Dornier Do Y ( später Do-15)
Dornier Do Y, Do 15, Land: Deutschland Die Do Y war als schweres kampfflugzeug gedacht und hob am 17. Oktober 1931 zu seinem Jungfernflug ab. Der Maschine war kein grosser Erfolg beschieden, nur vier Flugzeuge wurden in Altenrhein gebaut. Spannwiete: 26,6 m, Länge: 18,20 m, Geschwindigkeit: 302 km/h.
Ab 1930 beschäftigt sich man bei Dornier mit der Entwicklung eines schweren Kampfflugzeuges, das als Eindecker in Ganzmetallbauweise ausgelegt ist und als Antrieb drei luftgekühlte Sternmotoren Bristol Jupiter VI erhalten sollte. Obwohl die Reichswehr ursprünglich an dem Projekt interessiert war, verlor man das Interesse, als man sah, dass der dritte Motor auf dem Rumpfrücken und nicht im Rumpfbug installiert werden sollte, obwohl durch die von Dornier gewählte Anordnung der Einbau eines Waffenstandes in den Rumpfbug möglich wurde. Die Konstruktion und der Bau der Maschine fanden im Dornierwerk Aero-Metal AG Zürich in Altenrhein in der Schweiz statt. Die Do Y war ein halbfreitragender Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit festem Fahrwerk und abgestrebtem Normalleitwerk. Der Rumpf war als ein Schalenrumpf mit rechteckigem Querschnitt ausgelegt und mit Dural-Glattblechen verkleidet. Der Besatzungsraum für die beiden Piloten war offen und lag direkt vor der Flügelvorderkante. Der voll verglaste Raum des Bombenschützen befand sich im Rumpfbug unter dem vorderen Waffenstand. Der Bombenschacht für 10mal 100kg oder 6mal 200kg Bomben war in der Rumpfmitte untergebracht und über Laufgänge mit der dem Führerstand verbunden. Der dreiteilige Tragflügel bestand aus dem mit je einem I-Stiel zum Rumpf abgestrebten Flügelmittelstück, das die beiden, in der Flügelnase eingebauten Triebwerke trug und außerdem auf jeder Seite noch einem Tank von 1045 Liter aufnahm. Die Außenflügel waren biegungsfest an das Tragflächenmittelstück angeschlossen. Die Flügelnase und das Mittelteil bis zum zweiten Holm waren mit Dural-Glattblechen verkleidet, der Rest trug, wie sämtliche Ruder, eine Stoffbespannung. Das Normalleitwerk bestand aus einer Duralkonstruktion und war stoffbespannt. Die Hilfsruder waren im Fluge verstellbar. Die Höhenflosse war mit je zwei I-Stielen zum Rumpf hin abgestrebt. Das Fahrwerk
bestand aus zwei unabhängigen Hälften, die mit je einer Federstrebe unter den Motorgondeln und je einer V-Strebe zum Rumpf hin, abgestützt waren. Die hydraulisch bremsbaren Haupträder hatten eine aerodynamische Verkleidung. Das Spornrad war schwenkbar. Als Triebwerke waren ursprünglich drei Gnome Rhone ?Jupiter VI? vorgesehen, später entschied man sich aber für die stärkeren Gnome Rhone ?Jupiter 9 Ker?. Alle Triebwerke hatten eine NACA-Haube. Der Mittelmotor stand auf einem Strebenbock auf dem Rumpfrücken. Das erste Flugzeug mit der Werknummer 232 startete am 17.Oktober 1931 zum Erstflug. Dabei traten heftige Flattererscheinungen an den Außenflügeln auf. Beim zweiten Prototyp mit der Werksnummer 233 reduzierte man deshalb die Spannweite um 0,7 m und verstärkte die Flügelstruktur. Für eine umfangreiche Werbetour erhielten die Maschinen die deutschen zivilen Kennungen D-3 und D-6 und wurden in Österreich, Ungarn, Rumänien und Jugoslawien ausgiebig vorgeführt. Jugoslawien zeigte Interesse und erwarb die beiden Maschinen, die dann 1932 auf Reparationskonto geliefert wurden.
Inzwischen hatte man in Altenrhein zwei weitere, verbesserte Maschinen, die Werknummern 555 und 556 fertiggestellt und mit den Schweizer Zivilzulassungen HB-GOE und HB-GOF zur Flugerprobung nach Friedrichshafen gebracht. Am 9.März 1937 kaufte Jugoslawien auch diese beiden Maschinen, die inzwischen offiziell als Do 15 bezeichnet wurden, auf Reparationskonto, wo sie der 261. Fliegergruppe zugeführt wurden, die ein buntes Sammelsurium aus Junkers G 24, italienischen SM. 79, Fokker F.39 und den anderen beiden Dornier Y betrieb. Bereits 1939 wurden die Do Y als Kampfflugzeuge ausgemustert und taten Dienst als Schul- und Transportmaschinen bei der Fliegerschule des 3. Fliegerregiments in Panzevo. Nach der Besetzung Jugoslawiens im April 1941 durch deutsche Truppen wurde mindestens eine Do Y an die neue kroatische Luftwaffe übergeben.
Technische Daten: Dornier Do 15
Land: Deutschland
Verwendung: schweres Bombenflugzeug
Triebwerk: drei luftgekühlte 9 Zylinder Sternmotoren Gnome Rhone ?Jupiter 9 Ker? mit verstellbaren Dreiblatt-Metallpropellern System Ratier
Startleistung: je 625 PS (461 kW)
Dauerleistung: 510 PS (376 kW) in 3.000 m
Besatzung: 24Mann
Erstflug: 17. Oktober 1931
Spannweite: | 26,60 m |
Länge: | 18,20 m |
größte Höhe: | 7,30 m |
Propellerdurchmesser der Flügelmotoren: | 2,80 m |
Propellerfläche der Flügelmotoren: | 6,16 m² |
Propellerdurchmesser des Rumpfmotors: | 2,60 m |
Propellerfläche: | 5,31 m² |
Spurweite: | 6,00 m |
Flügelfläche: | 108,8 m² |
V-Form: | Außenflügel +3° |
Streckung: | 6,50 |
Leermasse: | 6.200 kg |
Startmasse normal: | 8.500 kg |
Startmasse maximal: | 8.955 kg |
Tankinhalt: | 2.090 Liter |
Flächenbelastung: | 82,31 kg/m² |
Leistungsbelastung: | 4,78 kg/PS (6,49 kg/kW) |
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: | 282 km/h |
Höchstgeschwindigkeit in 3.000 m: | 302 km/h |
Marschgeschwindigkeit in 3.000 m: | 254 km/h |
Landegeschwindigkeit: | 105 km/h |
Gipfelhöhe: | 8.300 m |
Steigleistung: | 3,2 m/s |
Steigzeit auf 1.000 m: | 5,5 min |
Steigzeit auf 3.000 m: | 18,0 min |
Reichweite normal: | 860 km |
Reichweite maximal: | 1.200 km |
Flugdauer: | 4,5 h |
Bewaffnung: zwei 7,62 mm Zwillings-Maschinengewehr FN mit je 1.000 Schuss auf dem Rumpfrücken und im Rumpfbug, sowie ein 7,62 mm Maschinengewehr FN mit 1.000 Schuss auf einer Pivot-Lafette im Bodenstand
Bombenlast maximal : 1.200 kg