Miles 100

01.11.2014 EK
miles100_200

Miles 100, Land: Grossbritannien Die Miles 100 wurde als leichtes Erdkampflugzeug und Anfängerschulflugzeug entwickelt. Spannweite: 8,90 m, Länge: 9,38 m, Maximales Abfluggewicht: 1.720 kg

Aufbauend auf den Erfahrungen, die man mit der strahlgetriebenen M.77 Sparrowjet gesammelt hatte, war es schnell klar, das nur eine neue, moderne Konstruktion, die Vorteile des Strahltriebwerks für ein Schulflugzeug zur Geltung bringen würde. Da die Royal Air Force zur Schulung Ihrer zukünftigen Jetpiloten noch über kein geeignetes Trainingsflugzeug verfügte, entschieden sich 1953 F.G. und G.H. Miles, auf eigene Initiative hin einen zweisitzigen Anfängertrainer in Leichtbauweise zu entwickeln. Die Maschine war ein Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit in den Rumpf einziehbarem Bugradfahrwerk, zwei nebeneinander befindlichen Sitzen für Schüler und Lehrer. Wegen des auf dem Rumpfrücken montierten Triebwerkes mußte das Leitwerk geteilt werden und verfügte über zwei gepfeilte Endscheiben. Der leicht gepfeilte Tragflügel war als zweiholmige Metallkonstruktion ausgelegt und verfügte großzügig dimensionierte Landeklappen. Im Vorfeld hatte man verschiedene Triebwerkskonstellationen untersucht, bevor man sich für die entgültige Lösung mit Lufteinlauf und Gasaustritt auf dem Rumpfrücken entschied. Am 14. Mai 1957 fand der Erstflug des Prototypen statt, der die zivile Kennung G-APLK erhielt. Die Flugerprobung zeigte durchaus zufriedenstellende Ergebnisse, nur war die Maschine mit dem von Blackburn in Lizenz gebautem Turboméca Marboré II A mit 400 kp Standschub etwas untermotorisiert. Die Royal Air Force führte mehrere Testprogramme mit der M.100 durch und entschied sich dann aber für den Hunting Percival Jet Provost als Anfängertrainer. Daraufhin entwickelte man bei Miles die Student zur Mk.II zum leichten Erdkämpfer weiter. Dazu baute man ein stärkeres Triebwerk sowie eine Blindflugausstattung ein und sah eine entsprechende Bewaffnung von mehreren unter die Tragflächen zu hängenden Waffencontainern bzw. leichten Bomben vor. Durch die Schulterdeckerausführung bot die Maschine ein sehr gutes Blickfeld nach vorn und unten, gleichzeitig war das auf dem Rumpfrücken befindliche Triebwerk relativ gut gegen Beschuss von unten mit leichten Infanteriewaffen geschützt. Zum Schutz der Besatzung baute man Schleudersitze ein und gestaltete die Außentüren absprengbar. Die Student Mk.II startete am 22.April 1962 zu ihrem Erstflug. Die militärische Kennung lautete XS 941. Nach ausgiebigen Tests seitens der Royal Air Force wurde schließlich entschieden, die Maschine nicht zu übernehmen. So blieb die M.100 Student ein Einzelstück, mit der Kennung G-MIOO flog die Maschine bis in die achtziger Jahre unter verschiedenen Haltern, wurde dann im abgeflogenen Zustand vom Museum of Berkshire Aviation erworben und befindet sich momentan in der Restaurierung.

Miles 100 Student (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Miles 100 Student Mk.II

Verwendung: leichtes Erdkampfflugzeug, Anfängerschulflugzeug
Baujahr: 1962
Besatzung: 2 Mann
Triebwerk: ein Strahltriebwerk Blackburn Turboméca Marboré VI F auf dem Rumpfrücken
Startleistung: 476 kp Schub (4.67 kN)
Dauerleistung: 400 kp Schub ( 3,92kN) in 5.000 m
Besatzung: 2 Mann
Erstflug: 14. Mai 1957

Spannweite: 8,90 m
Länge:9,38 m
größte Höhe: 2,25 m
Spurweite: 2,14 m
Flügelfläche: 13,4 m²
V-Form: Tragflache -1° Höhenleitwerksfläche +13,5°
Flügelpfeilung: 17°
Leermasse: 1.043 kg
Startmasse normal: 1.630 kg
Startmasse maximal: 1.720 kg
Tankinhalt: 316 Liter
Flächenbelastung: 128,34 kg/m²
Leistungsbelastung: 3,61 kg/kp Schub (0,37 kg/N Schub)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 460 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 6.000 m: 504 km/h
Reisegeschwindigkeit in 4.000 m: 400 km/h
Landegeschwindigkeit: 145 km/h
Gipfelhöhe: 9.900 m
Steigleistung: 10,4 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 1,70 min
Steigzeit auf 4.000 m: 7,5 min
Reichweite normal: 725 km
Reichweite maximal: 850 km
Startstrecke auf 15 m: 530 m
Landesrecke aus 15 m: 520 m
Flugdauer: 2,25 h

Bewaffnung: Waffencontainer mit Maschinengewehren oder ungelenkten Luft-Bodenraketen an vier Aufhängepylonen unter den Tragflächen
Bombenlast maximal: 200 kg ( 4x 50 kg)

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