Euler Versuchszweisitzer

01.11.2014 EK
eulerversuch_200

Euler Versuchszweisitzer, Land: Deutschland. Der Euler Versuchszweisitzer wurde als Luftschiffzerstörer, Luftschiff-Begleitjäger für den ersten Weltkrieg entwickelt. Spannweite oben: 14,80 m, Spannweite unten: 13,94 m, Länge: 9,30 m, Maximales Abfluggewicht: 1.100 kg

August Euler erhielt 1912 ein Patent über ein auf einem Flugzeug montiertes starr nach vorne feuerndem Maschinengewehr, das auf sein Ziel gerichtet wurde, indem man mit dem Flugzeug auf das Ziel steuerte. Diese Erfindung demonstrierte Euler am 10. Mai 1912 in Griesheim den Vertretern des deutschen Heeres, wobei das MG auf einem zweisitzigen Doppeldecker mit Druckpropeller montiert war. Die Maschine hieß „Gelber Hund“ weil sie ursprünglich als Postflugzeug konzipiert worden war. Die Vorführung überzeugte die anwesenden Militärs nicht, so dass es zu keinen weiteren Versuchen kam. Mit Beginn des ersten Weltkrieges griff Euler seine Idee wieder auf und entwickelte auf privater Basis einen zweisitzigen Jagd-Doppeldecker zur Luftschiffbekämpfung und der Begleitung eigener Luftschiffe.

Euler Versuchszweisitzer (Archiv: Eberhard Kranz)

Hauptkonstruktionsmerkmale des Euler Versuchszweisitzer

Die Maschine war ein in Gemischtbauweise hergestellter Doppeldecker mit gondelförmigem Rumpf, der das Triebwerk, den Kraftstofftank die beiden Besatzungsmitglieder und die Bewaffnung aufnahm. Die Rumpfgondel war eine Holzkonstruktion, die mit Sperrholz verkleidet war. Um ein freies Schussfeld zu bekommen, war der Motor im hinteren Teil der Rumpfgondel montiert und trieb einen Druckpropeller an. Die beiden Tragflächen waren mit sechs I-Streben miteinander verbunden, die durch Drahtseile noch ausgekreuzt waren. Das doppelte Seitenleitwerk wurde von zwei Leitwerksträgern aus Stahlrohr getragen, die unverkleidet waren. Das Fahrwerk war ein festes Heckspornfahrwerk mit durchgehender Achse. Unter jedem Seitenleitwerk befand sich ein Schleifsporn. Ursprünglich hatte Euler eine Art Drehturm für den Bordschützen in die Rumpfnase eingebaut, hinter dem der Pilot saß. Nach mehreren Versuchen wurde der Rumpfbug komplett umgebaut. Der Pilot kam nun in die Rumpfnase und bediente dort zusätzlich ein starr eingebautes Maschinengewehr. Der Bordschütze rückte in eine Art Hochstand und hatte dort für sein Parabellum Maschinengewehr ein 360° Schussfeld. Später verkleidete man die gesamte Einrichtung mit Sperrholz und Aluminiumblechen, um den Luftwiderstand zu reduzieren.

Flugerprobung des Euler Versuchszweisitzer

Der Erstflug der Maschine, die nur Versuchszweidecker genannt wurde, fand im September 1915 statt. Das Flugzeug blieb aber ein Einzelstück und wurde nie im Luftkampf eingesetzt. Euler begann sich ab 1916 mit der Entwicklung von Jagd-Doppeldeckern, wie der D.I und der D.II, zu beschäftigen. Später entwickelte er noch mehrere Typen von Jagd-Dreideckern, die aber allesamt nicht in Serie gingen.

Euler Versuchszweisitzer (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Euler Versuchszweisitzer

Verwendung: Luftschiffzerstörer, Luftschiff-Begleitjäger

Baujahr: 1915

Besatzung: 2 Mann

Triebwerk: ein wassergekühlter 6 Zylinder Reihenmotor Mercedes D.III mit starren Zweiblatt-Holzpropeller als Druckschraube wirkend

Startleistung: 160 PS (118 kW)

Dauerleistung: 138 PS (102 kW) in 1.000 m

Spannweite obere Tragfläche:       14,80 m

Spannweite untere Tragfläche:      13.94 m

Länge: 9,30 m

größte Höhe: 3,25 m

Spurweite:    2,52 m

Propellerdurchmesser:        3,20 m

Propellerfläche:        8,04 m²

Flügelfläche:  52,6 m²

V-Form:        obere Tragfläche +2,3°

V-Form:        untere Tragfläche +3,0°

Flügelstreckung:       3.69

Staffelung:    0,46 m

Leermasse:   690 kg

Startmasse normal:  980 kg

Startmasse maximal:         1.100 kg

Tankinhalt maximal: 80 Liter

Schmierstofftank:    20 Liter

Flächenbelastung:     20,9 kg/m²

Leistungsbelastung:  6,88 kg/PS (9,34 kg/kW)

