Junkers T 21

01.11.2014 EK
t21_200

Junkers T 21, Land: Deutschland Die Junkers T 21 wurde als Aufklärungsflugzeug gebaut. Spannweite: 10,77 m, Länge: 6,70 m, Maximales Abfluggewicht: 1.120 kg

1923 gründete Professor Junkers unter Mithilfe der Reichswehr in Fili, einem Vorort Moskaus, die Junkers Werke Dessau, Zentrale für Russland und führte dort seine seit 1917 bekannte Duraluminium-Leichtbauweise ein. Das Werk diente in erster Linie der Unterstützung und des Neuaufbaus der sowjetischen Militärluftfahrt.
Die Produktionsvorbereitung und die Entwicklung der Baumuster fanden in Dessau statt.
Eines für den Bau in Fili bestimmtes Modell war die T 21, ein Aufklärungsflugzeug.
Die T 21 war ein einmotoriger, zweisitziger Hochdecker mit festem Heckspornfahrwerk in typischer Junkers Ganzmetallbauweise. Der Tragflügel war dreiteilig, das Mittelstück wurde von je einer V-Strebe vorn auf dem Rumpf und einer I-Strebe hinter dem Pilotensitz getragen. Die Außenflügel waren freitragend. Das Höhenleitwerk war mit je einer V-Strebe gegen den Rumpf abgestützt. Diese moderne Konstruktion führte beim späteren Einsatz zu mehreren schweren Flugunfällen, weil in starken Belastungsfällen wegen nicht ausreichender Stabilität der komplette Tragflügel abgerissen werden konnte, was später eine Verstärkung der Befestigungsstreben zur Folge hatte.
Das gesamte Flugzeug war mit Dural-Wellblech verschiedener Stärke beplankt.
Konstrukteur Ernst Zindel leitete das Muster von der T19 aus dem Jahre 1922 ab. Unter der Tarnbezeichnung Hagen begannen im Herbst 1922 die Konstruktionsarbeiten. Es wurden zwei Versuchsflugzeuge gebaut, die Werksnummern 354 und 355. Der Erstflug fand am 12.Juni 1923 in Dessau statt. Anschließend wurden die beiden Maschinen ausgiebig erprobt und danach als Muster nach Fili transportiert.
Von der T 19 unterschied sich die T 21 durch die beiden seitlich am Rumpf angebrachten Kraftstofftanks, die übrigens im Gefahrenfall abgeworfen werden konnten, der verkürzten Spannweite und dem verstärktem Fahrwerk. Die beiden Prototypen waren mit einem Sechszylinder Reihenmotor BMW IIIa mit 185 PS Startleistung ausgerüstet. Der Nachbau in Fili bekam die Bezeichnung H 21, erhielt einen BWW IVa und wurde als bewaffnetes Aufklärungsflugzeug für die Rote Luftflotte gebaut. Zu diesem Zweck wurden auf dem Rumpf seitlich vor dem offenen Pilotensitz zwei 7,62 mm Maschinengewehre Spandau, der Beobachter der hinter dem Piloten saß erhielt zur Abwehr ein auf einem Drehkranz montiertes 7,62 mm Maschinengewehr Spandau. Die Maschine wurde unter der Bezeichnung Ju 21 in Dienst gestellt und in insgesamt 122 Exemplaren bis Ende1926 in Fili in Serie gebaut. Für den Wintereinsatz konnte das Räderfahrwerk gegen Leichtmetallschi ausgetauscht werden. Nachdem die Maschinen aus dem Aktiven Dienst ausgemustert wurden, kamen sie noch lange Zeit als Luftbildflugzeuge zum Einsatz.

Junkers T 21 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Junkers T 21

Verwendung: Aufklärungsflugzeug
Baujahr: 1923
Besatzung: 2 Mann
Triebwerk: ein flüssigkeitsgekühlter stehender Sechszylinder-Reihenmotor BMW IVa mit festem Zweiblatt-Holzpropeller Junkers
Startleistung: 250 PS (184 kW)
Dauerleistung: 200 PS (147 kW) in 3.000 m

Spannweite: 10,77 m
Länge: 6,70 m
größte Höhe: 2,50 m
Propellerdurchmesser: 2,50 m
Propellerfläche: 4,91 m²
Spurweite: 1,78 m
Flügelfläche: 21,80 m²
V-Form: +0,25°
Pfeilung der >Tragflächenvorderkante:
Streckung: 5,32
Wurzeltiefe: 1,85 m
Leermasse: 830 kg
Startmasse normal: 990 kg
Startmasse maximal: 1.120 kg
Tankinhalt: 280 Liter
Schmierstofftank: 25 Liter
Flächenbelastung: 51,38 kg/m²
Leistungsbelastung: 4,48 kg/PS (6,08 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 185 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 217 km/h
Reisegeschwindigkeit in 3.000 m: 185 km/h
Minimalgeschwindigkeit: 110 km/h
Landegeschwindigkeit: 93 km/h
Startrollstrecke: 345 m
Landestrecke: 400 m
Gipfelhöhe: 5.600 m
Steigleistung: 5,2 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 3,5 min
Steigzeit auf 3.000 m: 16 min
Reichweite normal: 620 km
Reichweite maximal: 750 km (einsitzig)
Flugdauer: 4,0 h

