Schütze im Steigflug

25.02.2009 JKLA
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Schauplatz Erster Weltkrieg. Der Autor Cecil Lewis beschreibt seine interessante Fliegerkarriere bei der Royal Air Force in Grossbritannien.

Inhaltsangabe

Schon als Kind hat Cecil Lewis von Flugzeugen geträumt. Als er mit den Pflichtschuljahren fertig ist, haben er und sein Freund eine Idee: Die Anmeldung bei der Luftwaffe. Er ist gerade erst 17 geworden, als er das erste Mal dort vorspricht. Zu dieser Zeit haben gerade die Deutschen im Ersten Weltkrieg die Luftherrschaft, was seine Mutter nicht gerade sehr glücklich stimmt, dass ihr Sohn zu solchen Zeiten Pilot werden wollte. Doch Lewis setzt sich durch und wird zum Royal Flying Corps zugelassen. Im Winter 1915 findet die sechswöchige Ausbildung in Brooklands bei eher schlechtem Wetter statt. Lewis erwirbt auf einer Maurice Farman Longhorn seinen Flugschein. Später wird er weiter nach Gosport kommandiert, wo er sich das "Wings" holt. Hier beginnt das Militär mit Drill, Uniformappell und Pflicht des wachhabenden Offiziers. Lewis fliegt nun auf einer Avro und absolviert die ersten Steilkurven.

Schütze im Steigflug - Cecil Lewis (Bild: Johannes Klaiber)

Am 29. März 1916 wird Cecil Lewis als Ersatzpilot abkommandiert und fährt mit dem Schiff über den Ärmelkanal und weiter nach Rouen an die Front. Er ist gerade erst 17 geworden und ist äusserst abenteuerlustig. Er lebt fürs Fliegen und kann nicht genug davon bekommen, auch nicht nach ein paar Unfällen, wie zum Beispiel einem brennenden Heck. Er wird nun Artilleriebeobachter mit einer BE2c, was keineswegs ein lustiges Unterfangen war. Man ist ein leichtes Ziel, weil die Maschine nicht sonderlich schnell ist. Die Somme-Schlacht vom 1.Juli bis zum 18. November 1916 ist eine nervenaufreibende Schlacht für ihn.

Der Krieg unten kommt ihm jedoch nur wie ein Schauspiel vor:

Das eigentlich furchtbare an diesem Krieg war gerade seine grässliche Nichtigkeit; diese ungeheuerliche Vergeudung von Leben und materiellen Werten-nur um ein paar Meilen Boden zugewinnen.

Er verliert ein paar seiner besten Freunde in jener Schlacht.

Später bekommt Lewis ein Augenleiden, d.h. er kann nun nicht mehr scharf sehen, da er fast nie die Schutzbrille getragen hatte, um besser beobachten zu können. Daraufhin bekommt er Urlaub. Acht Monate in Frankreich, vier Monate Somme-Schlacht, 350 Stunden in der Luft und Lewis war immer noch am Leben und einigermassen gesund das war etwas besonderes, weil 1916 Frontpiloten durchschnittlich nur 3 Wochen lebten. Man lässt ihn nun zum Home Establishment abkommandieren und er wird Testpilot in Upavon. Kurz vor seinem 19. Geburtstag wird Lewis nach London Colney für die Westfront abkommandiert. Sein Squadronleader, Major Bloomfield, will seine Staffel zur besten der RFC machen und setzt alle Hebel in Bewegung, damit es der Staffel gut geht. Das kommt Lewis zugute.

Spad XIII - Französisches Jagdflugzeug, WKI (Archiv: Robert Kühni)

Am 7 April 1917 nimmt die Staffel Kurs auf St. Omer, um dann weiter nach Vertgaland zu fliegen. Das gelingt ihr in einer Rekord-Zeit und ohne jeglichen Schaden. Jetzt beginnt wieder der Krieg.
Im Sommer des Jahres 1917 geht er zurück nach London, um den nächsten Luftangriff auf London zu verhindern. Lewis wird nun zum Flight Commander befördert für den Heimatschutz. Hier muss er auch das erste Mal in der Nacht landen lernen. Das wurde ein schwieriges Unterfangen, da die Instrumente zuerst gar keine Beleuchtung hatten. Doch auch das meistert Lewis gut. Er fliegt nun jede Nacht Patrouille über London in seinem zugeteilten Gebiet.
Am 22.Oktober 1918 kommt Lewis wieder an die Front nach Frankreich. Doch zu seinem Glück kommt am 10. November der Befehl, alle Kriegshandlungen einzustellen. Der Krieg ist vorbei. Cecil Lewis ist jetzt 20 Jahre alt und wird Zivilpilot. Doch das muss er bald aufgeben - das Fliegen war nämlich damals noch nicht so populär wie heute.

Focker DVII (Archiv: Robert Kühni)
Schütze im Steigflug - Cecil Lewis (Foto: Johannes Klaiber)

Schütze im Sturzflug
Cecil Lewis
Die andere Bibliothek
ISBN 978-3-8218-4594-4
Eichborn AG, Frankfurt am Main 2008

Einband (Foto: Johannes Klaiber)

Das Buch "Schütze im Steigflug" ist für all diejenigen lesenswert, die sich gerne mit alten Flugzeugen beschäftigen und sich auch für den Anfang der Fliegerei interessieren. Man muss nicht unbedingt ein Flugzeug Kenner sein, um dieses Buch zu verstehen, es werdenalle Fachbegriffe beschrieben und manchmal auch mit einem Bild dargestellt. Durch seine lebendige Sprache und die interessanten Einblicke in das Leben eines Piloten zu dieser Zeit, hebt sich das Buch "Schütze im Steigflug" klar von anderer Literatur zu diesem Thema ab.

Cecil Lewis

Cecil Lewis als junger Pilot bei der Royal Air Force

geboren: 29. März 1898 in Birkenhead
gestorben: 27. Januar 1997 in London

  • mit 17 trat er dem britischen Royal Flying Corps bei (er gab sich älter aus)
  • kämpfte in der Schlacht an der Somme und traf den "Roten Baron"
  • 1916 mit dem Militärkreuz ausgezeichnet
  • Ende des ersten Weltkrieges wurde er Zivilflieger und später ging er nach China, um dort Flugstunden zu geben
  • Dort lernte er seine spätere Ehefrau kennen, Doushka Horvath (1902-2005), mit ihr hatte er zwei Kinder
  • 1922 gehörte er zu den vier Gründern der BBC
  • während des zweiten Weltkrieges brachte er jungen Soldaten das Fliegen bei, in der Royal Air Force
  • 1956 arbeitete er für die Daily Mail
  • Cecil Lewis schrieb bis ins hohe Alter Bücher

Seine Bücher:

  • Sagittarius Rising (1939)
  • Pathfinders (1943)
  • Yesterdays evening (1949)
  • Farewell to wings (1964)
  • Turn Right for Corfu (1972)
  • Never Look Back (1974)
  • A Way to Be (1977)
  • Gemini to Joburg (1984)
  • Sagittarius Surviving (1991)
  • All my Yesterdays (1993)
  • So Long Ago, So Far Away (1998)

© Isabelle Klaiber, fliegerweb.com

 

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