Hornet der Schweizer Luftwaffe vermisst

29.08.2016 PS
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Seit Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr wird im Gebiet Susten eine F/A-18 C (Einsitzer) der Schweizer Luftwaffe vermisst.

Entsprechende Suchmassnahmen wurden unverzüglich eingeleitet. Über das Schicksal des Piloten ist zurzeit nichts bekannt. Um 19.30 Uhr informiert der Kommandant Luftwaffe, Korpskommandant Aldo C. Schellenberg, im Bundesmedienzentrum in Bern zur aktuellen Lage und zum weiteren Vorgehen.

Update 19:45 Uhr

Laut Schweizer Luftwaffe wird die F/A-18 Hornet weiterhin vermisst. Das Wetter beim Susten sei zu schlecht, um mit Suchhubschraubern das Gebiet abzusuchen. Bodensuchtrupps sind unterwegs zur vermuteten Absturzstelle.

Update Schweizer Luftwaffe 22:00 Uhr

Die Schweizer Armee sucht nach dem Piloten der vermissten F/A-18 und nach der Maschine. Die vermutete Unfallstelle in der Region des Sustenpasses ist nur schwer zugänglich. Nacht und Wetter erschweren die Suche zudem. Mittel der Luftwaffe und Spezialisten der Armee sowie die Rettungsflugwacht sind im Einsatz oder stehen für Ortung und Bergung bereit.

Die Schweizer Luftwaffe hat am Montag, 29. August 2016, um 16.05 Uhr den Kontakt zu einem ihrer F/A-18 verloren. Das betroffene Flugzeug ist als zweites Flugzeug nach Instrumentenflugregeln im Rahmen eines Trainingsfluges um 16.01 Uhr vom Militärflugplatz in Meiringen gestartet, und zwar 15 Sekunden hinter dem Leader. Auf einen ersten Funkaufruf der Einsatzzentrale antwortete der Pilot ordnungsgemäss. Auf einen zweiten Aufruf meldete sich der Pilot hingegen nicht mehr und gilt seither als vermisst.

Die vermutete Unfallstelle liegt im Raum des Sustenpasses und ist nur schwer zugänglich. Zwei Helikopter der Rettungsflugwacht und ein Super Puma der Luftwaffe nahmen am Nachmittag die Suche auf. Sie mussten die Suche aus der Luft allerdings aus meteorologischen Gründen abbrechen. Sobald es die Wetterbedingungen zulassen, wird wieder geflogen. Terrestrisch sind zwei Suchteams mit Gebirgsspezialisten unterwegs.

Auf dem Flugplatz Meiringen wird es am Dienstag, 30. August 2016, bis 12 Uhr keine Flugbewegungen mit Jets geben.

Eine Untersuchung wurde eingeleitet. Die Familienangehörigen des Piloten werden verständigt und durch CARE-Teams der Armee betreut. Die Armeeführung ist in Gedanken bei ihnen.

Die nächste Medieninformation ist voraussichtlich für Dienstagmorgen, 10 Uhr, geplant.

Update Schweizer Luftwaffe 30. August 2016 10:30

Suche nach vermisster F/A-18 geht intensiv weiter

Die Suche nach dem Piloten der vermissten F/A-18 und nach der Maschine wurde in den frühen Morgenstunden des Dienstags in der Region des Sustenpasses wieder aufgenommen. Während der Nacht musste diese aufgrund des Wetters teilweise eingestellt werden. Nach wie vor stehen Mittel der Luftwaffe, der Kantonspolizei Zürich und Gebirgsspezialisten der Armee im Einsatz. Über das Schicksal des Piloten ist weiterhin nichts bekannt.

Die vermutete Unfallstelle liegt im Raum des Sustenpasses und dürfte nur schwer zugänglich sein. Drei Helikopter der Luftwaffe, einer der Kantonspolizei Zürich sowie Patrouillen, die terrestrisch das Gebiet absuchen, stehen seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz. Zusätzlich steht die Rettungsflugwacht mit zwei Helikoptern bereit. Zum Schutz der Rettungskräfte wurde im vermuteten Unfallgebiet eine Sperrzone für jegliche Luftfahrzeuge eingerichtet. Der Luftpolizeidienst wird ab heute Mittag, 12.00 Uhr, ab Emmen - nach Absprache mit Skyguide - sichergestellt.  

Die Familienangehörigen des Piloten konnten verständigt werden. CARE-Teams der Armee stehen ihnen zur Seite. Die Armeeführung ist in Gedanken bei ihnen.

Die nächste Medienmitteilung ist - je nach Entwicklung - spätestens für heute, 16 Uhr, vorgesehen.

