DAeC: Keine Mitgliedsbeiträge für staatliche Aufgaben!
Verband fordert Unterstützung des Verkehrsministeriums bei der Übersetzung von englischen EASA-Texten.
Bislang waren sich die Vertreter des Verkehrsministeriums und des Deutschen Aero Clubs (DAeC), Spitzenverband des Luftsports und der Allgemeinen Luftfahrt, einig: Die Fragenkataloge für theoretische Luftfahrerprüfungen werden von den Haupt- und Ehrenamtlichen des DAeC überarbeitet, erweitert und angepasst – in Eigenregie und ohne staatliche Unterstützung. Die war bislang auch nicht nötig. Doch das ändert sich jetzt: Die jüngsten Vorgaben der EASA zu den Ausbildungsinhalten für Piloten liegen nur noch auf Englisch vor. Den Fragenkatalog an diese Bestimmungen anzupassen, wird zu einer kostspieligen Angelegenheit – die der DAeC ohne Unterstützung des Staates nicht schultern kann.
„Es geht hier um hochkomplexe Fachtexte in englischer Sprache“, sagt DAeC-Generalsekretär Udo Beran. „Für unsere Mitarbeiter ist es unmöglich, all diese Ausführungen ins Deutsche übertragen.“ Klar ist aber: Um den Fragenkatalog anzupassen, muss eine Übersetzung her. „Eigentlich ist es eine staatliche Aufgabe, entsprechende Texte in der nationalen Amtssprache zur Verfügung zu stellen“, sagt Beran. Der DAeC sei dennoch bereit, die Texte zu übersetzen – sofern das Verkehrsministerium die Kosten für ein Fachübersetzungsbüro erstatte. „Für eine staatliche Aufgabe können wir keine Mitgliedsbeiträge ausgeben. Wir bringen immerhin schon viele hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit in das Projekt ein.“
Mit der eindringlichen Bitte um Unterstützung hat sich der DAeC nun an das Verkehrsministerium gewandt. Beran: „Wir hoffen auf eine zeitnahe Antwort, damit die Überarbeitung des Fragenkatalogs beginnen kann.“ Ziel ist es, dass spätestens bis zur Aero 2018 ein überarbeiteter Fragenkatalog vorliegt.