AeroSHARK für Boeing 777 von ANA
All Nippon Airways (ANA) hat am 2. September 2024 ihre erste Boeing 777 mit der neuen AeroSHARK Oberfläche übernommen.
Die revolutionäre Oberflächentechnologie ist der Haut von Haifischen nachempfunden und verringert den Luftwiderstand, eines Flugzeugs, wodurch sich dessen Treibstoffeffizienz signifikant verbessert. ANA ist die erste Fluggesellschaft, die sowohl eine Passagier- als auch die Frachtversion der Boeing 777 mit dieser Innovation betreiben wird.
Die erste modifizierte Boeing 777F von ANA trägt die Kennung JA771F und hat heute wieder ihren Frachtflugbetrieb aufgenommen. Bis zum nächsten Frühjahr soll die AeroSHARK-Technologie auch auf ein erstes Passagierflugzeug der ANA mit der Kennung JA796A aufgebracht werden. Damit unterstreicht die Airline ihr Engagement für Investitionen in treibstoffsparende und emissionsreduzierende Technologien.
AeroSHARK – eine gemeinsame Entwicklung von Lufthansa Technik und BASF – basiert auf einem funktionalen Oberflächenfilm, welcher der widerstandsreduzierenden Struktur von Haifischhaut nachempfunden ist. Er weist rund 50 Mikrometer große Rippen auf, so genannte Riblets. Unter enger Anleitung von Lufthansa Technik hat ein Instandhaltungspartner von ANA vor kurzem mehrere hundert Quadratmeter dieser Riblet-Filme auf den Rumpf der JA771F aufgebracht. Deren erster AeroSHARK-optimierter Flug führte sie am Sonntag (01.09.2024) von Tokio-Narita nach Chicago-O’Hare.
Obwohl die Riblet-Modifikation nahezu unsichtbar ist, werden durch ihren Einsatz messbare Treibstoff- und Emissionseinsparungen möglich. Bei den Boeing 777F und 777-300ER von ANA wird fast der gesamte Rumpf mit den Filmen bedeckt sein, wofür eine jährliche Einsparung von etwa 250 Tonnen Treibstoff und 800 Tonnen CO2 pro Flugzeug berechnet wurde.
„Die Einführung der AeroSHARK-Technologie auf unseren Boeing-777-Flugzeugen ist ein bedeutender Meilenstein in unserer Nachhaltigkeitsstrategie und unterstützt unser übergeordnetes Ziel, die CO2-Emissionen unserer gesamten Flotte zu reduzieren“, sagte Kohei Tsuji, der als Executive Vice President Engineering and Maintenance Center Mitglied des Vorstands von ANA ist. „Wir sind stolz darauf, die erste individuelle Fluggesellschaft der Welt zu sein, die diese innovative Technologie sowohl bei der Passagier- als auch bei der Frachtversion der Boeing 777 einsetzt. Damit unterstreichen wir unser Engagement für wegweisende Lösungen und für die Verringerung unseres CO2-Ausstoßes.“
Mittels der zwei mit Riblet-Filmen ausgestatteten Boeing 777 wird ANA die Auswirkungen dieser Technologie im täglichen Betrieb validieren, mit dem Ziel, den Einsatz auf weitere Flugzeuge derselben Typen auszuweiten. Diese Initiative ist Teil der mittel- bis langfristigen Umweltstrategie der ANA Group, zu der auch die umfassendere Initiative „ANA Future Promise“ gehört, die auf die Verwirklichung einer nachhaltigen Gesellschaft und die Förderung des ESG-Managements abzielt.
„Sich von der Natur inspirieren zu lassen, ist tief in der japanischen Kunst und Kultur verwurzelt. Welche Fluggesellschaft könnte daher besser zu unserem von der Natur inspirierten AeroSHARK passen als die weltberühmte ‚Inspiration of Japan‘?“, sagte Dennis Kohr, Senior Vice President Corporate Sales Asia Pacific bei Lufthansa Technik. „Wir freuen uns, unsere langjährige und fruchtbare Zusammenarbeit mit All Nippon Airways nun auch auf eine bewährte Lösung zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks auszuweiten. Ich bin zuversichtlich, dass AeroSHARK ANA dabei unterstützen wird, eine immer grüner werdende ‚Inspiration of Japan‘ zu werden.“
Lufthansa Technik verfügt derzeit über Ergänzende Musterzulassungen (Supplemental Type Certificates, STCs) für die AeroSHARK-Modifikation verschiedener Boeing-777-Typen, wie sie inzwischen von verschiedenen Fluggesellschaften verteilt über den Globus eingesetzt wird. Weltweit sind bereits rund 20 Langstreckenflugzeuge mit dieser Technologie im Einsatz, und ihre Zahl wächst stetig.
BASF und Lufthansa Technik werden AeroSHARK darüber hinaus konsequent weiterentwickeln, damit zukünftig noch mehr Fluggesellschaften ihre Nachhaltigkeitsziele damit erreichen können. Zu den aktuellen Entwicklungsrichtungen gehört die Ausweitung der luftrechtlichen Zulassungen auf weitere Flugzeugtypen und die Modifikation größerer Flächen. Erste Modellrechnungen deuten darauf hin, dass die Haifischhaut-Technologie in ihrer maximalen Ausbaustufe die CO2-Emissionen um bis zu drei Prozent reduzieren könnte.
Lufthansa Technik