Neuer Tarifvertrag für Eurowings-Kabinenpersonal
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Lufthansa-Tochter Eurowings haben am 5. August 2024 einen neuen Manteltarifvertrag für das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft abgeschlossen.
„Wichtig war es uns vor allem, einen Ausgleich für die oft sehr hohen Belastungssituationen zu schaffen, etwa bei Flugverspätungen, langen Flügen oder Nachtdiensten“, so ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky.
Die Kabinenbeschäftigten erhalten mit der neuen Tarifierung zusätzliche Belastungszulagen. Beispielsweise werden Tagesdienste mit vier Flugabschnitten oder Nachtdienste besonders hoch vergütet. Auch werden Ruhezeiten nach besonders belastenden Diensten verlängert und kurzfristige Rufbereitschaften – Standby-Dienste - weiter reduziert. Darüber hinaus sieht die Tarifeinigung zusätzliche freie Tage, weniger mögliche kurzfristige Dienstplanänderungen und eine ver.di-Mitgliedervorteilsregelung in Höhe eines Sachkostenzuschusses von 350 Euro vor.
Erstmals konnte darüber hinaus auch ein Entschädigungssystem für Verspätungen in einem Tarifvertrag für fliegendes Personal etabliert werden. Demnach können die Beschäftigten nach mehreren Flugverspätungen bzw. Dienstverlängerungen zwischen Ausgleichszahlungen oder zusätzlichen freien Tagen wählen. Dazu Reschinsky: „Mit diesem Tarifabschluss etablieren wir als erste Gewerkschaft in Deutschland ein Ausgleichssystem für Verspätungen bei fliegendem Personal. Beide Tarifparteien zeigen damit, dass in einer gelebten Sozialpartnerschaft gute und innovative Lösungen auch ohne Streiks möglich sind.“ ver.di und Eurowings hatten sich bereits im Januar dieses Jahres beim Vergütungstarifvertrag auf Lohnerhöhungen von 14,4 Prozent ohne Streiks verständigt.
Der neue Manteltarifvertrag hat eine Laufzeit bis Ende September 2026 und wird rückwirkend ab Juli 2023 angewendet.
Eurowings beschäftigt rund 1.800 Kabinenbeschäftigte an den Standorten Düsseldorf, Köln/Bonn, Hamburg, Stuttgart und Berlin.