer hochmodernen Lösung ausstattet, um den Luftraum unter ihrer Verantwortung zu überwachen. Dieses System ergänzt die Lösung, die Indra in der DFS-Kontrollzentrale in Karlsruhe einführt. Von dort aus überwacht die DFS den oberen Luftraum über weiten Teilen Deutschlands. Die Phase I von iCAS wird das derzeitige, auch von Indra gelieferte, P1 / VAFORIT-System ersetzen. Dieses System nutzt die DFS seit Dezember 2010, um die größte Anzahl der Flüge durch Deutschland zu leiten.

Die neuen Abkommen stärken die internationale iTEC-Zusammenarbeit im Allgemeinen und auch zwischen DFS und LVNL, insbesondere durch die Förderung der Entwicklung eines gemeinsamen Flugverkehrsmanagementsystems, das einen Meilenstein auf europäischer Ebene darstellt. Robert Schickling, COO von DFS und Vorsitzender des iTEC-Vorstandes, sagte: „Es ist für uns ein einmaliges Ereignis, mit LVNL als Kooperationspartner ein einheitliches Flugsicherungssystem zu entwickeln. So kann durch gemeinsame Standards eine noch bessere Interoperabilität unserer Systeme erreicht werden. Gleichzeitig können durch den Wegfall von paralleler Wartung und Entwicklung mehrerer Systemlinien hohe Kosteneinsparungen erreicht werden. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, auch weitere Partner für die Entwicklung eines Flugverkehrsmanagementsystems der Spitzenklasse zu suchen. Nur gemeinsam ist die Realisierung der Vision eines einheitlichen europäischen Luftraums (SES) mit mehr Effizienz und höheren Dienstleistungsstandards für die Nutzer des europäischen Luftraums möglich.“

Michiel van Dorst (CEO von LVNL) sagte; „Mit der Übernahme von iCAS bauen wir ein neues, innovatives Konzept für das europäische Flugsicherungssystem auf. Damit wird das Fliegen in naher Zukunft effizienter und sicherer auf allen Ebenen. Dies ist ein großer Schritt hin zu einer neuen Technologie. Dieses hochmoderne Flugsicherungssystem führt zu weniger Verzögerungen, weniger Kraftstoffverbrauch und weniger CO2-Emissionen. Für eine effizientere Nutzung des niederländischen Luftraums wird iCAS sowohl von zivilen als auch von militärischen Fluglotsen eingesetzt. “

iCAS ist ein Flugsicherungsmanagementsystem, das auf die Anforderungen von DFS und LVNL auf Basis der iTEC-Technologie von Indra abgestimmt ist. Die DFS ist einer der Partner, die die Gründung der iTEC-Allianz mit ihren britischen und spanischen Partnern NATS und ENAIRE sowie Indra als Technologieanbieter gefördert haben. Litauens Oro Navigacija, die norwegische AVINOR und die polnische PANSA sind als Anbieter von Navigationsdiensten ebenfalls als Partner der Allianz beigetreten.

ITEC ist ein hochmodernes Flugverkehrsmanagementsystem, das auf einem 4-dimensionalen, auf Trajektorien ausgerichteten Flugmanagementsystem basiert. Es ermöglicht erhebliche Einsparungen in Bezug auf Zeit und Treibstoff und führt damit zu einer Verringerung sowohl der CO2-Emissionen als auch Kosten der Fluggesellschaften.

Diese Kontrollzentralen sind Teil des umfangreichen europäischen Flugsicherungsnetzes mit hohen Verkehrs- und Komplexitätsgraden, die in den nächsten fünf Jahren mit der iTEC-Technologie ausgebaut werden sollen. Damit wird das Netzwerk der iTEC-Kontrollzentralen zu einem wesentlichen Pfeiler des Single European Sky und des SESAR-Technologie-Programmes. Die Mitglieder der iTEC-Allianz nehmen hier eine führende Rolle ein.

Der fortschrittlichste Lotsenarbeitsplatz

Die getroffenen Vereinbarungen sehen auch die Einführung des neuen iTEC-CWP-Lotsenarbeitsplatzes in den Kontrollzentralen vor. Es ist ein hochentwickeltes System von Indra, dass den Fluglotsen eine einfache und intuitive Bedienoberfläche bietet. Damit können Fluglotsen sich auf die wichtigsten Informationen konzentrieren und die Informationen entsprechend ihren Bedürfnissen konfigurieren.

Indra ist ein führendes Unternehmen im Flugverkehrsmanagementmarkt. Das Unternehmen hat Projekte in 160 Ländern durchgeführt und mehr als 4.000 Anlagen mit seinen Systemen auf fünf Kontinenten ausgestattet.

Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit rund 5.650 Mitarbeitern (Stand 31.12.2015). Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die rund 2.000 Fluglotsen lenken täglich bis zu 10.000 Flüge im deutschen Luftraum, im Jahr rund drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München sowie Kontrolltürme an den 16 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten. Weitere Arbeitsgebiete sind Aeronautical Solutions (Consulting) und Aeronautical Information Management (Luftfahrtdaten).

DFS

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