Ryan ST (PT-16, PT-20, PT-22)

01.11.2014 EK
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Ryan ST, Land: USA Die Ryan-S-T Versionen waren in grosser Anzahl bei den amerikanischen Streitkräften im Ausbildungsdienst ihrer Piloten im Einsatz. Spannweite: 9,10 m, Länge: 6,50 m, Geschwindigkeit: 203 km/h.

T. Claude Ryan gründete Anfang 1933 die Ryan Aeronautical Company, übrigens die zweite Firma unter diesen Namen. Der erste Entwurf mit dem er sich und seine kleine Entwicklungsmannschaft beschäftigten war ein zweisitziges Eindecker Sportflugzeug, das ST, manchmal auch als S-T ( Sport Trainer) bezeichnet wurde.
Die ST war ein abgestrebter Ganzmetall ?Tiefdecker mit zwei separaten Sitzen hintereinander, einem festen, ebenfalls abgestrebten Heckradfahrwerk und einem abgestrebten Normalleitwerk. Der Rumpf war in Halbschalenbauweise ausgeführt, wobei er über zwei Hauptspanten verfügte, einer aus Stahl und der zweite aus der Aluminium-Eisen-Legierung Alklad mit 20% Aluminium. Diese Legierung hatte die Eigenschaften von hochlegierten Chrom-Nickelstahl, bei nur 75% dessen Gewichts. Nachteilig waren die geringe Bruchdehnung und die anfängliche Nichtschweißbarkeit. Dies veranlasste Ryan auch zu der Kombination von Stahl- mit Alklad Spanten. Die weiteren sechs Spanten bestanden aus Alklad. Die Verkleidung bestand ebenfalls aus Alklad Blechen. Als Antrieb war für die ST ein Vierzylinder Reihenmotor Menasco B-4 mit 95 PS Startleistung vorgesehen. Der Tragflügel war dreiteilig aufgebaut. Das Flügelmittelstück war eine Stahlrohrkonstruktion die als Integralteil in den Rumpf eingefügt war. Die Außenflügel hatten je zwei hölzerne Holme und Alkladrippen, die diagonal verspannt waren. Die Flügelnase erhielt eine Alkladverkleidung, der restliche Tragflügel wurde mit Sperrholz verkleidet. Das Leitwerk war einen Mit Sperrholz verkleidete Holzkonstruktion, wobei die Höhenflossen zum Rumpf hin mit je einer V-Strebe abgestützt waren. Zum Seitenleitwerk hin waren sie zusätzlich mit Stahldrähten verspannt. Das feste Hauptfahrwerk erhielt voluminöse aerodynamische Radverkleidungen und war ebenfalls mit Stahldrähten verspannt. Ende Mai 1934 war der Prototyp fertig gestellt und am 8.Juni 1934 fand dann der Erstflug statt, der ohne Beanstandung verlief. Lediglich die Motorleistung wurde als zu gering eingeschätzt. Von der Maschine wurden fünf Exemplare hergestellt, bevor man den Menasco C 4 mit 125 PS Startleistung einbaute. Diese Version erhielt die Bezeichnung ST-A (Aerobatic). Davon wurden 73 Maschinen gebaut. Eine einsitzige Variante mit zusätzlichem Tank wurde nur einmal als ST-B gebaut, später aber wieder zum Doppelsitzer rückgebaut.
10 Exemplare erhielten als ST-A Special den Menasco C4S mit 170 PS Startleistung. 1937 wurde aus der ST-A spezial eine militärische Variante, die STM abgeleite, die über größere Cockpits und die Einbaumöglichkeit für ein Maschinengewehr verfügten. 1939 kaufte das USAAC eine Maschine als XPT-16, dies war der erste Eindecker, den man als Anfängerschulflugzeug verwendete. Die Erprobung verlief erfolgreich und so wurden weitere 15 Maschinen als PT-16 für ein erweitertes Erprobungsprogramm beschafft, bevor der erste Auftrag über 30 Serienmaschinen als PT-20 folgte. Auf Wunsch des USAAC wurden die Maschinen auf den luftgekühlten Fünfzylinder-Sternmotor Kinner R-440 umgerüstet. Die überarbeitete Version erhielt die Bezeichnung PT-22 ?Recruit? und wurde insgesamt 1.048-mal gebaut. Die USAF bestellte 100 Exemplare der PT-22, die Bezeichnung NR-1erhielten und bis Mitte 1944 im Dienst waren. Die Version YPT-25 wurde Anfang 1942 in fünf Exemplaren gebaut, sie war eine Ganzholzausführung, für den Fall, das durch das Kriegsgeschehen metallische Werkstoffe knapp würden. Einsatzländer waren neben dem USAAC die Niederlande mit 108 Maschinen, China mit 82 Maschinen, Mexiko mit 15 Maschinen und Australien mit 38 Maschinen. Weitere Exemplare gingen nach Bolivien, Ecuador, Guatemala, Honduras und Nikaragua. Insgesamt wurden 1.568 SM aller Versionen gebaut, darunter auch einige Schwimmerausführungen als ST-MS-2. Nach Kriegsende wurden viele PT-22 als Sportflugzeuge zivil genutzt und 75 Jahre nach dem Erstflug sind heute noch ein gutes Dutzend zugelassen.

Ryan PT-20 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten PT-16A Ryan

Land: USA
Verwendung: Anfängerschulflugzeug
Triebwerk: 1 x luftgekühlter Fünfzylinder Sternmotor Kinner R-440-1
Startleistung: 125 PS (92,1 kW)
Dauerleistung in 2.500 m: 102 PS (75,1kW)
Propeller: starrer Zweiblatt- Holzpropeller
Besatzung: 2 Mann
Erstflug: 8.Juni 1934

Spannweite: 9,10 m
Länge: 6,50 m
Höhe: 2,77 m
Flügelfläche: 11,52 m²
Spurweite: 1,72 m
V-Stellung: +3,25°
Streckung: 7,19
Propellerdurchmesser: 2, 00 m
Propellerfläche: 3,14 m²
Leermasse:482 kg
Startmasse normal: 726 kg
Startmasse maximal: 780 kg
Kraftstoff: 112 Liter
Öl: 15 Liter
Kraftstoffverbrauch: 32 Liter/h
Ölverbrauch: 1,80 Liter/h
Flächenbelastung: 61,63 kg/m²
Leistungsbelastung: 5,68 kg/PS (7,71 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 194 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 2.500 m: 203 km/h
Reisegeschwindigkeit in 2.500 m: 190 km/h
Landegeschwindigkeit: 80 km/h
Gipfelhöhe: 5.240 m
Steigleistung: 4,1 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 4,5 min
Steigzeit auf 3.000 m: 16,5 min
Reichweite normal: 560 km
Reichweite einsitzig: 740 km
maximale Flugdauer: 3 h (einsitzig 4,0 h)

Bewaffnung. keine bei den Versionen ST-M und ST-2P Einbau eines 7,7 mm Maschinengewehrs Browning 0.303 mit 600 Schuss vorgesehen
Bombenlast. Keine

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