Fokker F.VI (PW-5)

16.02.2021 EK
Fokker F.VI (PW-5)
Fokker F.VI (PW-5) (Archiv: Eberhard Kranz)

Die Fokker F.VI wurde Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland entworfen und hätte als Jagdflugzeug die Fokker D.VIII ablösen sollen. Die Maschine blieb bei einer Kleinserie für die US-amerikanischen Luftstreitkräfte.

Beim fluchtartigen Verlassen Deutschlands nach dem verlorenen Weltkrieg im Herbst 1918, befanden sich in den Güterwagen, die Anthony Fokker unkontrolliert über die Grenze nach den Niederlanden verbringen ließ, auch die Unterlagen über die Weiterentwicklung des letzten in Schwerin in Serie gebauten Jagdeinsitzers Fokker D.VIII, die Reinhold Platz durchgeführt hatte. Die F.VI war ein abgestrebter Hochdecker in Gemischtbauweise, festem Heckspornfahrwerk mit aerodynamisch als Hilfsfläche verkleideter starrer Achse und abgestrebtem Normalleitwerk. Als Antrieb verwendete man den Wright H-2, eine Lizenzfertigung des Hispano Suiza H-2. Die Bewaffnung bestand aus zwei auf dem Motor montierten, synchronisierten 7,62 mm Maschinengewehren Browning 0.3. Der Rumpf war eine mit Leinwand bespannte Stahlrohrkonstruktion, die im vorderen Teil mit Leichtmetallblechen verkleidet war. Der Pilotensitz war offen und hatte nur vorn eine kleine, schräggestellte Windschutzscheibe. Die Tragfläche, als reine mit Sperrholz verkleidete zweiholmige Holzkonstruktion, wurde von je zwei Strebenpaaren getragen, die Hauptstreben waren als N-Streben gegen den Rumpf abgefangen und stützten gleichzeitig die Hauptfahrwerksstreben. Das andere Strebenpaar war am Motorspant angeschlagen.

Fokker F.VI (PW-5) (Archiv: Eberhard Kranz)

Flugerprobung und Einsatz der Fokker F.VI (PW-5)

Der Prototyp mit der Bezeichnung V40 startete am 22. Mai 1920 zu seinem Erstflug, der ohne Beanstandungen verlief. Der US Army Air Service bestellte daraufhin zwei Maschinen zur Erprobung, die 1921 unter der Bezeichnung PW-5 (PW steht für Pursuit Watercooled) ausgeliefert wurden. Obwohl bereits am 13. März 1923 die erste gelieferte PW-5 durch Flügelbruch, die alte Fokker-Krankheit, abstürzte, bestellte der USAAS noch im Sommer 1923 zehn weitere Maschinen, die bis Juli 1924 ausgeliefert wurden.

Fokker F.VI (PW-5) (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Fokker F.VI (PW-5)

Verwendung: Jagdflugzeug
Land: Deutschland, Holland

Triebwerk: ein wassergekühlter 8-Zylinder- Reihenmotor Wright H-2 (Lizenz Hispano-Suiza 8Fb) mit  festem Zweiblatt-Holzpropeller
Startleistung: 300 PS  (221 kW)
Dauerleistung:  260 PS (192 kW) in 3.000 m  

Erstflug: 22. Mai 1920
Baujahr: 1923
Besatzung: 1 Mann

Abmessungen:

Spannweite : 12,02 m

Länge: 7,94 m

größte Höhe: 2,74 m

Propellerdurchmesser: 2,30 m

Propellerfläche: 4,15 m²

Spurweite: 1,86 m

Flügelfläche: 22,95 m²

V-Form: +0,5° 

Streckung: 6,30

Massen:

Leermasse:  878 kg

Startmasse normal:   1.218 kg

Startmasse maximal: 1.360 kg

Tankinhalt: 254 Liter

Flächenbelastung: 59,26 kg/m²

Leistungsbelastung: 4,53 kg/PS  (6,15 kg/kW)

Leistungen:

Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 219 km/h

Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: 232 km/h

Marschgeschwindigkeit in  3.000 m:  198 km/h

Landegeschwindigkeit: 82 km/h

Gipfelhöhe: 6.800 m

Steigleistung: 8,1 m/s

Steigzeit auf 1.000 m: 2,25 min

Steigzeit auf 3.000 m: 8,0 min

Steigzeit auf 5.000 m: 17,3 min

Reichweite normal: 400 km

Reichweite maximal: 500 km

Startstrecke: 240 m

Landestrecke: 220 m

Flugdauer:  2 h

Bewaffnung:  zwei 7,62 mm Maschinengewehre Browning 0.3  mit je 675 Schuss oder einem 12,7 mm Maschinengewehr Hotchkiss mit 300 Schuss und einem 7.62 mm Maschinengewehr Browning 0.3 mit 675 Schuss

Bombenlast maximal: 40 kg

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