Debrief: Feuer an Bord einer Boeing 747-200SF

27.09.2012 RK
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Neun Jahre nach einem Zwischenfall an Borde eines Lufthansa Cargo Frachters hat die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung den Untersuchungsbericht veröffentlicht.

Der Boeing 747-230SF Umbaufrachter startete um 13 Uhr 02 vom Flughafen Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) nach Frankfurt und stieg auf eine Flughöhe von 31.000 Fuss. Kurz nach Erreichen der Reiseflughöhe schaltete sich der Autopilot B und die automatische Schubsteuerung ab. Die Stromzuführung zu der Bordküche wurde ebenfalls automatisch unterbrochen und der zweite Höhenmesser ging in den Standby Modus. Neben einem leichten Geruch nach verschmorten Kabeln stellten die Piloten und der Flugingenieur fest, dass folgende Sicherungen herausgesprungen sind: Galley Power Control (Bordküche), Trailing Edge Flap Asymmetry & Fail (Vorflügel Steuerung), Alternate Leading Edge Flap Drive Nr. 1 bis 4 (Vorflügel), Alternate Inboard Trailing Edge Flap Drive (Vorflügel), Inboard Flap Control Position (Landeklappen). Die Sicherungsautomaten wurden richtigerweise nicht mehr reaktiviert, da von einem Fehler in der Elektrik und anschliessendem Kabelbrand ausgegangen wurde. Von der Bordküche her nahm die Besatzung einen stärkeren Brandgeruch wahr, eine visuelle Inspektion des Frachtraumes liess keine Rauchentwicklung oder Feuer im Frachtraum erkennen. Die drei erfahrenen Besatzungsmitglieder entschieden sich unter der Auflage, die Situation alle 15 Minuten neu zu beurteilen, zum Weiterflug. Im Anflug auf den Flughafen Frankfurt konnten die Vorflügel Nummer 1 und Nummer 3 nicht ausgefahren werden. Die Anzeige für die inneren Landeklappen blieb auf der Stellung „Eingefahren“ obwohl sie ausgefahren waren. Die Piloten entschieden sich mit einer um 25 Knoten höheren Landegeschwindigkeit anzufliegen und konnten die Boeing 747-230SF um 16 Uhr 19 in Frankfurt sicher landen. Die Inspektion der Maschine zeigte an einigen Kabelsträngen und Isolationsmatten erhebliche Brandspuren, die wegen eines Kurzschlusses durch ein offenes Feuer entstanden sind. Als Ursache wurde eine falsch eingebaute Dado-Vent-Box ausgemacht, diese wurde während eines D-Checks in Singapur nicht korrekt eingebaut. Ein Bolzen der Dado-Vent-Box scheuerte an korrekt verlegten Kabelsträngen, beschädigte diese und löste bei der 115 Volt Hauptstromzuführung zur Bordküche einen Kurzschluss aus. Das Feuer ist glücklicherweise von selbst wieder erloschen und führte dadurch zu keinem offenen, unkontrollierten Brand.

Die Unfallermittler stellten weder bei dem Umbaufrachter noch bei der Besatzung andere Beanstandungen fest und gaben daher auch keine Schlussempfehlung ab. Die Frachter Umbauspezialistin Bedek Aviation Group hat nach dem Vorfall die Schwachstellen bei den Kabelsträngen besser isoliert, damit in diesem Bereich in Zukunft keine Scheuerschäden mehr auftreten können. Lufthansa Cargo hat unmittelbar nach dem Vorfall bei allen drei ihrer Boeing 747-200SF Umbaufrachtern ähnliche Sofortmassnahmen ergriffen. Die Boeing 747-200SF von Lufthansa Cargo sind mittlerweile bei anderen Frachtfluggesellschaften tätig.

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