Pander S.IV Panderjager

01.11.2014 EK
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Pander S.IV Panderjager, Herstellerland: Niederlande Die Pander S.IV Panderjager wurde als Langstreckenpostflugzeug gebaut. Spannweite: 16,60 m, Länge: 12,50 m, Maximales Abfluggewicht: 5.700 kg

1932 gab die Fluggesellschaft KLM bei der Firma Pander&Zonen Flugzeugwerken in den Haag ein schnelles Langstrecken-Postflugzeug in Auftrag, das zur Luftpostbeförderung zwischen Amsterdam und Batavia (heute Jarkarta) in Niederländisch Ostindien (heute Indonesien) eingesetzt werden sollte. Die Maschine wurde als dreimotoriger Tiefdecker mit einziehbarem Spornradfahrwerk in Gemischtbauweise konzipiert, wobei die Rumpf- und Tragflächenbeplankung aus mit Phenolharz getränktem Sperrholz bestand. Die Ruder waren stoffbespannt. Nachdem die KLM mit dem Entwurf zufrieden war, begann ab April 1933 der Bau der Maschine, die von vornherein nur in einem Exemplar gefertigt werden sollte. Der Erstflug fand am 06.Oktober 1933 statt und verlief zufriedenstellend. Nach der Übernahme durch die KLM erhielt die S.IV die nationale Kennung PH-OST. Nach mehreren Erprobungsflügen über der Nordsee startete sie am 09.Dezember 1933 zum ersten Postflug nach Batavia. Als Ladung wurden 272 kg Post verstaut. Kurz nach dem Start in Amsterdam verlor das Steuerbord-Triebwerk Öl und blieb schließlich stehen. In Grottaglie (Süditalien) entschloss man sich zur Landung, um den Schaden zu beheben. Die Post wurde ausgeladen und anderweitig per Bahn und Schiff weiterbefördert. Erst am 28.Dezember 1933 konnte man, nachdem der Motor getauscht worden war, erneut in Richtung Batavia starten, wo man dann am 31.12.1933 nach einer reinen Flugzeit von 45 Stunden landete. Der Rückflug nach Amsterdam erfolgte dann im Januar 1934. Die KLM hatte nach diesem Flug das weitere Interesse an der S.IV verloren und verkaufte sie an eine private holländische Gesellschaft, die mit der Maschine 1934 am Victorian Centenary Air Race, besser bekannt unter The Mac Robertson Air Race von London nach Melbourne teilnehmen wollte. Die Maschine erhielt die Bezeichnung Panderjager und die Startnummer 6. Am 16.Oktober 1934 traf die S.IV in Mildenhall, dem Ausgangsflughafen in England ein und am 20.Oktober fand dann der Start Richtung Australien statt. 36 Stunden später, beim Landeanflug auf Bamrauli in Indien, verklemmte sich das Steuerbordrad des Hauptfahrwerkes beim Ausfahren und der Pilot mußte auf nur einem Rad landen. Dabei wurde die Maschine aber nur leicht beschädigt. Nach der Reparatur startete man am 26.Oktober zum Weiterflug nach Melbourne. Nach dem Abheben kollidierte das noch ausgefahrene Fahrwerk mit einem Traktor der auf dem Flugfeld stand. Aus geringer Höhe stürzte die Maschine ab und brannte völlig aus. Die zweiköpfige Besatzung kam dabei ums Leben.

Pander S.IV Panderjager (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Pander S.IV Panderjager

Verwendung: Langstrecken-Postflugzeug
Baujahr: 1933
Besatzung: 2-3 Mann
Triebwerk: drei luftgekühlte 9 Zylinder Sternmotoren Wright R-975-E2 Whirwind mit Dreiblatt-Verstellpropeller
Startleistung: 420 PS (310 kW)
Dauerleistung: 395 PS in 4.000 m (292 kW)

Spannweite: 16,60 m
Länge: 12,50 m
größte Höhe: 3,30 m
Propellerdurchmesser: 2,85 m
Propellerfläche: 6,38 m²
Spurweite: 5,28 m
Flügelfläche: 46,10 m²
V-Form: +5°
Leermasse: 3.210 kg
Startmasse normal: 5.150 kg
Startmasse maximal: 5.700 kg
Tankinhalt: 1.090 Liter
Flächenbelastung: 123,6 kg/m²
Leistungsbelastung: 4,52 kg/PS (6,12 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 342 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 4.000m: 364 km/h
Reisegeschwindigkeit in 4.000m: 300km/h
Gipfelhöhe: 6.050 m
Steigleistung: 7,6 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 2,25 min
Steigzeit auf 4.000 m: 9,5 min
Reichweite normal:1.850 km
Reichweite maximal: 3.240 km
Flugdauer: 11 h

Bewaffnung: keine

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