DLR veröffentlicht neue Billigflieger-Studie

28.06.2024 PS
Eurowings Flugzeuge
DLR Billigfliegerreport Eurowings Flugzeuge (Foto: DLR)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt stellt in der aktuellsten Billigflieger Studie fest, dass bei steigendem Angebot weniger Strecken auf dem Markt sind.

Das Institut für Luftverkehr des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) analysiert halbjährlich die Entwicklungen auf dem Markt der günstigen Flugreisen (Low Cost Carrier, „Billigflieger“). Der aktuelle Report zeigt die Entwicklung im Winter und Frühjahr 2024. Generell steigt das Angebot an Flugreisen, zeitgleich geht die Anzahl an Flugzielen (Strecken) zurück.

Zweimal jährlich veröffentlicht das DLR eine Marktanalyse des Low Cost Carrier Segments der ab Deutschland angebotenen Flüge. Während das gesamte Flugangebot in einer Woche im Winterflugplan 2024 in Deutschland, gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent angestiegen ist, ist das Angebot der Gesellschaften, die im Low-Cost-Markt tätig sind, nur um drei Prozent gewachsen. Dabei liegt die Anzahl der Low-Cost-Strecken sogar fast vier Prozent unter dem Wert von 2023. Dies liegt unter anderem auch daran, dass es in der Vergangenheit ein größeres innerdeutsches Angebot gab, dass in diesem Jahr reduziert worden ist.

Fluggesellschaften

Im Winter/Frühjahr 2024 sind 13 Fluggesellschaften in Deutschland tätig, die dem Low Cost Carrier-Markt zugeordnet werden können. Dabei gibt es bei einigen Gesellschaften verstärkt die Tendenz zur Gründung von Tochtergesellschaften. Die größte Gesellschaft mit den meisten Low-Cost-Angeboten ist Eurowings, gefolgt von Ryanair und Wizz. Zusammen mit Easyjet haben diese vier Gesellschaften einen Marktanteil von rund 93 Prozent der betrachteten Low-Cost-Angebote. Während Ryanair und Wizz ihr Angebot gegenüber dem letzten Jahr ausgebaut haben, gibt es einen Rückgang bei Easyjet.

Zielländer

Die betrachteten Gesellschaften haben im Low-Cost-Segment rund 2.100 Starts auf 466 unterschiedlichen Strecken ab Deutschland in einer Woche im Januar 2024 durchgeführt. Es werden Ziele in mehr als 40 Länder angeboten. Aufkommensstärkstes Zielland ist Spanien mit wöchentlich über 400 Starts, vor Deutschland, Großbritannien und Italien. Während das Angebot nach Spanien um neun Prozent höher liegt als im letzten Jahr, ist das innerdeutsche Angebot um fünf Prozent rückläufig.

Flughäfen

Die meisten Low-Cost-Angebote sind dabei am Flughafen Berlin vorzufinden. Danach folgen die Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln. Kleinere Flughäfen wie Dortmund, Weeze oder Memmingen konnten ihr Angebot deutlich ausbauen und spielen wieder eine größere Rolle.

Europa

Größte europäische Fluggesellschaft mit Low-Cost-Angeboten ist Ryanair mit fast 15.000 geplanten Starts in einer Januarwoche 2024. Das Flugangebot von Ryanair liegt europaweit rund fünf Prozent über den Vorjahreswerten und sogar 15 Prozent über den Werten aus dem Jahr 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.

Insgesamt gibt es rund 35.500 Starts von Gesellschaften mit Low-Cost-Angeboten in Europa und circa 6.200 Strecken in dem betrachteten Zeitraum.

Größter Flughafen mit den meisten Low-Cost-Angeboten in Europa ist Barcelona mit rund 1.750 Starts pro Woche, die größte Agglomeration ist London mit rund 3.000 Angeboten. Während am Hubflughafen London-Heathrow, ähnlich wie in Frankfurt, so gut wie keine Low-Cost-Angebote vorzufinden sind, liegt der Anteil beispielsweise in Amsterdam bei rund 15 Prozent.

Im Europaverkehr haben die Low Cost Carrier einen Anteil von 30 Prozent der geplanten Flüge in einer Woche im Winter 2024. Rund 70 Prozent der europäischen Flüge werden vorwiegend von eher klassischen Linien- und Ferienfluggesellschaften durchgeführt. Der Low-Cost-Verkehr auf der Langstrecke ist im Winter 2024 im Vergleich zu 2019 immer noch sehr gering.

Preisentwicklung

Die über alle Strecken und Buchungszeitpunkte ermittelten Durchschnittsbruttopreise für einen Flug liegen bei den Fluggesellschaften zwischen 66 und 110 Euro. Da die Erhöhung der Luftverkehrssteuer zum 1. Mai 2024, in den untersuchten Zeitraum fiel, ist ein direkter Vergleich zum Vorjahr nicht aussagekräftig. Detaillierte Informationen zu den Flugpreisen sind in der Sonderbeilage zu finden.

Low Cost und traditioneller Linienflugbetrieb

Die Airlines gestalten ihr Low-Cost-Angebot oft sehr unterschiedlich. Dadurch lassen sich auf Kundenseite nur wenige eindeutige Abgrenzungskriterien für das Marktsegment Low Cost definieren: beispielsweise ein niedriger Preis und seine generelle Verfügbarkeit oder ein Direktvertrieb über das Internet. Zunehmend wird die Tendenz sich vermischender Geschäftsmodelle bei den Airlines sichtbar. Die vom DLR im Low Cost Monitor betrachteten Fluggesellschaften werden nicht aufgrund ihres Geschäftsmodells identifiziert, sondern sind solche, die eine hohe Anzahl von Angeboten im Niedrigpreissegment des Gesamtmarktes aufweisen. Typisch für das aktuell betrachtete Low-Cost-Preissegment bleiben die niedrigen Preise, ihre generelle Verfügbarkeit und der in Abhängigkeit von der Vorausbuchungsdauer große Unterschied zwischen dem billigsten und dem teuersten Tarif.

Auf der Betriebsseite zeigt sich, dass Low-Cost-Fluggesellschaften auf den Punkt-zu-Punkt Verkehr setzen und dabei oftmals nur mit einem Flugzeugmuster und verschiedenen Flughäfen als Basen operieren. Im Gegensatz dazu stehen Netzwerk-Fluggesellschaften, welche die gesamte Palette an Kurz-, Mittel- und Langstreckenflügen mit Umsteigeverkehren über ein festes Flughafen-Drehkreuz anbieten sowie Touristik-Fluggesellschaften, die eng mit Reiseveranstaltern kooperieren.

Die genannten Ergebnisse der Studie basieren auf Daten einer Referenzwoche im Januar 2024. Auf Anfrage bietet das DLR individuelle Auswertungen des Luftverkehrsmarktes unter Auswahl einer breiten Palette von Kriterien an.

DLR

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