Suchoi Su-9

01.11.2014 EK
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Suchoi Su-9, ehemalige Sowjetunion Das OKB Suchoi in Charkov erhielt den Auftrag, einen zweimotorigen Jagdbomber zu entwickeln. Als Triebwerke standen die im Nachbau befindlichen deutschen Beutetriebwerke Jumo 004 B (RD-10) und BMW 003 (RD-20) zur Verfügung. Spannweite: 11,20 m, Länge: 10,55 m, Maximales Abfluggewicht: 6.380 kg

Bei einer Besprechung im Dezember 1945 zwischen den führenden Flugzeugkonstrukteuren und Stalin ging es um den Serienbau der Me 262 in der Sowjetunion, um schnell über ein einsatzfähiges TL-Jagdflugzeug zu verfügen. Natürlich lehnten die Konstrukteure diesen Vorschlag ab, sie hätten ja sonst ihre Existenzberechtigung verloren. So erhielten sie stattdessen Aufträge, bis zur Parade am 07. November 1946 vorführbereite TL-Flugzeuge zu entwickeln. Das OKB Suchoi in Charkov erhielt den Auftrag, einen zweimotorigen Jagdbomber zu entwickeln. Als Triebwerke standen die im Nachbau befindlichen deutschen Beutetriebwerke Jumo 004 B (RD-10) und BMW 003 (RD-20) zur Verfügung. Man entschloss sich den Grundaufbau der Me 262 zu übernehmen, aber auch sehr viel eigene Ideen einzubringen. So verzichtete man zum Beispiel auf den komplizierten Pfeilflügel, änderte den Rumpfquerschnitt und das Höhenleitwerk. Die Maschine war als einsitzige Ganzmetallkonstruktion mit einziehbarem Bugradfahrwerk, wobei das Bugrad mit Zwillingsrädern bestückt war, und zwei RD-10 Axialtriebwerken konzipiert.Zum Schutze des Piloten wurden unter dem Sitz 15mm starke Panzerplatten eingebaut, außerdem erhielt die Su-9 einen Schleudersitz einer He 219. Aus Tarnungsgründen wurde die Maschine Typ 8 oder K genannt. Erstmalig bei sowjetischen Flugzeugen waren die hydraulische Verstärkung in der Steueranlage, aerodynamische Bremsen an den Tragflächen, sowie, bei der Ar 234 gesehen, ein Bremsfallschirm im Heck. Im Flugzeugwerk 135 startete der Prototyp am 18.08.1946 erfolgreich zum Erstflug. Bis auf einige Kleinigkeiten überzeugten Maschine und Triebwerke. Als zusätzliche Starthilfen wurden zwei Feststoffraketen U-5 mit je 11,3 kN Schub für 8 s unter dem Rumpf verwendet. Der zweite Prototyp wurde entsprechend geändert, bevor die Maschinen die staatliche Abnahme absolvierten. Trotz guter Leistungen wurde im Dezember 1947 ein Serienbau aber entgültig abgelehnt, stattdessen ging die ebenfalls zweistrahlige MiG-9 in Serie. Für die Parade war ursprünglich eine Kleinserie von 3-5 Maschinen vorgesehen. Diese wurde schon nicht mehr ausgeführt, ebenso stoppte man die Entwicklung einer zweisitzigen Schulversion (Su-9 UT). Die Su-9 nahm als Einzelflugzeug an der Luftparade am 3.August 1947 in Tuschino teil. Die Weiterentwicklung Su-11 mit Ljulka TR-1 wurde nur als Prototyp gebaut, die Su-13 wurde zwar noch gebaut, aber nicht mehr erprobt. 1949 wurde dann das OKB Suchoi aus politischen Gründen aufgelöst und erst nach dem Tode Stalins 1953 durfte P.O.Suchoi wieder Flugzeuge konstruieren.

Suchoi Su-9 (Archiv: Robert Kühni)

Technische Daten

Verwendung: Frontjäger, Jagdbomber
Baujahr: 1946
Besatzung: 41Mann
Bewaffnung: eine 37 mm Maschinenkanone NR 37 mit 40 Schuss und zwei 23 mm Maschinenkanonen NS 23 mit je 120 Schuss.
Bombenlast maximal: 5.00 kg
Triebwerk: zwei TL-Triebwerke RD 10 (Jumo 004B) mit achtstufigem Axialverdichter
Startleistung: 900 kp (8,9 kN)
Dauerleistung: 830 kp (8,1 kN) in 6.000 m

Spannweite : 11,20 m
Länge: 10,55 m
größte Höhe: 2,96 m
Spurweite: 4,05 m
Flügelfläche: 20,2 m²
V-Form: +2°
Leermasse: 4.060 kg
Startmasse normal: 6.100 kg
Startmasse maximal: 6.380 kg
Tankinhalt: 960 Liter
Flächenbelastung: 315,8 kg/m²
Leistungsbelastung: 3,54 kg/kp
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 847 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 8.000 m: 895 km/h
Marschgeschwindigkeit in 5.000 m: 657 km/h
Gipfelhöhe: 12.550 m
Steigleistung: 20,0 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 0,85 min
Steigzeit auf 3.000 m: 2,6 min
Steigzeit auf 5.000 m: 4,2 min
Reichweite normal: 1.140 km
Startstrecke: 570 m
Flugdauer: 1,75 h

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