Weitere Flughafenstreiks in Deutschland
In der Tarifrunde Luftsicherheit weitet die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ihre Streikmaßnamen aus und ruft für Freitag, den 15. März 2024, Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich an mehreren Verkehrsflughäfen zu Streiks auf.
An den Flughäfen Dresden, Hannover und Leipzig werden die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle, in der Personal- und Warenkontrolle, der Frachtkontrolle und in Service-Bereichen tätig sind, zum Streik aufgerufen. An den Flughäfen Dortmund, Weeze und Karlsruhe/Baden Baden sind die Beschäftigten der Fluggastkontrolle zum Streik aufgerufen. Am Flughafen München hat ver.di die Beschäftigten in der Personal- und Warenkontrolle sowie der Frachtkontrolle bereits ab 14. März 4:00 Uhr bis 15. März 6:00 Uhr zum Streik aufgerufen.
Am vergangenen Dienstag hatte ver.di bereits ganztägige Streiks im Luftsicherheitsbereich für Donnerstag, 14. März 2024, angekündigt; davon betroffen sind die Flughäfen Karlsruhe/Baden Baden und Köln (Fluggastkontrolle) sowie die Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart (Fluggastkontrolle, Personal- und Warenkontrolle, Frachtkontrolle und Servicebereiche).
Mit den Streiks am Donnerstag, 14. März 2024, und Freitag, 15. März 2024, erhöht ver.di den Druck auf die Arbeitgeber der Branche vor der nächsten Verhandlungsrunde, endlich ein deutlich verbessertes einigungsfähiges Angebot vorzulegen.
In den bisher fünf Tarifverhandlungsrunden mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) konnte bislang keine Einigung zur Erhöhung der Löhne für die bundesweit rund 25.000 Beschäftigten der Branche erzielt werden. „Die Arbeitgeber hatten zuletzt zwar ein verbessertes, aber weiter unzureichendes Angebot vorgelegt. So kommen wir nicht zueinander“, sagte Wolfgang Pieper, ver.di-Verhandlungsführer. Die Beschäftigten seien bereit, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. „Die Arbeitgeber sind aufgefordert, endlich ein substanziell verbessertes Angebot vorzulegen.“
Das letzte Angebot der Arbeitgeber über eine Anhebung der Stundenlöhne – in drei Schritten und mit zwei Leermonaten – zum 1. März 2024 um 1,20 Euro und zum 1.Oktober 2024 um 0,75 Euro sowie zum 1. April 2025 um 0,75 Euro bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von 24 Monaten sei unzureichend gewesen, so Pieper. „Das ist nach zwei Jahren weniger, als wir für ein Jahr gefordert haben. Das reicht nicht.“ Zudem sei das Angebot zur Mehrarbeit nicht annehmbar, da von den Beschäftigten mehr als 1,5 Monate zuschlagsfreie Mehrarbeit von den Arbeitgebern verlangt werde.
ver.di fordert 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Mit der Forderung soll der Kaufkraftverlust der Beschäftigten durch die hohe Inflation ausgeglichen werden. Die starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln und der Energie belasten die Geldbeutel, insbesondere in den unteren Lohngruppen. Pieper: „Unser Ziel bleibt, den Kaufkraftverlust der Beschäftigten dauerhaft auszugleichen.“ Die Arbeit der Luftsicherheitskräfte müsse finanziell attraktiv bleiben, damit dringend benötigte Fachkräfte gewonnen und gehalten werden können.
Die Tarifparteien wollen die Verhandlungen in der sechsten Runde am 20. März 2024 fortsetzen.
verdi