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe:      110 km/h

Höchstgeschwindigkeit in 1.000 m:         125 km/h

Marschgeschwindigkeit in 2.000 m:         95 km/h

Gipfelhöhe:    3.450 m

Steigleistung: 1,2 m/s

Steigzeit auf 1.000 m:        14,5 min

Steigzeit auf 3.000 m:        44 min

Reichweite normal:   200 km

Reichweite maximal: 240 km

Flugdauer:     2,5 h

Bewaffnung: ein 7,92 mm Maschinengewehr Bergmann MG 15n/A mit 600 Schuss und ein 7,92 mm Parabellum Maschinengewehr MG 14

Share

Empfohlen

Red Arrows
Red Arrows sagen Kunstflugprogramm in Farnborough ab
News
Airpower

17.06.2016 RK

Red Arrows sagen Kunstflugprogramm in Farnborough ab

Die Red Arrows werden an der diesjährigen Farnborough Air Show ihr Kunstflugprogramm nicht vorführen, dies hat das Britische Verteidigungsministerium bekanntgegeben.

TornadoGR4_400X263
Nach Red Arrows Unfall ergreift RAF Massnahmen
News
Airpower

10.11.2011 RK

Nach Red Arrows Unfall ergreift RAF Massnahmen

Aus unerklärlichen Gründen wurde ein Pilot der Red Arrows am Standplatz mit dem Schleudersitz aus dem Hawk katapultiert und verlor dabei sein Leben, jetzt wurden Hawk, Tornados und Tucanos der Royal Air Force vorübergehend mit Flugauflagen belegt.

RedArrows_3_400x263
Red Arrows melden erneut schweren Unfall
News
Airpower

09.11.2011 RK

Red Arrows melden erneut schweren Unfall

Ein Pilot der berühmten Red Arrows, des Kunstflugteams der Royal Air Force, zog sich beim Schleudersitzausstieg auf der Basis Scampton in der Nähe von Lincolnshire tödliche Verletzungen zu.

RedArrows_400x263
Red Arrows Jet abgestürzt
News
Airpower

24.03.2010 RK

Red Arrows Jet abgestürzt

Bei einem Trainingsflug über Kreta ist ein Hawk Jet des englischen Kunstflugteams nach einer Kollision abgestürzt.

HawkT1_ETPS_400x255
Hawk T1 kann 40sten Geburtstag feiern
News
Airpower

08.09.2014 RK

Hawk T1 kann 40sten Geburtstag feiern

Vor vierzig Jahren, am 21. August 1974, absolvierte der erste Hawk T1 Trainer in Dunsford, Surrey seinen erfolgreichen Jungfernflug, das Trainingsflugzeug für zukünftige Militärpiloten steht bei BAE Systems immer noch in der Produktion.

TornadoGR_400x263
Britische Tornado Jets dürfen wieder fliegen
News
Airpower

21.11.2011 RK

Britische Tornado Jets dürfen wieder fliegen

Nach einem tödlichen Unfall mit einem Mk 10 Schleudersitz bei einem Hawk Trainer der Red Arrows wurden Flüge mit Jets, welche diesen Sitz montiert haben, auf ein Minimum beschränkt, jetzt dürfen die Tornado GR4 wieder fliegen.

RedArrows_3_400x263
RAF Hawk Jettrainer dürfen wieder fliegen
News
Airpower

13.12.2011 RK

RAF Hawk Jettrainer dürfen wieder fliegen

Nach einem tödlichen Unfall mit einem Red Arrow Piloten auf einem Hawk Trainingsflugzeug der Royal Air Force wurde das Flugverbot der Hawk T1, Hawk T1A Trainer wieder aufgehoben.

Superjet 100 Red Wings Airlines
Red Wings übernimmt ersten Superjet 100
News
Airliner

20.01.2015 JS

Red Wings übernimmt ersten Superjet 100

Am 19. Januar 2015 konnte die russische Fluggesellschaft Red Wings Airlines ihren ersten Superjet 100 übernehmen.

Hawk TMK1
Hawk TMK1 in Sonderbemalung
News
Airpower

28.01.2016 RK

Hawk TMK1 in Sonderbemalung

Ein Hawk Trainer der Royal Air Force wurde mit einer Sonderbemalung vorgestellt, dabei wird das Hundertjährige Jubiläum der 208(R) Squadron gefeiert.

Italienische Eurofighter an Red Flag
Eurofighter an Red Flag Übung
News
Airpower

14.03.2016 RK

Eurofighter an Red Flag Übung

An dem diesjährigen zweiten Red Flag Manöver 16-2 haben auch acht italienische Eurofighter teilgenommen.

F-35A ready for Red Flag
F-35 Kampfjets nehmen an Red Flag teil
News
Airpower

26.01.2017 RK

F-35 Kampfjets nehmen an Red Flag teil

Zum ersten Mal werden F-35A Lightning II Kampfjets der US Air Force an einer Red Flag Übung teilnehmen.

Eurofighter Royal Air Force at Red Flag
Eurofighter nimmt an Red Flag teil
News
Airpower

01.02.2017 RK

Eurofighter nimmt an Red Flag teil

Die Royal Air Force nimmt an der ersten Red Flag Übung in diesem Jahr mit acht Eurofighter Typhoon Kampfjets aus Lossiemouth teil.

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.