China sträubt sich gegen ETS Handel

06.01.2012 BGRO
Umwelt CO2 Luftfahrt
Umwelt CO2 Luftfahrt

China und ihre Fluggesellschaften sträuben sich weiterhin gegen die Teilnahme am EU-Emissionshandel (ETS) auch andere Länder stören sich an dieser einseitig eingeführten Massnahme der EU.

Der chinesische Luftfahrtverband CATA erklärte, dass China in dieser Angelegenheit nicht kooperieren werde. Die chinesischen Fluggesellschaften wollen sich dem seit 1. Januar 2012 auch für die Luftfahrt geltenden Europäischen Emissionshandel (ETS) verweigern. Die Weichensteller Chinas überlegen sich sogar Sanktionen, die dieser einseitig eingeführten Maßnahme entgegengesetzt werden könnten. Die Liste der möglichen Boykotmaßnahmen ist lang, dazu zählen Handelsbeschränkungen, zusätzliche Steuern oder Strafzölle, diese würden wiederum einseitig Europas Industrie treffen. China hat bereits angedeutet, Milliardenaufträge beim europäischen Flugzeugbauer Airbus platzen zu lassen. Dieses Strafmass können wir uns jedoch nur schwer vorstellen, denn China ist auf diese Flugzeuge von Airbus angewiesen, falls das Land weiter wachsen will. Bei dem EU Emissionshandel liegt das Wahre Problem in der Einseitigkeit, die halbe Welt stellt sich in dieser Sache gegen Europa und möchte den ETS Emissionshandel für die Luftfahrt vorläufig auszusetzen, bis für den internationalen Luftverkehr eine tragbare Lösung gefunden wird. Nicht nur die chinesischen Luftfahrtunternehmungen bekunden Mühe mit dem ETS Handel, auch Europas Airlines und Luftfahrtverbände finden keine Freude daran. Der Emissionshandel läuft in der Europäischen Union bereits seit 2005. Unternehmen mit hohen klimaschädlichen Emissionen erhalten ein bestimmtes Kontingent an Verschmutzungsrechten. Sind ihre Emissionen höher, müssen sie zusätzliche Emissionszertifikate kaufen, fällt der Schadstoffausstoß geringer aus, können sie ihre Zertifikate verkaufen. Seit dem 1. Januar 2012 gilt dieses Emissionstrading jetzt auch für die Luftfahrer welche von und nach Europa fliegen. Abgerechnet wird im April 2013, wer sich nicht mit genügend Zertifikaten eingedeckt hat, muss nachzahlen. Dies könnte für viele Fluggesellschaften, welche in aller Regel sehr eng an der Gewinn und Verlustschwelle fliegen, eng werden. Kein Wunder, dass an diesem ETS Handel keine Airline Freude hat.
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