Bombardier verzögert Global 7000
Während der Präsentation der Quartalszahlen hat Bombardier über eine Programmverschiebung beim Global 7000 informiert.
Der neue Global 7000 Langstrecken Business Jet hätte ursprünglich ab der zweiten Jahreshälfte 2016 am Markt eingeführt werden sollen, jetzt wird die Markteinführung um zwei Jahre verschoben. Die Global 7000 und Global 8000 wurden an der NBAA 2010 lanciert und sollen in Zukunft das teuerste Segment der Business Jets abdecken. Bei den Flugzeugen handelt es sich um Ultra Langstreckenjets mit höchstem Passagierkomfort. Das erste Testflugzeug Flight Test Vehicle 1 (FTV1) steht bereits in der Endfertigung, drei weitere Flugzeuge befinden sich in unterschiedlichen Baustadien. Warum das Programm verzögert wird, hat Bombardier nicht offiziell bekanntgegeben.
Kommentar zu der Global 7000 Programmverzögerung
In Fachkreisen wurde bei den neuen Global 7000 und Global 8000 Business Jets schon länger über eine mögliche Programmverschiebung spekuliert, zum einen stehen hier die großen Programmverzögerungen bei der CSeries im Vordergrund und zum anderen spricht Bombardier bei der Entwicklung der neuen Jets seit Längerem von großen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Die Entwicklung der CSeries hat während der letzten Jahre innerhalb des Konzerns viele Ressourcen gebunden, die bei den anderen nicht weniger komplexen Programmen fehlten. Wir sprechen hier von Finanziellen- wie Personellen Mitteln, diese mussten stark auf das CSeries Programm fokussiert werden, damit die Maschine am Markt endlich eingeführt werden kann und nicht weitere Konzernmittel verschlingt. Bombardier spricht bei der CSeries von Entwicklungsmehrkosten, die sich inzwischen auf zwei Milliarden Dollar summiert haben. Bei diesen Kostenüberschreitungen ist die verzögerte Markteinführung und der damit verbunden Umsatzausfall vermutlich nicht vollständig eingerechnet worden. Aufgrund der starken Programmverzögerung bei dem neun CSeries Jet musste auch die Entwicklung des neuen Learjet 85 auf Eis gelegt werden. Wir hoffen nun, dass die CSeries endlich fertig wird und an den Erstkunden Swiss International Air Lines übergeben werden kann.