ANA erwirtschaftet Gewinn
All Nippon Airways konnte im ersten Quartal einen Gewinn von 205 Millionen Euro erwirtschaften, in den Vorjahren musste die Airline wegen Corona große Verluste hinnehmen.
Das Fluggeschäft bei der japanischen All Nippon Airways erholte sich weiter aufgrund der starken Nachfrage nach Inlands- und Auslandsreisen nach der Lockerung von Corona-Reisebeschränkungen. ANA konnte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres, das jeweils am 1. April startet und Ende Juni bilanziert wird, mit einem Umsatz von umgerechnet rund 3,08 Milliarden Euro und einem Nettoergebnis von umgerechnet etwa 204,6 Millionen Euro abschließen.
„Die Leistung von ANA in diesem Quartal spiegelt unsere Strategie wider, nach der Lockerung der Beschränkungen für den nationalen und internationalen Reiseverkehr wieder ein nachhaltiges Wachstum zu erzielen“, sagte Kimihiro Nakahori, Executive Vice President und Chief Financial Officer der ANA Group. „Dass wir zum ersten Mal seit vier Jahren ein profitables erstes Quartal erzielen konnten, ist ein Beweis für die unermüdlichen Anstrengungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Im größten Geschäftsbereich Luftverkehr übertrafen die Betriebseinnahmen den Wert des Vorjahreszeitraums deutlich, was auf einen Anstieg der Passagiernachfrage sowohl auf Inlands- als auch auf Auslandsflügen zurückzuführen ist. Dem Umsatz von 3,08 Milliarden Euro standen operative Ausgaben von umgerechnet etwa 2,79 Milliarden gegenüber. Während die variablen Kosten aufgrund der Ausweitung des Geschäftsumfangs stiegen, verbesserte sich die Rentabilität dank umfassender Kostenmanagement-Initiativen erheblich.
Im internationalen Passagierverkehr erweiterte das Unternehmen sein Streckennetz und das Angebot deutlich. Die Entwicklung war angeführt von einem starken Wachstum der Passagierzahlen in Japan und einer wesentlich höheren Nachfrage bei Geschäftsreisen nach Nordamerika und China. Die Zahl der Fluggäste und der Umsatz stiegen um den Faktor 2,4 beziehungsweise 2,7, was insgesamt eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Vorjahr darstellt. Insgesamt flogen mehr als 1,6 Millionen Passagiere im ersten Quartal auf den internationalen Strecken der ANA, der Sitzladefaktor lag bei 77,2 Prozent.
Im innerjapanischen Passagierverkehr hat die Nachfrage im Geschäftsreiseverkehr noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht. Dagegen erholte sich die Nachfrage im Freizeitreiseverkehr wieder auf das Niveau von vor der Pandemie. Auch in Japan ist Covid-19 inzwischen als „allgemeine Infektionskrankheit“ mit gelockerten Kontrollmaßnahmen eingestuft. Die Nachfrage wurde auch durch Verkaufsförderungsmaßnahmen wie den Verkauf zum 70-jährigen Jubiläum angekurbelt. Dadurch stieg das Passagieraufkommen um das 1,5-fache, und die Einnahmen übertrafen die des Vorjahres um das 1,4-fache. Die Airline beförderte im Quartal mehr als 9,6 Millionen Passagiere und erreichte einen Sitzladefaktor von 66,9 Prozent.
Im Geschäftsbereich Fracht lagen das Frachtvolumen trotz der Bemühungen, die Nachfrage zwischen Nordamerika und Asien/China zu steigern, bei etwa 80 Prozent und die Einnahmen bei etwa 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies ist vor allem auf einen Nachfragerückgang in wichtigen Bereichen wie der Halbleiter-, Elektronik- und Automobilbranche zurückzuführen. Trotz des rückläufigen Trends waren der Stückpreis noch um den Faktor 1,8 und der Umsatz 1,5 Mal höher als noch vor Covid im Geschäftsjahr 2019.
Im Low Cost Sektor der ANA Group mit der Fluggesellschaft Peach war die Nachfrage nach Freizeitreisen während der japanischen Urlaubswoche Golden Week sehr hoch. Aufgrund der starken Nachfrage von Besuchern aus dem Ausland nach Japan-Reisen stiegen das Passagieraufkommen und der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um das 1,3-fache beziehungsweise das 1,8-fache. Peach beförderte in den drei Monaten insgesamt etwa 2,16 Millionen Passagiere und kam auf einen Sitzladefaktor von 84 Prozent.
Im Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr hält die ANA Group an ihrer Finanzprognose von Ende April 2023 fest. Demnach erwartet das Unternehmen einen Gesamtjahresumsatz von umgerechnet etwa 13,17 Milliarden Euro und einen Nettogewinn vom umgerechnet etwa 534,8 Millionen Euro.