Messerschmitt M 18

01.11.2014 EK
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Messerschmitt M 18, Land: Deutschland Die M 18 war ein einmotoriges Verkehrsflugzeug, das für den verkehrsschwächeren Zubringerverkehr gedacht war. Die Maschine konnte nur mit mäßigem Erfolg verkauft werden. Spannweite: 15,60 m, Länge: 8,05 m, Geschwindigkeit: 145 km/h.

Theo Croneiß, der Begründer der ?Nordbayrischen Verkehrsflug GmbH Fürth?, war fest davon überzeugt, dass mit einem speziell für den Zubringerverkehr entwickelten kleinen Verkehrsflugzeug ein gewinnbringender Luftverkehr möglich ist. Da er den jungen Willy Messerschmitt von verschiedenen Sportflugkonkurrenzen her kannte und ihn für einen begabten Konstrukteur hielt, beauftragte er ihn, ein seinen Vorstellungen entsprechendes Flugzeug zu entwickeln. Die Maschine sollte viersitzig sein, über einen Metallrumpf verfügen, den Festigkeitsvorschriften für Verkehrsflugzeuge genügen und nicht mehr als 25.000 Reichsmark kosten, was etwa einem Drittel des Preises der Konkurrenzflugzeuge entsprach. Messerschmitt, der dringend Aufträge für seinen Flugzeugbau Messerschmitt GmbH brauchte, stimmte zu und entwickelte ab Herbst 1925 die M.18, wobei er völlig zum Metallbau überging. Eine gebaute Holzattrappe entsprach Croneiß Vorstellungen und so begann man bei Messerschmitt mit dem Bau zweier Maschinen, den Werknummern 27 und 28. Als Triebwerk war der luftgekühlte 7-Zylinder-Sternmotor Siemens Sh 11 mit 80 PS Startleistung vorgesehen.

Messerschmitt M 18 (Archiv: Eberhard Kranz)

Konstruktionsmerkmale der Messerschmitt M 18

Die M 18 war ein einmotoriger, freitragender Schulterdecker mit Heckspornfahrwerk und freitragendem Normalleitwerk. Die Kabine, deren Gang sich auf der rechten Seite befand, verfügte über verglaste Fenster, während der Pilotensitz seitlich ohne Fenster war und über erbärmlich schlechte Sichtverhältnisse verfügte. Nach vorn gab es keine direkte Sicht, weil sich die Tragfläche, die aus einem mehrgliedrigen Holm der die Rippen trug und verband, direkt über dem Pilotensitz befand. Die Metallverkleidung der Tragfläche bestand aus 1,5 mm starken Aluminiumblechen.

Messerschmitt M 18 (Archiv: Eberhard Kranz)

Erstflug und Erprobung der Messerschmitt M 18

Im Frühsommer 1926 war die erste M 18 fertig gestellt und am 15. Juni 1926 startete Theo Croneiß selbst damit zum Erstflug, der 20 Minuten dauerte und der Maschine sehr zufriedenstellende Flugleistungen und gute Flugeigenschaften der nachwies. Nach der folgenden Musterprüfung bekam das Reiseflugzeug die Zulassungsnummer D-947 und flog am 26. Juli. 1926 erstmals, wieder mit Theo Croneiß als Pilot, im regulären Liniendienst von Bayreuth nach Fürth. Die zweite Maschine erhielt einen stärkeren Motor Siemens Sh 12 mit 100 PS Startleistung und bot vier Fluggästen Platz. Sie erhielt die Zulassungsnummer D-1118 und wurde als M 18b bezeichnet. Noch 1926 begann man mit dem Bau zweier weiterer M18b, die 1927 mit der Eröffnung des Sommerflugplanes mit den Zulassungsnummern D-1133 und D-1177 an den Start gingen.

Messerschmitt M 18 (Archiv: Eberhard Kranz)

Verbesserte Messerschmitt M 18

Gleichzeitig erfolgte die Überarbeitung der Flügelkonstruktion, die jetzt aus einem Holm, der mit Flügelnase und der Blechbeplankung einen verdrehfesten, selbsttragenden Körper bildete. Nachdem die Bayrischen Flugzeugwerke AG den Flugzeugbau Messerschmitt GmbH übernommen hatten, wurden in Augsburg nochmals zwei Serien mit je 10 M 18 gebaut. Ende 1927 bearbeitete Messerschmitt eine sechssitzige Version für die Schweiz, die M 18c, mit einem Armstrong Siddeley Lynx von 215 PS Startleistung. Eine zweite Maschine erhielt wieder den Siemens Sh 12, wurde aber 1931 auf den Armstrong Siddeley Lynx umgerüstet und ebenfalls an die Schweiz verkauft. Die letzte Version der M 18 war die M 18d, die einen verlängerten Rumpf und einen neuen Tragflügel erhielt. Drei Maschinen wurden gebaut, die erste, Werksnummer 469, Zulassungsnummer D-1812, mit einem Wright Whirlwind mit 325 PS Startleistung, erhielt der Nordbayrische Verkehrsflug, die zweite die Firma Münchner Fotogrammetrie GmbH, die sie zu Luftvermessungsaufgaben in China einsetzte und die dritte, die wieder über den Armstrong Siddeley Lynx verfügte, ging an die Aero Swissair. Die folgenden vier Maschinen erhielten den Walter Mars mit 280 PS Startleistung. Eine davon, die Werknummer 481, erhielt statt des Radfahrwerks Schwimmer. Die letzten beiden Maschinen mit einem Argus As 10C mit 240 PS Startleistung wurden 1934 vom Reichsluftfahrtsministerium gekauft. Später wurden die Maschinen als Zubringer bei der Lufthansa verwendet und bis 1938 im regulären Flugdienst eingesetzt.

Messerschmitt M 18 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Messerschmitt M 18b

Technische Daten: Messerschmitt M 18b
Land: Deutschland
Verwendung: Verkehrsflugzeug
Triebwerk: ein luftgekühlter 7 Zylinder Sternmotor Siemens Sh 12 mit feststehendem Zweiblatt-Holzpropeller
Startleistung: 108 PS ( 80 kW)
Dauerleistung: 86 PS (64 kW) in 2.500 m
Besatzung: 1 Mann
Passagiere:4
Erstflug: 15. Juni 1926

Spannweite: 15,60 m
Länge: 8,05 m
größte Höhe: 2,25 m
Spannweite Höhenleitwerk: 6,16 m
Propellerdurchmesser: 2,40 m
Propellerfläche: 4,52 m²
Spurweite: 1,60 m
Raddurchmesser: 0,86 m
Flügelfläche: 24,8 m²
V-Form: +3°
Streckung: 9,81
Massen: To Delete
Leermasse: 600 kg
Startmasse normal: 1.200 kg
Startmasse maximal: 1.325 kg
Tankinhalt: 240 Liter
Schmierstoff: 20 Liter
Nutzlast: 600 kg
Flächenbelastung: 53,42 kg/m²
Leistungsbelastung: 12,27 kg/PS (16,66 kg/kW)
Leistungen: To Delete
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 132 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 2.000 m: 145 km/h
Reisegeschwindigkeit in 2.000 m: 130 km/h
Landegeschwindigkeit: 90 km/h
Gipfelhöhe: 2.700 m
Steigleistung: 2,1 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 8,0 min
Steigzeit auf 2.500 m: 24,0 min
Reichweite normal: 700 km
Reichweite maximal: 820 km
Flugdauer: 6 h

Text: Eberhard Kranz

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