Bewaffnung: zwei 7,62 mm Maschinengewehre Spandau mit je 550 Schuß und ein 7,62 mm Maschinengewehr Spandau mit 1.100 Schuss schwenkbar auf einem Drehkranz montiert
Bombenlast maximal: 50 kg

Share

Empfohlen

G650_FirstFlight_Takeoff_400x263
Flight Test: Gulfstream G650 abgestürzt
News
Airliner

03.04.2011 RK

Flight Test: Gulfstream G650 abgestürzt

Während eines Testfluges ist ein Gulfstream G650 Prototyp während der Startphase abgestürzt, dabei kam die Testcrew ums Leben.

G650_FirstFlight_Takeoff_400x263
Gulfstream G650 nähert sich der Zulassung
News
General Aviation

18.08.2011 BGRO

Gulfstream G650 nähert sich der Zulassung

Trotz dem Absturz von Testmaschine SN6002 am 2. April 2011 kommt das Flugtestprogramm des zukünftigen Paradepferdes von Gulfstream gut voran.

G650_FirstFlight_Takeoff_400x263
Gulfstream G650, Zulassung noch im 2011
News
General Aviation

07.11.2011 BGRO

Gulfstream G650, Zulassung noch im 2011

Gulfstream Aerospace erwartet die provisorische Zulassung ihres neuen G650 Business Jets noch im laufenden Jahr.

Gulfstream_G650_1_400
Gulfstream G650 erhält provisorische Zulassung
News
General Aviation

19.11.2011 RK

Gulfstream G650 erhält provisorische Zulassung

Wie geplant hat Gulfstream für ihren neusten Langstrecken-Businessjet G650 von der U.S. Amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA die provisorische Musterberechtigung erhalten.

G650_T2_400x263
Flight Test: Gulfstream G650 ist der Schnellste
News
Airliner

03.09.2010 RK

Flight Test: Gulfstream G650 ist der Schnellste

Während den Flattertests erreichte der Gulfstream G650 eine Spitzengeschwindigkeit von Mach 0,995.

G650_SN6004_400x263
Flight Test: Vier Gulfstream G650 im Flugtestprogramm
News
Airliner

25.06.2010 RK

Flight Test: Vier Gulfstream G650 im Flugtestprogramm

Seit dem 6. Juni 2010 befinden sich vier G650 Businessjets in der Flugerprobung. Das vierte Flugzeug ist eine Serienmaschine, die nach den ersten Flügen mit einer kompletten Innenausstattung ausgerüstet wird.

G650_5_400x263
Flight Test: G650 Flotte komplett
News
General Aviation

27.01.2011 SRÄB

Flight Test: G650 Flotte komplett

Am 24. Januar 2011 ist das fünfte Gulfstream G650 Testflugzeug auf dem Werksflughafen Savannah Hilton Head International Airport zum Erstflug gestartet.

g650_arrival_ebace_2012_400x267
Gulfstream kam mit G650 an die EBACE
News
Airliner

16.05.2012 RK

Gulfstream kam mit G650 an die EBACE

Der Flugzeugproduzent aus Savannah liess es sich nicht nehmen einen ihrer Gulfstream G650 nach Genf zu bringen, die Maschine weilte von Samstag bis Montag an der EBACE 2012.

ZA005_400x263
Dreamliner durchfliegt 3000ste Flugstunde
News
Airliner

28.02.2011 RK

Dreamliner durchfliegt 3000ste Flugstunde

Am Sonntag, dem 27. Februar 2011, konnte im Boeing 787 Dreamliner Programm ein weiterer Meilenstein erreicht werden, ZA005 durchflog die 3000ste Flugstunde im Testflugprogramm.

Gulfstream G800 1
Gulfstream G800 ist zugelassen
News
General Aviation

20.04.2025 RK

Gulfstream G800 ist zugelassen

Der US-amerikanische Geschäftsreiseflugzeug Hersteller Gulfstream hat die Zulassung für den neusten G800 Business Jet erhalten.

Prev101211
FliegerWeb News Sendung
Sendung
News Sendung

11.12.2011 RK

FliegerWeb News Sendung

A320 mit Sharklets in Flugerprobung. Gulfstream G650 mit provisorischer Zulassung. Gripen gewinnt Ausschreibung in der Schweiz. A340 Produktion wird eingestellt. Weitere Haarrisse bei der F-35.

F15E1_2_400x263
Silent Eagle Versuchsträger von Boeing abgehoben
News
Airpower

12.07.2010 RK

Silent Eagle Versuchsträger von Boeing abgehoben

Am 8. Juli 2010 absolvierte der F-15E1 Silent Eagle Versuchsträger vom Lambert St. Louis International Airport seinen ersten Erprobungsflug.

© 2023 Hobby Verlag AG. Alle Rechte vorbehalten.