Deutsche Jungsegelflieger gehören zu den Besten
Sechs junge Segelflieger kämpfen als Favoriten bei der Junioren-WM in Poci?nai um den Titel des besten Segelfliegers.
Für einige junge Segelflieger des Deutschen Aero Clubs (DAeC) geht es bald nach Litauen: Am 29. Juli beginnen in Poci?nai die Junioren-Weltmeisterschaften im Segelfliegen – die „10th FAI Junior World Gliding Championships“. 70 Piloten aus 15 Nationen messen sich bis zum 12. August im Streckensegelflug; Deutschland geht mit sechs Spitzensportlern in zwei Klassen in den Wettkampf: in der Clubklasse und der Standardklasse.
Die Chancen stehen gewohnheitsgemäß gut. „Als Deutscher gehört man bei den Junioren immer zu den Favoriten, ob man will oder nicht“, sagt Team-Captain Karsten Leucker – und liefert gleich einen Grund dafür nach: „Wir sind so ziemlich das einzige Land, in dem man sich zweistufig für eine WM qualifizieren muss.“ Fakt ist: Viele junge Piloten erzielen auch bei den Senioren gute Ergebnisse. Die beiden Standardklasse-Segelflieger Kilian Biechele und Björn Gintzel haben sich erst kürzlich bei der Deutschen Meisterschaft in Zwickau für die WM 2018 qualifiziert. Biechele holte sich den Titel, Gintzel erflog sich Silber. Leucker: „Das Potential für einen Platz unter den besten Drei haben alle unsere Piloten.“ Klar ist auch: Eine einzige falsche Entscheidung oder wechselhaftes Wetter können darüber entscheiden, ob eine Segelflieger auf dem Treppchen oder im Mittelfeld landet. „Diese Unberechenbarkeit macht den Sport umso interessanter.“
Zumindest bezogen auf das Wetter könnten die Voraussetzungen laut Leucker besser sein: „Pociunai hat den Nachteil, dass es in einer thermisch sehr schlechten Ecke liegt.“ Bei vielen Wettbewerben sei das Wetter vom Einfluss der nahen Ostsee geprägt gewesen, die mit regelmäßigen Feuchteschüben für schwieriges, sich schnell änderndes Wetter gesorgt habe. Aber: „Bei einigen Meisterschaften in Poci?nai hatten wir relativ warmes Wetter mit guter Thermik, die große und schnelle Flüge ermöglichte.“
Besonders gefährlich könnten den Deutschen die Franzosen werden – „auch wenn dieses Mal eher unbekannte Namen am Start sind“. Nicht zu unterschätzen seien auch die Litauer, die neben dem Heimvorteil sehr erfahrene Piloten hätten. Als starke Konkurrenten in der Clubklasse nennt Leucker die Niederländer, Polen und Engländer. In der Standardklasse seien vor allem die Tschechen und Polen mit ihren Dreierteams stark einzuschätzen. „ Aber am Ende sind dann oft doch noch zwei, drei Piloten vorne dabei, die man nicht so auf dem Schirm hatte.“
Der DAeC drückt seinen Piloten die Daumen, dass es wieder für Treppchenplätze reicht.
DAeC