Kein zweiter Antrieb für die F-35
28.04.2011 RK
Das US Verteidigungsministerium will für den F-35 Joint Strike Fighter keine zweite Triebwerkvariante, das F136 wird wohl das Nachsehen haben.
Für den F-35 Lightning II waren zur Auswahl ursprünglich zwei Antriebsvarianten geplant, das F135 von Pratt & Whitney und als Alternative das F136 von General Electric und Rolls Royce. Bei dem teuersten Rüstungsprogramm würde es durchaus Sinn machen, über eine zweite Antriebsoption verfügen zu können, damit eine Monopolstellung bei dieser Schlüsselkomponente vermieden werden könnte. Aber auch die USA und ihre elf Programmpartner müssen der negativen Kostenspirale Einhalt gebieten und dort den Rotstift ansetzen, wo es auf den ersten Blick am wenigsten Einfluss auf das Gesamtprojekt zeigen wird, so ist es nicht erstaunlich, dass die Fortentwicklung des F136 vorerst gestoppt werden musste. Die Gelder wurden bereits Ende März eingefroren und Mitte April hat Präsident Barack Obama per Unterschrift das Geld für die Weiterentwicklung gestrichen. General Electric und Rolls Royce werden den Entwicklungsstopp jedoch nicht kampflos akzeptieren und im Senat weiter stark lobbyieren. Das Konsortium hat auch Kalkulationen angestellt und sämtliche Möglichkeiten durchgerechnet, um die Entwicklung des F136 auf eigene Rechnung weiterzuführen und abzuschliessen, dieses Vorhaben würde zwischen 1,9 und 2,6 Milliarden US Dollar verschlingen. GE Präsident Jeffrey R. Immelt wendete sich bereits schriftlich an seine Mitarbeiter und erklärte, dass GE alles daran setzen wird, das F136 zur Marktreife zu entwickeln, um ein großes Stück dieses lukrativen Rüstungsgeschäfts sichern zu können. General Electric hat bereits rund drei Milliarden US Dollar in die Entwicklung des F136 investiert.