Noorduyn UC-64 Norseman

30.05.2023 EK
Noorduyn UC-64 Norseman
Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Bei der Noorduyn UC-64 Norseman handelt es sich um ein einmotoriges Nutzflugzeug für bis zu 10 Personen. Die Maschine wurde in den 1930er Jahren entwickelt und während dem Zweiten Weltkrieg in größeren Stückzahlen gebaut. Heute sind immer noch rund vierzig Exemplare im kanadischen Luftfahrtregister eingetragen.

Entwicklungsgeschichte Noorduyn UC-64 Norseman

in den 1920iger Jahren begann man in Kanada und in Alaska , sowie im weiten Westen der Vereinigten Staaten zur Verbindung der weit auseinander gelegenen Ortschaften an der Küste oder auf den vielen Inseln, sowie in den endlosen Waldgebieten erfolgreich Flugzeuge einzusetzen. Die so entstandene Kategorie der Buschflugzeuge mußte den Anforderungen für einen robusten Einsatz total entsprechen. Voraussetzungen dafür waren eine einfache Konstruktion, ein sicherer und pflegeleichter Antrieb, da die Maschinen meist einmotorig waren und die Möglichkeit, das Fahrwerk gegen Schwimmer oder Ski schnell und unproblematisch auszutauschen. Diese Art von Flugzeugen wurde dringend benötigt, sodass Anthony Fokker beschloss eine Fertigung in den USA aufzubauen. Dies führte 1925 zur Gründung der Atlantic Aircraft Corporation in Teterboro, New Jersey, die 1928 in Fokker Aircraft Company umbenannt wurde. Als erstes Modell entwickelte man ab 1925 die Fokker F.9, diese wurde als Fokker Universal bekannt. Die Konstruktion und der Bau dieser Maschine erfolgte unter der Leitung von Robert B.C. Noorduyn, einem gebürtigen Holländer, der schon in Europa für Fokker von 1919 an gearbeitet hatte. Von der ursprünglichen Universal wurden nur 44 Maschinen gebaut, aber bereits 1928 überarbeitete man die Konstruktion zur Super Universal von der dann über 200 Exemplare gebaut wurden. Da war aber Robert B.C. Noorduyn schon nicht mehr bei Fokker beschäftigt. Er ging Anfang 1929 zur Bellanca Aircraft Company nach Alexandria, Minnesota, wo er für die Entwicklung der Bellanca CH-400 Skyrocket verantwortlich war. Anfang 1934 verbot die US Regierung im „Security Exchange Act“ die Verwendung von einmotorigen Transportflugzeugen auf den Linien der US Luftverkehrsgesellschaften, sowohl für den Fracht- als auch den Personentransport. Damit wurde schlagartig die Existenzgrundlage für viele kleine Flugzeughersteller beseitigt, die dieses Marktsegment beherrscht hatten. Dieses Gesetz war schon 1933 diskutiert worden und für Robert B.C. Noorduyn war klar, dass diese Gesetz auch für ihn Folgen haben würde. So kündigte er seine Anstellung bei der Bellanca Aircraft Company. Da dieses Verbot aber nur für die USA galt, entschloss er sich zusammen mit seinem Arbeitskollegen Walter Clayton 1933 nach Kanada zu gehen, um dort eine eigene kleine Flugzeugfabrik zu gründen. Das in Kanada zukünftig zu bauende Flugzeug war konstruktiv in groben Zügen schon festgelegt und ähnelte der Fokker Universal. Ein Flugzeug also für das in Kanada ein großer Bedarf vorlag. So entstand 1933 in Montreal die Noorduyn Aircraft Ltd., die sofort mit der Konstruktion und dem Bau des ersten Flugzeuges begann.

Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Hauptkonstruktionsmerkmale der Noorduyn UC-64 Norseman