Update zum abgestürzten F/A-18C Hornet

Heute Dienstag, den 30 August 2016, kurz nach der Mittagszeit konnte laut Angaben der Luftwaffe die F/A-18C Hornet Absturzstelle lokalisiert werden. Sie befindet sich im vermuteten Absturzgebiet um den Sustenpass. Die Sichtung erfolgte aus einem Armee Helikopter. Auf dem terrestrischen Weg lässt sich die Absturzstelle momentan jedoch nicht erreichen, das Wetter sei zu schlecht. Gebirgsspezialisten sind mit den Helikoptercrews unterwegs und werden abgeseilt, sobald die Wetterverhältnisse ein solches Verfahren zulassen. Nach dem Piloten wird weiterhin mit Hochdruck gesucht.

Fünf Fragen an Captain Robert Kühni

FW: Sind die F/A-18 Hornet Kampfjets sicher?

RK: Bei der F/A-18 Hornet, wie wir sie in der Schweiz fliegen, handelt es sich um eines der besten und modernsten Kampfflugzeuge, das man heute fliegen kann. Technisch gelten die Jets als zuverlässig und ausfallsicher.

FW: Warum hat sich der Pilot nicht mit dem Schleudersitz gerettet?

RK: Der Pilot hat wahrscheinlich nicht damit gerechnet, dass er in dieser Flugphase in einen Berg fliegt, ich denke, dass er in einer Wolke flog und die Kollision gar nicht mehr realisierte. Der Aufprall war so heftig, dass man davon ausgehen kann, dass der Jet in einer sehr hohen Geschwindigkeit in die Bergkrete raste. Es war zu spät, den Schleudersitz zu betätigen.

FW: Das Wetter war schlecht, könnte das eine Rolle gespielt haben?

RK: Ich habe die aktuellen Wetterdaten zum Unfallzeitpunkt nicht gesehen, es musste aber ziemlich schlecht gewesen sein, sonst hätte man die Absturzstelle mit den Suchhubschraubern bereits am Montagabend gefunden. Die Hubschrauber mussten wetterbedingt jedoch am Boden bleiben. Das wolkenverhangene Wetter wird eine grosse Rolle gespielt haben. Aber hier muss eine Untersuchung zeigen, was wirklich schief gelaufen ist.

FW: Können die F/A-18 Jets bei schlechtem Wetter nicht fliegen?

RK: Eine F/A-18 kann bei jedem Wetter fliegen. Es ist aber nicht ganz einfach in schwierigem Gelände, bei schlechtem Wetter zu fliegen, wenn man das nicht gewissenhaft macht und sicher beherrscht, dann ist schnell etwas passiert. Ich nehme aber an, dass unsere jungen Militärpiloten für solche Aufgaben gut vorbereitet sind. Aber auch hier muss die Untersuchung zeigen, warum der Jet in einen Berg rast, der nicht unbedingt ins Schema eines Sichtwegfluges aus Meiringen heraus mit anschliessendem Wechsel auf Instrumentenflug passt.

FW: Muss man wegen diesem Unfall die Kampfflugzeugbeschaffung beschleunigen?

RK: Nein, die Schweizer Luftwaffe hatte eine seriöse Evaluation mit drei europäischen Kampfjets gemacht und das Volk hat nein zur Gripen Beschaffung gesagt. Bevor man jetzt einen neuen Kampfjet beschafft, muss sich die Politik erst einmal überlegen, wie man eine solche Beschaffung beim Volk durchbringt. Es muss unbedingt vermieden werden, dass wieder das Volk gegen ein neues Kampfflugzeug stimmt. Ich hätte den Gripen gerne in unserer Luftwaffe gesehen.

FW: Wie lange können die F/A-18 noch fliegen?

RK: Die Hornet ist ein sehr leistungsstarkes Kampfflugzeug, unsere F/A-18C und D Hornets werden noch für mehr als zwanzig Jahre im Einsatz bleiben. Also, diese Jets machen es noch lange. Bei unserem Tiger drängt sich jedoch langsam eine Ersatzbeschaffung auf, die Flugzeuge sind immer noch schön aber bald 40 Jahre alt. Technisch gesehen waren die Tiger nie so Fortschrittlich wie es die F/A-18 auch heute nach bald zwanzig Jahren immer noch ist. Abschliessend möchte ich noch festhalten, dass es mir für den jungen Piloten, der Familie und dem ganzen Militärpiloten Corps Leid tut. Unserer Luftwaffe wünsche ich ein wenig mehr Glück, als sie es in den letzten drei Jahren hatte.

FW: Vielen Dank für das Interview!

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