Air Berlin präsentiert solide Jahreszahlen 2009
25.03.2010 RK
Air Berlin erwirtschaftete im letzten Jahr bei einem Umsatz von 3,24 Milliarden Euro einen Vorsteuergewinn von gut 28 Millionen Euro.
Air Berlin hat das Geschäftsjahr 2009 erfolgreich abgeschlossen. Von Vorteil hat sich dabei erwiesen, dass schon vor Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise ein Effizienz- und Kostensparprogramm aufgelegt wurde, das seine Wirkung auch im abgelaufenen Geschäftsjahr gezeigt hat. Vor allem die Konzentration auf die Stärkung der Ertragskraft hat sich bewährt. So haben die frühzeitig durchgeführte Optimierung des Streckennetzes und der konsequente Abbau von Destinationen, die unter Renditegesichtspunkten nicht mehr zu rechtfertigen waren, die Ergebnisqualität erhöht. Zugleich wurde die Position im deutschen und europäischen Markt gestärkt – auch mit der Übernahme der Städteverbindungen der TUIfly im Herbst des vergangenen Jahres. Joachim Hunold, CEO Air Berlin PLC, kommentiert das Bilanzergebnis mit den Worten: „Wir haben alle Ziele, die wir uns für das Jahr 2009 vorgenommen haben, erreicht. Das gilt insbesondere für die deutliche Verbesserung der Umsatzqualität, die vor allem durch die Optimierung der Kapazitäten und des Streckenportfolios erreicht wurde. Das Geschäftsmodell der Air Berlin hat sich in der schwersten Branchenkrise bewährt und wir haben unsere Marktposition in einem herausfordernden europäischen Marktumfeld gestärkt. Für ein moderates Wachstum und eine Steigerung der Profitabilität ist Air Berlin gerüstet.“ Der Umsatz betrug 3,24 Milliarden Euro nach 3,38 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Flugumsatz verringerte sich gegenüber dem Vorjahr von 3,09 auf 2,97 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2009. Der Flugumsatz pro Passagier ist im Berichtsjahr zwar auf 106,28 Euro nach 108,28 Euro im Vorjahr gesunken. Der Flugumsatz je angebotenem Sitzplatzkilometer (ASK) erhöhte sich jedoch um 6,9 Prozent auf 5,86 Eurocent nach 5,48 Eurocent. Je zurückgelegtem Passagierkilometer (RPK) konnte er um 8,5 Prozent auf 7,57 Eurocent nach 6,98 Eurocent ausgeweitet werden. Die gesamten operativen Kosten auf der EBITDAR-Ebene lagen im Berichtsjahr mit 2,779 Milliarden Euro nach 2,962 Milliarden Euro um 6,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres und weisen damit einen gegenüber der Gesamtleistung spürbar stärkeren Rückgang auf. Über sämtliche Kostenpositionen konnten Einsparungen realisiert werden. Die Gewinnkennziffer EBITDAR (Gewinn vor Finanzergebnis, Ertragssteuern, Abschreibungen, Amortisationen und Leasingaufwand) hat sich somit im Geschäftsjahr 2009 um 8,4 Prozent auf 503,6 Millionen Euro nach 464,7 Millionen Euro verbessert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern beträgt im abgelaufenen Geschäftsjahr 28,5 Millionen Euro nach 2,0 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2008. Das Finanzergebnis hat sich von minus 72 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 51 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2009 verbessert. Hierzu hat wesentlich der Rückkauf von Wandelanleihen mit einem Nennwert von insgesamt 84 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2009 beigetragen. Aus der Transaktion wurde ein Ertrag von 21,3 Millionen Euro erzielt. Nach einem Steuerertrag in Höhe von 12,2 Millionen Euro beträgt das Nettoergebnis des Berichtsjahres minus 9,5 Millionen Euro nach minus 83,5 Millionen Euro im Vorjahr. Das entspricht einer Verbesserung von 89 Prozent. Das Ergebnis je Aktie bezogen auf die 2009 jahresdurchschnittlich ausstehenden 73,523 Millionen Stück Aktien beträgt damit minus 0,13 Euro nach minus 1,27 Euro im Vorjahr. Verbesserte Bilanzstruktur Die Nettoverschuldung wurde im Berichtsjahr deutlich um 187,9 Millionen Euro oder 24,7 Prozent abgebaut. Sie betrug am 31. Dezember 2009 noch 574,1 Millionen nach 762,0 Millionen Euro im Vorjahr. Das Gearing (Nettoverschuldung in Prozent des Eigenkapitals) lag Ende 2009 bei 94,1 Prozent nach 204,8 Prozent im Vorjahr. Das Eigenkapital von Air Berlin konnte 2009 um 238 auf 610 Millionen Euro gesteigert werden. Das ist ein Anstieg um 64 Prozent. Allein aus den Kapitalmaßnahmen des letzten Jahres sind dem Unternehmen netto 133 Millionen Euro zugeflossen. Ulf Hüttmeyer, CFO Air Berlin PLC, verweist auf die finanzielle Stärkung der Gesellschaft in einem Jahr mit sehr schwierigen Rahmenbedingungen: „Sowohl bei EBIT, EBITDAR und beim Konzernergebnis sind uns signifikante Verbesserungen gelungen. Die Eigenkapitalquote ist um 10 Prozentpunkte auf 25 Prozent gestiegen, und zugleich ist die Nettoverschuldung in 2009 wie angekündigt um fast ein Viertel gesenkt worden. Wir haben die finanzielle Struktur deutlich verbessert. Auch dies bildet einen Beitrag für ein moderates Wachstum.“ Nach 8.311 im Vorjahr beschäftigte Air Berlin zum Jahresende 2009 insgesamt 8.278 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Air Berlin Gruppe verfügt über eine Flotte von 152 Flugzeugen, davon 42 im Eigenbesitz (Stand 31. Dezember 2009). Mit 27,9 Millionen Passagieren ist Air Berlin die zweitgrößte Fluggesellschaft in Deutschland. Im Europa-Verkehr liegt Air Berlin seit der Übernahme der Strecken der TUIfly gemessen an der Anzahl der Flugreisenden an sechster Stelle. Ausblick Air Berlin geht davon aus, 2010 stärker zu wachsen als der Gesamtmarkt, für den die IATA ein Passagierwachstum von 4,5 Prozent erwartet. Damit wird das Passagieraufkommen bei Air Berlin 2010 erstmals deutlich über die Dreißigmillionen-Grenze steigen. Diese Prognose wird zum einen gestützt durch die erstmals ganzjährige additive Wirkung der TUIfly-Verbindungen und zum anderen durch die Wettbewerbsvorteile von Air Berlin. Hierzu zählen im Wesentlichen das ausgewogene Produktportfolio für Business- und Privatreisen und das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis insbesondere auf der Kurz- und Mittelstrecke. Für das Wachstum liegt das Augenmerk auf den Europa-Strecken, bei denen im laufenden Jahr die größten Impulse erwartet werden.Air Berlin erwartet einen spürbaren Erlösanstieg im Geschäftsjahr 2010, insbesondere, da die TUIfly-Aktivitäten erstmals ganzjährig zum Umsatz beitragen werden. Darüber hinaus wird Air Berlin die Anstrengungen zur Performance-verbesserung und Kostensenkung fortführen. Vor diesem Hintergrund dürfte sich das profitable Wachstum 2010 fortsetzen.