Flugplatz Dübendorf

10.11.2009 RK
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Piccard macht uns vor, wie der Flugplatz sinnvoll genutzt werden könnte!


Am Freitag, 6. November 2009, erblickte „Solar Impulse“ zwar nicht das Licht der Welt, aber zum ersten mal das energiespendende Sonnenlicht. Der Roll-out des in Dübendorf zusammengebauten Prototyps eines Flugzeuges, dessen baugleiches Nachfolgemodell dereinst nur mit Sonnenenergie betrieben rund um die Welt fliegen wird, sollte nicht nur Aviatiker zum Nachdenken über die Zukunft des Flugplatzes Dübendorf anregen. Dort wo früher die geräuschvollen Motoren von Kampfjets die Leute zeitweise den Atem anhalten liessen, summten am Freitag die elektrisch betriebenen Motoren des zukunftweisenden Fluggerätes des Teams von Bertrand Piccard und André Borschberg leise vor sich hin. Etwas woran sich die an einen höheren Lärmpegel gewohnten Anwohner des Flugplatzes erst gewöhnen müssen. Man würde meinen, das sollte leicht fallen. Trotzdem, die Menschen scheinen mit Vorurteilen behaftet zu sein, welche es zu beseitigen gilt. Ich habe den Eindruck, dass es viele einfach nicht wahr habe wollen, dass beim Triebwerkbau in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt wurden. Dies nicht nur bei der von „Solar Impulse“ verwendeten Technik, sondern auch bei herkömmlichen Kolbenmotoren und Turbinentriebwerken. Wie anders lässt sich denn die offen zur Schau getragene Aviatik-Feindlichkeit von einigen Einwohnern der Anrainerergemeinden des Flugplatzes Dübendorf, mit dem Dübendorfer Stadtpräsident an vorderster Front, erklären? Diese malen in den schwärzesten Farben, wenn es um den Weiterbestand des Flugplatzes Dübendorf und dessen allfälliger gemischt-aviatischen Nutzung geht. Schon gar nicht davon zu reden, wenn dessen rein zivilaviatische Nutzung ins Auge gefasst werden sollte! Dann sieht dieser Personenkreis rot! Dabei macht uns das Team von Bertrand Piccard höchst anschaulich vor, was heute alles technisch möglich ist und wie der Flugplatz Dübendorf zukünftig genutzt werden sollte. Neben den verbliebenen Lufttransportgeschwadern mit Helikoptern und Flächenflugzeugen der Luftwaffe, sowie der Rega und der JU-Air, könnte die traditionsreiche Basis inskünftig Heimat von ebenso innovativen zivilen aviatischen und aviatiknahen Unternehmen werden! Unternehmen, welche wie das Team von Bertrand Piccard, die heute zum Teil leer stehenden Hallen des Flugplatzes nutzen und welche dabei auf eine Start- und Landebahn angewiesen sind. Sprich, welche auf eine Infrastruktur, wie sie in Dübendorf bereits vorhanden ist, angewiesen sind. Selbstverständlich ist gebührend Rücksicht auf die Wohnbevölkerung zu nehmen und der Flugbetrieb, so wie dies heute bereits der Fall ist, in der Regel nur während der Woche, von Montag bis Freitag, und während der üblichen Bürozeiten zu erlauben. Dies hat Zukunft! Dies entlastet die Bundeskasse und bringt Arbeitsplätze und Lehrstellen in die Region! Das wird uns im nahen Ausland vorgemacht. Aber nicht nur dort. Unsere Mitbürger in der Westschweiz haben die wirtschaftliche und strategische Bedeutung des bisher ausschliesslich militärisch genutzten Flugplatzes Payerne längst erkannt. Dort steht die Bevölkerung einer gemischtaviatischen Nutzung des Flugplatzes sehr offen gegenüber. Anstatt den Flugplatz zu bekämpfen beteiligen sich die Kantone Freiburg und Waadt, sowie Gemeinden der Region Broye am Projekt „Broye Aeropole“ dem „Parc Technologique et Industrielle de la Broye“. Dieses Projekt macht sich die vielen Vorteile welche ein Flugplatz mit sich bringt zu Nutzen, anstatt die wertvolle Infrastruktur zu zerstören!

Autor: Markus Gisel

Links: Broye Aeropole

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