F-117A Nighthawk

17.06.2008 JKLA
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Die F-117A Nighthawk spielte im Golfkrieg eine sehr wichtige Rolle, als strategischer Tarnkappenbomber. Ihre moderne Stealth-Technologie machte sie nahezu unsichtbar, für die feindlichen Radargeräte.

Bei der F-117A Nighthawk, wie sie bei Ihrem einzigen Betreiber, der U.S. Air Force benannt wurde, handelt es sich um einen einsitzigen, mittelschweren, radargetarnten Bomber der ersten Generation. Die Nighthawk wurde vom US-amerikanischen Hersteller Lockheed Martin in den 70er- und 80er Jahren in Burbank, CA unter dem Codenamen „Have Blue“ entwickelt und in der berühmten Area 51 Test Range im Bundesstaat Nevada testgeflogen. Sämtliche Flugzeuge des Typs gehören dem 49ten Luftkampfflügel (49th Fighter Wing) der U.S. Air Force und sind auf der Holloman Air Force Base im Bundesstaat New Mexiko stationiert. Die Nighthawk wird durch die neu entwickelten Boeing F-22 Raptor und Boeing F-35 Lightning II abgelöst. Die ersten zehn der insgesamt 45 Maschinen der U.S. Air Force wurden bereits im Dezember 2006 abgelöst.

F-117A Nighthawk auf dem Rollfeld (Bild: Lockheed Martin)

Struktur

Die einzigartige Struktur der Nighthawk erregt regelmässig Aufsehen an Flugshows. Doch dies war nicht der Grund, warum man sich für diese entschieden hatte. Vielmehr ging es darum, mit dieser Struktur Radargeräte zu irritieren und die Radarwellen in eine falsche, vom Radarempfänger unerwartete Richtung, zu zerstreuen, was die Information auf dem Radarschirm unbrauchbar und die Nighthawk damit unsichtbar macht. Bei der Oberfläche handelt es sich um eine elektrisch leitende Kunststoffbeschichtung, die auf die Absorption der Radarfrequenz abgestimmt ist. Es wurde auf sämtliche aussen sichtbare Extremitäten wie Bomben oder Lufteinlässe verzichtet, um möglichst wenig Reflexionsfläche zu bieten. Die Bewaffnung wird nur unmittelbar vor deren Einsatz aus dem Schacht ausgefahren und zum Einsatz vorbereitet. Bis zu diesem Zeitpunkt ist sie völlig unsichtbar an der Unterseite des Flugzeuges verstaut. Die Struktur der Nighthawk ist sehr wartungsaufwendig und somit kostenaufwändig, beschädigte Teile müssen ausgemessen und massgefertigt hergestellt werden.

F-117A Nighthawk (Bild: Lockheed Martin)

Antrieb & Avionik

Die Nighthawk wird durch zwei F404 Strahltriebwerke des Herstellers General Electric angetrieben. Dabei handelt es sich um kerosinbetriebene, nachbrennerfreie Triebwerke, die gemeinsam einen Schub von 18080 Pfund (auf Meereshöhe) erreichen. Dieselben Triebwerke finden auch bei der F/A-18 Hornet Verwendung, allerdings mit der integrierten Nachbrenneroption. Die Nighthawk wird mittels eines vierfach redundanten Fly-By-Wire-Systems gesteuert, welches ähnlich wie bei modernen Verkehrsflugzeugen, die manuellen Impulse des Piloten elektronisch an die einzelnen hydraulischen und mechanischen Steuerkomponenten weiterleitet. Dies ermöglicht eine ruhigere Steuerführung, da die Eigenheit des Flugzeuges im Voraus unter Einsatz hoch komplexer Software korrigiert werden kann und das Flugzeug selbstständig auf äussere Einflüsse wie Verwirbelungen oder Böen reagieren lässt.

F-117A Nighthawk (Bild: Lockheed Martin)

Bewaffnung

Die Nighthawk verfügt über zwei an der Unterseite des Flugzeuges angebrachte Bombenschächte, die Platz für zwei Bomben der folgenden Typen bieten:

  • BLU-109
  • GBU-10 Paveway II
  • GBU-12 Paveway II
  • GBU-27 Paveway III
  • JDAM/INS

Bei der JDAM/INS handelt es sich um eine GPS-gesteuerte Bombe, während die Bomben der GBU-Serie ihre Ziele mittels Laser identifizieren und ansteuern. Die BLU-109 ist eine technologisch einfache, zeitlich verzögerte Bombe mit einer erhöhten Durchschlagskraft. Sie kann optional mit einem Steuerungsmodul ausgerüstet werden.

F-117A Nighthawk (Bild: Lockheed Martin)

Flugleistung

Die F-117A überzeugt durch ihre, bei entsprechender Luftbetankung & Kondition des Piloten, technisch uneingeschränkte Reichweite und die für einen Bomber sehr hohe Geschwindigkeit im oberen Unterschallbereich. Sie wird ausschliesslich als Bomber verwendet. Dadurch spielt die durch die grosse Tankkapazität und Bewaffnung bedingte Wendigkeit eine untergeordnete Rolle, da die F-117A im Normalfall nicht in Flugzeug-Flugzeug-Kämpfe verwickelt wird. Die Nighthawk spielte in der Operation Desert Storm (auch bekannt als erster Golfkrieg) sowie in der Operation Iraqi Freedom (Irakinvasion 2003) eine Schlüsselrolle, in der Zerstörung taktischer Ziele des Regimes um Saddam Hussein.

Hintergrund zur Namensgebung

Die Buchstaben vor der Nummer eines USAF-Flugzeugs bezeichnen im Normalfall das Einsatzspektrum des Flugzeugs. Bei der F-117A wurde, in der Phase der Geheimhaltung zur Aquirierung von jungen Piloten, fälschlicherweise ein „F“ für Fighter statt die korrekte Bezeichnung „B“ für Bomber verwendet. Der damalige Projektleiter wollte junge Piloten für das Projekt gewinnen, allerdings wollten diese lieber Kampfflugzeuge statt Bomber fliegen, worauf er das Projekt in ein „Fighter“-Projekt umgewandelt hatte.

Technische Daten der Lockheed F-117A

Hersteller: Lockheed
Herkunftsland: USA
Verwendungszweck: einsitziger Tarnkappen-Jagdbomber
Antrieb: zwei Mantelstromtriebwerke General Electric F404-GE-F102 je 4900 kg Schub
Erstflug: 18. Juni 1981

F-117A Nighthawk Formation (Bild: Lockheed Martin)
Spannweite: 13,20 m
Länge: 20,08 m
Höhe: 3,78 m
Flügelfläche: 105,90 m²
Leermasse: 13.281 kg
Maximale Startmasse: 21.727 kg
Maximale Geschwindigkeit: 1040 km/h
Typische Missionshöhe: 13.700 m
Reichweite: 1720 km
Beschaffungspreis gemäss Etat: 45 Millionen US $

Bewaffnung: der Waffenschacht kann alle taktischen Kampfmittel der US-Jagdflugzeuge aufnehmen, aber in erster Linie werden zwei 907 kg schwere Laserlenkbomben GBU-10/GBU-27 oder Luft-Boden-Lenkflugkörper vom Typ AGM-65 oder AGM-89 mitgeführt.

© Isabelle Klaiber, fliegerweb.com

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