Die Maschine erhielt den Namen Norseman (auf Deutsch Wikinger) und war ein abgestrebter einmotoriger Hochdecker in Gemischtbauweise mit festem Heckradfahrwerk und Normalleitwerk für 9 Passagiere oder die entsprechende Menge Fracht. Als Triebwerk sollte der luftgekühlte Neun-Zylinder-Sternmotor Wright  R-975 E-3 Whirlwind mit einer Startleistung von 365 PS (268 kW), der seit 1928 in großer Serie gefertigt wurde, verwendet werden. Da der Motor über kein Untersetzungsgetriebe verfügte, betrug die maximale Drehzahl 2.100 U/min. Als Luftschraube wurde eine feste Zweiblatt Holzluftschraube Modell Hartzell verwendet. Die Möglichkeit einer Verwendung von Schwimmern und Skiern an Stelle des Radfahrwerks war von vornherein vorgesehen. 1935 änderte man noch einmal den Namen, die Firma hieß nun Noorduyn Aviation. Die Norseman blieb das einzige Flugzeug dieser Firma. Der Entwurf entsprach genau den Vorstellungen die Robert B.C. Noorduyn von einem modernen Buschflugzeug hatte. Ein einmotoriger Hochdecker, der durch diese Auslegung bequem zu beladen war, ob als Schwimmerflugzeug an den Anlegestellen oder als Radflugzeug auf den kleinen Regionalflugplätzen. Das Flugzeug sollte preiswert sein und sollte niedrige Betriebskosten haben. Ein Flugzeug zum Geldverdienen eben, wie er es ausdrückte. Die Norseman war in der für Fokker- Flugzeuge der 1920iger und 1930iger Jahre typischen Gemischtbauweise aufgebaut, die Noorduyn übernahm. Der geräumige Rumpf mit rechteckigen Querschnitt, wobei die Ecken abgerundet waren, war eine geschweißte Stahlrohrkonstruktion. An den Stahlrohren waren formgebende Sperrholzelemente angeschraubt, besonders die Stringer die den Rumpf in der Längsrichtung formten, waren in engen Abstand angebracht. Das fertige Rumpfgerüst wurde komplett mit Stoff bespannt. Auf beiden Seiten waren je vier rechteckige Fenster (42 cm lang, 33 cm hoch) eingesetzt und auf der linken Seite befand sich die Einstiegstür (70 cm breit 120 cm hoch), während rechts eine Ladeluke (52 cm hoch, 124 cm lang) eingebaut war, die so dimensioniert war, dass auch sperrige Lasten verladen werden konnten. Der Kabinenboden bestand aus dicken Sperrholzplatten. Der Motor war durch ein Brandschott aus 5,08 mm dicken Stahlblech von der Kabine getrennt. Direkt hinter dem Brandschott befanden sich ein Kraftstofftank mit einem Volumen von 145 Litern (32 Imp.gal) und der Öltank mit einem Volumen von 32 Litern (7 Imp.gal.) Der Pilot saß im vorderen Teil der Kabine. Sein Arbeitsbereich konnte mittels eines Vorhanges von der restlichen Kabine abgetrennt werden. Die Sitzplätze der Passagiere, maximal 9 Passagiere konnten mitgenommen werden, waren entweder einfache Einzelsitze aus Stahlrohr mit Sperrholz beplankt oder auf zwei Sitzbänken an den Seitenwänden der Kabine. Bei der Verwendung als reines Frachtflugzeug konnten die Sitze und die Sitzbänke schnell ausgebaut werden. Zum Verzurren der Lasten waren Stahlösen im Kabinenboden und an den Seitenwänden angebracht. Die Fenster hatten Plexiglasscheiben und konnten nicht geöffnet werden. Die rechteckigen Tragflächen mit großen Endbögen waren reine Holzkonstruktionen. Sie hatten zwei Holme aus Naturholz, während die Rippen, insgesamt 28 Stück pro Tragfläche, aus Sperrholz waren. Die Rippen wurden zusätzlich gegeneinander mit Draht verspannt. Die Verkleidung der Tragflächen bestand völlig aus Sperrholz unterschiedlicher Stärke, die Flügelnase war aus formgepressten Sperrholz-Segmenten. Lediglich die Landeklappen und die Querruder, die die gesamte hintere Seite der Tragfläche einnahmen, sie reichten vom Beginn des Randbogens bis zum Anschluss an den Rumpf, waren Stahlrohrkonstruktionen, die mit Stoff bespannt waren. Die Tragflächen wurden an das Stahlrohrgerüst des Rumpfes mit Schnellspannschrauben angeschraubt und konnten für Reparaturzwecke oder auch zur einfacheren Unterbringung des Flugzeuges abgenommen werden. Die Tragflächen waren mit je einer langen V-Strebe gegen den Rumpfboden abgestützt. Das Gegenlager dafür am Rumpfboden bestand aus einem angeschweißten Stahlrohrstutzen. In der Mitte der Streben waren diese zusätzlich noch einmal mit einem Spanndraht gegen die Tragflächenunterseite verspannt. Das Seitenleitwerk war auch eine reine Holzkonstruktion, lediglich das Seitenruder mit einem großen Hornausgleich war eine geschweißte Stahlrohrkonstruktion, die mit Stoff bespannt war. Die Trimmklappe war aus Leichtmetall und sowohl am Boden und auch im Flug verstellbar. Das Höhenleitwerk, ebenfalls eine reine Holzkonstruktion, war einholmig mit Sperrholzrippen, insgesamt 10 Stück pro Flosse, ausgeführt. Das Höhenleitwerk lag auf dem Rumpfheck auf und war mit dem Stahlrohrrahmen des Rumpfes verbunden. Zusätzlich war es mit einem Stahlseil gegen das Rumpfheck verspannt. Die Höhenruder, ebenfalls mit großem Hornausgleich, waren wieder stoffbespannte Stahlrohrkonstruktionen. Die Trimmklappen waren aus Leichtmetall. Das eigentliche sehr robuste Fahrwerk war an jeder Seite an einem robusten Stahlrohrstutzen, der mit dem Stahlrohrgerüst des Rumpfes verschweißt war, mittels zweier schnell lösbarer Bolzen verbunden. So war gewährleistet, dass die verschiedenen Ausführungen als Rad-. Schwimmer- oder Skifahrwerk problemlos getauscht werden konnten. Das drehbare Spornrad konnte gegen eine Stahlkufe getauscht werden.

Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Bau und Flugerprobung der Noorduyn UC-64 Norseman

Mit der Konstruktion und dem Bau der ersten Norseman begann man in der neuen Werkstätte ab Frühjahr 1935. Die Belegschaft umfasste dabei 16 Personen, meist Leute aus der örtlichen Holzindustrie. Da man keinen Prototyp baute, um die Flugeigenschaften und das allgemeine Verhalten der Maschine zu ermitteln, man hatte einfach nicht das Geld dafür, war das erste Flugzeug bereits für den Verkauf bestimmt. Da der zukünftige Käufer aber eine Schwimmerausführung wünschte, wurde die Maschine auch so gebaut. Das unterschied die Norseman von anderen Flugzeugen ähnlicher Auslegung, erst wurde die Schwimmerausführung gebaut, dann die mit dem Skifahrwerk und erst zuletzt die Radversion. Der Erstflug fand am 14. November 1935 statt und verlief erfolgreich, lediglich die Steuerung wurde als etwas zu schwergängig beanstandet und der Motor als zu schwach empfunden. Kunde der Maschine war die Dominion Skyways Ltd., ein kleines Unternehmen, das sich Transportflüge in den Norden Kanadas spezialisiert hatte. Am 16. Januar 1936 wurde die Maschine offiziell registriert und erhielt die Kennung CF–AYO und intern den Eigennamen Arcturus. Bei Noorduyn Aviation wurde die Maschine als Norseman Mk.I bezeichnet. Dieses Flugzeug wurde im Sommer 1941 von Warner Brothers ausgeborgt und man machte damit die Luftaufnahmen für den Film „Captains of the Clouds“ mit James Cagney in der Hauptrolle. Dafür erhielt sie eine temporäre neue Kennung CF–HGO. Später flog sie wieder als CF–AYO bevor sie 1952 bei einem Unfall in Algonquin Park zerstört wurde.

Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Von der Noorduyn UC-64 Norseman wurden vor dem Krieg nicht viele gebaut

Die zweite gefertigte Maschine erhielt den stärkeren Pratt & Whitney R-1340 SC-1 Wasp ebenfalls ein luftgekühlter Neun-Zylinder-Sternmotor mit 450 PS (331 kW) Startleistung. Dafür mussten die Motoraufhängung und die NACA Haube der Motorverkleidung geändert werden. Diese Maschine erhielt ein Skifahrwerk und die offizielle Kennung CF–BAU. In der Noorduyn Nomenklatur erschien sie als Norseman Mk.I. Die nächsten drei Maschinen, die gefertigt wurden, erhielten ein Radfahrwerk und wurden deshalb als Norseman Mk.III bezeichnet. Die Maschinen erhielten die Kennungen CF-AZA, CF–AZE und CF–AZS und gingen an kleine Luftfahrtgesellschaften in Kanada. Am 26.Juni 1937 wurde die zweite gefertigte Maschine CF–BAU im Werk umgebaut. Sie erhielt den stärkeren Motor Pratt & Whitney R-1340 S3H1 Wasp mit einer Startleistung von 600 PS (441 kW), einen größeren Tank und ein Radfahrwerk. Als Norseman Mk.IV wurde sie zum Prototyp der endgültigen Ausführung der Norseman als Serienflugzeug. Bis 1940 hatte Noorduyn Aviation lediglich insgesamt 17 Norseman gebaut und verkauft, das entsprach einer Fertigung von nur drei bis vier Maschinen pro Jahr. Diese gingen vor allem an private kleine Gesellschaften in Kanada, lediglich drei Maschinen kaufte die Royal Canadian Mounted Police als Verbindungsflugzeuge.

