Einigung in den Tarifverhandlungen bei der DFS
In einem schwierigen wirtschaftlichen wie und geopolitischen Umfeld erzielte die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) mit der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) eine Tarifeinigung.
Arndt Schoenemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFS:
Über 70 Verhandlungstage in zwei Jahren; daneben Sondierungen und zahlreiche Arbeitsgruppentermine mit der Gewerkschaft – wir haben intensiv um diese Einigung gerungen. Gemeinsam zeigen wir, dass in bewegten Zeiten mit Krieg in Europa, militärischen Anforderungen im Luftraum und nach der größten Krise der Luftfahrt durch Corona vernünftige und zukunftsfähige Entscheidungen möglich sind.
Insgesamt achtzehn Tarifverträge werden angepasst. Sie umfassen insbesondere diese Neuregelungen:
Altersvorsorge
Die Betriebliche Altersvorsorge wird für Neueinstellungen auf ein neues, kapitalmarktfinanziertes System umgestellt. So werden zinsabhängige Schwankungen der bilanziellen Rückstellungen gemindert – und damit auch die Auswirkungen auf Flugsicherungsgebühren.
Neue Regelungen für Fluglotsen und andere operative Berufe
Für zahlreiche betriebliche Berufsbilder außerhalb der Lotsentätigkeit erarbeiteten die Experten von DFS und GdF ein neues, einheitliches Tarifvertragswerk.
Bei Fluglotsen und operativ tätigen Technikern und Ingenieuren wird zukünftig eine höhere Gehalts-Endstufe gezahlt. Neu eingestellte Fluglotsen werden in einer niedrigeren Vergütungsgruppe starten. Das führt bei den zahlreichen Renteneintritten („Babyboomer“) und der damit verbundenen aktuell höheren Personalnachführung zu einer Kostendämpfung.
Teilzeitmodelle im operativen Bereich werden zukünftig tariflich stärker an den operativen Notwendigkeiten ausgerichtet. Gleiches gilt für neue Regelungen in der Personaleinsatzplanung, die dadurch deutlich flexibler wird als bisher. Auch dies erlaubt eine deutliche Effizienzsteigerung des eingesetzten Personals im Kernbereich Flugverkehrskontrolle.
Veränderungen auch im administrativen Bereich
Verbindliche Karrieremodelle und mögliche Gehaltsspreizungen bei Neueinstellungen sind für den administrativen Bereich vorgesehen. So entsteht neben einer klareren und einheitlicheren Organisationsstruktur mehr Flexibilität für das Unternehmen: je nach Marktlage kann die DFS an dieser Stelle passgenau Personal anwerben.
Tariferhöhungen
Bei einer mehr als vierjährigen Laufzeit von Januar 2023 bis März 2027 wurden schrittweise Tariferhöhungen von nominell gut 20 Prozent vereinbart. Dies entspricht in etwa der jährlichen Inflationsrate.
Diese Steigerungen waren bereits im Jahr 2022 erzielt worden. Sie werden nun durch das verabschiedete Gesamtpaket gültig.
Im Vergleich zu anderen, außergewöhnlich hohen Abschlüssen in der Luftverkehrsbranche haben wir gemeinsam Augenmaß gezeigt. Die Tariferhöhungen sind vernünftig und verantwortbar
so Arndt Schoenemann weiter.
In ihrer Gesamtheit ergeben alle Maßnahmen ein ausgewogenes Bild. Das ist angesichts der unruhigen Zeiten ein Zeichen der Stabilität und Zuverlässigkeit. Dafür stehen wir in der Flugsicherung.
Die Maßnahmen werden – außer den bereits zuvor beschlossenen Tariferhöhungen – ab dem 1. Januar 2025 wirksam.
DFS