Beim abgestürzten A400M versagte die Schubsteuerung
Airbus Defence and Space hat am 2. Juni 2015 den A400M Betreibern einen Statusbericht zu den laufenden Unfalluntersuchungen (Accident Information Transmission, AIT) für den am 9. Mai abgestürzten A400M zugeschickt.
Am 3. Juni wurde auch die Öffentlichkeit mit einer Pressemeldung über die neusten Erkenntnisse zu der Absturzursache informiert. Der Hersteller des A400M Militärtransporters informierte dahingehend, dass die Schubregelung an Triebwerk Nummer 1, 2 und 3 nicht richtig funktionierte. Die vier TP400-D6 Turbopropeller Motoren werden über vier Schubhebel und das Flight Management System vollelektronisch kontrolliert.
Nach dem Start ließ sich der Schub an den Triebwerken 1, 2 und 3 nicht reduzieren, sie verharrten auf der Startleistung. Lediglich der Schub von Triebwerk Nummer 4, das ist das äußere Triebwerk am rechten Flügel, konnte über die Schubsteuerung korrekt bedient werden. Als die Piloten alle vier Leistungshebel auf Nullschub (Flight Idle) stellten, ging die Schubleistung korrekterweise in den Leerlauf, die Leistung ließ sich jedoch nicht wieder erhöhen. Allen weiteren Versuchen zum Trotz, verharrte die Leistung der Motoren im Leerlauf.
Nach Angaben von Airbus Defence and Space haben die Auswertungen gezeigt, dass alle anderen Flugzeugsysteme normal funktioniert haben und während des Fluges keine anderen Fehlfunktionen aufgetreten sind. Demzufolge muss Airbus Defence and Space keine weiteren spezifischen Empfehlungen zu dem Alert Operator Transmission (AOT) vom 19. Mai herausgeben.
Die Flugunfallermittler müssen nun zusammen mit Airbus Defence and Space genau untersuchen, wie es zu dieser schweren Störung bei der Triebwerksteuerung kommen konnte. Zudem stellt sich bei diesem Absturz auch die Frage, warum der A400M abstürzte und nicht eine kontrollierte Notlandung auf einem Feld machen konnte.