Noorduyn UC-64 Norseman Cockpit (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Noorduyn UC-64 Norseman im Zweiten Weltkrieg

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Europa änderte sich die Auftragslage aber sehr schnell, denn sehr bald stellte sich ein enormer Bedarf von robusten militärischen Transport- und Verbindungsflugzeugen heraus. Da die Norseman eigentlich das einzige Modell in dieser Klasse auf dem Markt war, gingen schnell die ersten Aufträge ein. Die Royal Canadian Air Force bestellte 38 Norseman Mk.IV als Navigations- und Funktrainingsflugzeuge für den British Commonwealth Air Training Plan, der die massive Ausbildung von Piloten, Funkern, Navigatoren, Bordschützen und Flugingenieuren in Kanada vorsah. Die größten Aufträge sollten aber von der USAAF (United States Army Air Force) kommen und das war der Grund dafür:

Noorduyn UC-64 Norseman Kabine (Archiv: Eberhard Kranz)

Colonel Bernt Balchen der USAAF erhielt den Auftrag, eine optimale Flugroute über Grönland nach Europa zu finden, auf der in den USA und Kanada gebaute Flugzeuge nach Großbritannien geflogen werden konnten. Dazu benötigte er ein robustes Flugzeug, das den widrigen Bedingungen in den arktischen Gebieten standhielt. Zu diesem Zweck beschaffte er im Hebst 1941 sechs Norseman Mk.IV, die von einem weiteren kanadischen Auftrag über 34 Maschinen abgezweigt wurden. Nach der Auswertung der Flugergebnisse empfahl er die Anschaffung der Norseman Mk IV für die USAAF. Die Maschinen sollten leicht modifiziert werden, vor allem musste die Tankkapazität nochmals vergrößert werden, das geschah durch den Einbau zwei weiterer Tanks in den Kabinenbereich. Das erhöhte das Abfluggewicht um insgesamt 430 kg, was aber dank des stärkeren Motors der Mk.IV zu keinen Problemen führte. Die Maschinen erhielten während der Testphase die Bezeichnung YC-64 A. Im Sommer 1942 erfolgte die Auslieferung der ersten Maschinen gleichzeitig gingen mehrere neue Aufträge für die nun als C-64A (später als UC-64A) bezeichneten Maschinen ein, insgesamt über 749 Exemplare. Diese Stückzahl überstieg bei weitem die Fertigungskapazitäten von Noorduyn Aviation, so dass die USAAF eine Lizenzproduktion von 600 Maschinen bei Aeronca Aircraft Corp. In Middletown, Ohio vorschlug. Noorduyn Aviation vergrößerte aber in kürzester Zeit die Fertigungsanlagen und die Belegschaft, so dass bereits 1943 die Lizenzproduktion nicht mehr nötig wurde und Noorduyn der Alleinhersteller der C-64 A blieb. Sechs Maschinen, als C-64 B bezeichnet, waren Schwimmerflugzeuge und drei Maschinen, als JA-1 bezeichnet, setzte die US Navy ein. 14 Maschinen bestellte die Royal Australian Air Force und 19 Maschinen die Brasilianische Luftwaffe. Während des Krieges wurden die C-64 in Alaska eingesetzt und auf allen Kriegsschauplätzen in Europa und Fernost.

Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Zwei spektakuläre Flugunfälle mit Norseman Flugzeugen sollen noch erwähnt werden

Am 15. Dezember 1944 flog eine UC-64A von Paris nach London. An Bord war als Passagier Glenn Miller, der bekannte Orchesterleiter. Die Maschine verschwand über dem Kanal und wurde bis heute nicht wieder gefunden. Als Ursache des Absturzes gibt es mehrere Spekulationen, einmal könnte der Vergaser vereist gewesen sein, oder die Maschine könnte von über dem Kanal abgeworfenen Bomben zurückkehrender RAF Lancaster Bomber getroffen worden sein.

Ebenfalls 1944 rammte eine Norseman den 55 m hohen King Alfred Tower in Sommerset, wobei alle fünf an Bord befindlichen Personen ums Leben kamen. Der Turm wurde schwer beschädigt und erst 1986 wieder in alter Pracht restauriert.

