Aer Lingus in Schwierigkeiten
Nach zwei Gewinnwarnungen in diesem Jahr und rapide sinkenden Passagierzahlen sieht sich Aer Lingus mit einer möglichen Verstaatlichung oder der Übernahme durch Ryanair konfrontiert.
Die irische Low-Cost-Airline hat in den letzten Wochen an Attraktivität eingebüsst. Analisten und Gewerkschaften schlagen vor, die Airline wieder in staatlichen Besitz zu bringen, denn für die internationale Konkurrenz sei eine irische Inlandairline mit ihrem Kurzstreckensegment kein sehr lukratives Geschäft. Ausserdem dürfte die Konkurrentin Ryanair die Etablierung zusätzlich erschweren. Heute sollte die Airline anlässlich ihrer Generalversammlung eine weitere schlechte Prognose veröffentlichen. Die irische Regierung hält zurzeit 25 Prozent der Anteile an Aer Lingus, aber ihre Entscheidungsmacht ist durch den 30 Prozent Anteil der Ryanair und 14 Prozent der Aer Lingus Angestellten blockiert. Ryanair hat bereits zwei erfolglose Übernahmeanläufe gemacht und will vorläufig kein Angebot mehr lancieren, erwartet jedoch, dass sowohl die Regierung als auch die Gewerkschaften in den nächsten 12 bis 18 Monaten auf sie zukommen werden. Die Handelsgewerkschaft SIPTU, die 1.700 Angestellte der Aer Lingus repräsentiert, sagte, sie würde eine Verstaatlichung dem kommerziellen Verkauf vorziehen.