K.A.T.S. ANBO VIII
K.A.T.S. ANBO VIII, Land: Litauen Die K.A.T.S. ANBO VIII wurde als leichstes Bomben- und Erdkampfflugzeug gebaut. Spannweite: 13,50 m, Länge: 9,50 m, Maximales Abfluggewicht: 3.990 kg
1938 verfügten die litauischen Luftstreitkräfte über lediglich 15 Ansaldo A.120bis Baujahr 1929, die als leichte Bomber und Erdkampfflugzeuge eingesetzt wurden. Da diese Maschinen hoffnungslos veraltet waren, entschloss sich die litauische Regierung im Frühjahr 1938 zur Entwicklung eines eigenen Flugzeugs dieser Klasse. Den Auftrag zur Konstruktion und dem Bau eines Prototypen erhielten Antanas Gustaitis und die staatliche Flugzeugfabrik Karo Aviacijos Tiekimo Skyrius (K.A.T.S.) in Kaunas am 5.Mai 1938.
Das Projekt erhielt die Bezeichnung ANBO VIII. ANBO war ein Akronym des Konstrukteurs Gustaitis und stand für Antanas Nori Büti Ore.
Der Entwurf sah einen einmotorigen Tiefdecker mit festem Heckradfahrwerk und Normalleitwerk in Ganzmetallbauweise vor. Als Antrieb sollte ein Bristol Pegasus XVIII verwendet werden. Die zweiköpfige Besatzung war in einer geschlossenen Kabine untergebracht, wobei der Funker gleichzeitig das schwenkbare Maschinengewehr, das sich am Ende der Kabine befand, bediente.
Der größte Teil der Bombenlast wurde in einem Bombenschacht untergebracht. Von ihrer Auslegung und auch ihrem Aussehen ähnelte die Maschine stark der polnischen PLZ P-23 Karas .
Am 5.September 1939 startete die ANBO VIII in Kaunas zu ihrem Erstflug, der bis auf einige kleinere Mängel erfolgreich verlief.
Nach der Überarbeitung und Beseitigung der Mängel, wie Verbesserung der Motorkühlung, Anbringung von vier Unterflügelstationen für eine Erhöhung der Bombenlast beschloss die litauische Luftwaffe die ANBO VIII in Serie bauen zu lassen. Durch die sowjetische Okkupation im Juli 1940 kam es nicht mehr zum Serienbau. Das weitere Schicksal des Prototyps ist nicht sicher nachzuvollziehen. Wahrscheinlich fiel das Flugzeug in sowjetische Hände und wurde von sowjetischen Spezialisten untersucht. Ob die Maschine dabei auch geflogen wurde, ist nicht nachweisbar. Beim deutschen Einmarsch im Juli 1941 in Kaunas soll die ANBO VIII noch stark beschädigt vorhanden gewesen sein, ob sie im Verlauf der Kämpfe zerstört worden war, oder durch die Zerstörung verhindert werden sollte, dass sie in deutsche Hände fiel ist nicht sicher.
Tragisch endete das Schicksal des Konstrukteurs Antanas Gustaitis, der gleichzeitig Chef der litauischen Luftwaffe war, er wurde von den sowjetischen Truppen bei deren Einmarsch in Litauen verhaftet und nach einem Fluchtversuch an der Grenze wieder gefangen genommen.
Am 16.Oktober 1941 wurde er in Moskau wegen Spionage für Deutschland zum Tode verurteilt und erschossen.
Technische Daten: K.A.T.S. ANBO VIII
Verwendung: leichtes Bomben- und Erdkampfflugzeug
Baujahr: 1940
Besatzung: 2 Mann
Triebwerk: ein luftgekühlter 9 Zylinder Sternmotor Bristol Pegasus XVIII mit verstellbarem Zweiblatt-Metall-Propeller Hamilton
Startleistung: je 930 PS (685 kW)
Dauerleistung: je 820 PS (604 kW) in 5.000 m
Spannweite: | 13,50 m |
Länge: | 9,50 m |
größte Höhe: | 3,68 m |
Propellerfläche: | 8,04 m² |
Spurweite: | 3,26 m |
Flügelfläche: | 30,00 m² |
V-Form der Außenflügel: | 5° |
Streckung: | 6,08 |
Leermasse: | 2.320 kg |
Startmasse normal: | 3.705 kg |
Startmasse maximal: | 3.990 kg |
Tankinhalt: | 640 Liter |
Flächenbelastung: | 133,0 kg/m² |
Leistungsbelastung: | 4,29 kg/PS (5,83 kg/kW) |
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: | 378 km/h |
Höchstgeschwindigkeit in 5.000 m: | 411 km/h |
Marschgeschwindigkeit in 4.000 m: | 365 km/h |
Landegeschwindigkeit: | 113 km/h |
Gipfelhöhe: | 9.000 m |
Startstrecke: | 670 m |
Landestrecke: | 700 m |
Steigleistung: | 8,4 m/s |
Steigzeit auf 1.000 m: | 2,0 min |
Steigzeit auf 5.000 m: | 15,0 min |
Reichweite: | 600 km mit maximaler Zuladung |
Reichweite maximal: | 920 km mit reduzierter Zuladung |
Flugdauer: | 2,50 h |
Bewaffnung: vier 7,7 mm Maschinengewehre Vickers mit je 550 Schuss starr in den Tragflächen und ein 7,7 mm Maschinengewehr Vickers mit 1.000 Schuß schwenkbar im hinteren Waffenstand.
Bombenlast normal: 600 kg im Bombenschacht und 400 kg an vier Aufhängepunkten unter den Tragflächen