Noorduyn UC-64 Norseman (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Noorduyn UC-64 Norseman nach dem Krieg

Nach Beendigung des Krieges erwarb die Canada Car and Foundry Company in Fort William, Ontario, alle Rechte an der Norseman und begann mit dem Bau einer zivilen Ausführung der militärischen Mk.IV unter der Bezeichnung Norseman Mk.V. Um weitere Marktanteile zu erlangen, entwickelte man die Norseman Mk.VII mit einem stärkeren Motor, größerer Nutzlastkapazität und neu konstruierten Ganzmetall-Tragflächen. Zu einer Serienfertigung kam es aber nicht. Durch den Beginn des Koreakrieges verlor die neue Norseman Mk.VII an Bedeutung und der Prototyp wurde in einem Hangar abgestellt, wo er im September 1951 bei einem Brand zerstört wurde. 1953 gelang es Robert B.C. Noorduyn mit  eine Gruppe von Investoren die Rechte und die Ausrüstungen zum Bau der Norseman von der Canada Car and Foundry Company zurück zu kaufen und eine neue Firma unter dem Namen Noorduyn Norseman Aircraft Ltd. zu gründen, die den Weiterbau der Norseman und die Wartung der vorhandenen Maschinen betreiben sollte. Nach dem Tod von Robert B.C. Noorduyn im Februar 1959 arbeitete Firma erst einmal weiter und es entstanden noch drei neue Mk.V Schwimmerflugzeuge bevor die Firma 1982 an Norco Associates verkaufte. Der neue Eigentümer wollte nur noch den Service der vorhandenen Maschinen weiter betreiben, der Neubau von Norseman war als unrentabel beendet worden. Die letzte Norseman wurde am 19. Januar 1959 an einen zivilen Kunden ausgeliefert. Insgesamt wurden 904 Norseman von 1936 bis 1959 gebaut, von denen heute noch 42 im kanadischen Luftfahrtregister geführt werden. Jedes Jahr im Sommer findet das „Norseman Floatplane Festival“ in Red Lake, Ontario, statt, wo sich die noch aktiven Norseman treffen.

Noorduyn UC-64 Norseman mit Schwimmer (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: UC-64 Norseman

Verwendung:  leichtes Transportflugzeug, Buschflugzeug
Land: Kanada

Triebwerk: Ein luftgekühlter Neun-Zylinder-Sternmotor Wright R-975-E3 Whirlwind mit festem Zweiblatt-Holzpropeller Hartzell
Startleistung:  365 PS (268 kW)
Dauerleistung:  290 PS ( 213 kW) in 3.300 m

Erstflug: 14. November 1935
Besatzung: 1 Mann
Passagiere. 9 Personen maximal

Abmessungen:

Spannweite: 15,70 m

Länge: 9,75 m

größte Höhe: 3,20 m

Spannweite Höhenleitwerk: 5,98 m

Wurzeltiefe Höhenleitwerk: 1,45 m

Wurzeltiefe Tragflügel:  3,92 m

Rumpfhöhe: 1,88 m

Rumpfbreite: 1,60 m

Länge Querruder: 3,24 m

Tiefe Querruder: 38 cm

Länge Landeklappen: 2,92 m

Tiefe Landeklappen: 38 cm

Spurbreite: 2,52 m

Radstand: 6,25 m

Räder Hauptfahrwerk: 875 x 375 mm

Spornrad: 290 x 110 mm

Propellerdurchmesser: 2,90 m

Flügelfläche: 30,19 m² 

Propellerfläche: 6,61 m²

Flügelstreckung: 8,16

V-Form :  +3,5 °

Massen:

Leermasse:  2.123 kg

Zuladung:   normal   970 kg

                  maximal 1.230 kg

Startmasse normal:  3.100 kg

Startmasse maximal. 3.357 kg

Kraftstoff:  326 Liter (72 Imp.gal)

Schmierstoff: 32 Liter (7 Imp.gal)

Flächenbelastung: 111,20 kg/m²

Leistungsbelastung: 9,20 kg/PS  (6,76 kg/kW)

Leistungen:

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 261 km/h

Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 275 km/h

Marschgeschwindigkeit in 3.000 m: 238 km/h

Startgeschwindigkeit. 135 km/h

Landegeschwindigkeit: 125 km/h

Gipfelhöhe:  5.180 m

Steigleistung: 4,0 m/s

Steigzeit auf 1.000 m: 5,0 min

Steigzeit auf 3.000 m: 18,0 min

Reichweite normal: 1.500 km

Reichweite maximal: 1.850 km

Flugdauer maximal: 6,75 h

Text: Eberhard Kranz

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