Caproni Vizzola F.6

01.11.2014 EK
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Caproni Vizzola F.6, Land: Italien Die Caproni F.6 ist eine Weiterentwicklung aus der Caproni F.4 und F.5. Das Jagdflugzeug aus Italien konnte wegen den fehlenden Daimler benz Motoren nie in Serie produziert werden. Spannweite: 11,82 m, Länge: 9,25 m, Geschwindigkeit: 642 km/h.

Im November 1937 begann man unter Leitung von F. Fabrizi, I. Baldassari und C. Riparbelli bei Caproni Vizzola SA in Vizzola Ticino, Varese, mit den Entwürfen zu einem modernen Jagdeinsitzer in Gemischtbauweise, der als F.5 in zwölf Exemplaren gebaut und bei der 167° Gruppo als Nachtjäger eingesetzt wurde. Anfang 1941 erhielt die italienische Luftfahrtindustrie einige Daimler Benz DB 605 A 12 Zylinder Reihenmotoren von Deutschland zur Verfügung gestellt, gleichzeitig bemühte sich Italien um die Nachbaurechte dieses Triebwerks. Auch die F.5 sollte auf den DB 605 A umgerüstet werden. Die ursprüngliche Gemischtbauweise, der Rumpf war in Schalenbauweise mit Metallbeplankung und versenkter Nietung ausgeführt und die Tragflügel waren eine sperrholzverkleidete Metallkonstruktion, wurde aufgegeben. Die F.6 erhielt einen neu konstruierten Ganzmetallflügel mit elliptischer Vorderkante und die Kabine wurde nun geschlossen ausgeführt. Das Leitwerk und das einziehbare Heckradfahrwerk wurden von der F.5 übernommen. Der Kühler, der sich ursprünglich als großer Kinnkühler direkt unter dem Rumpfbug befand, wurde zur Verringerung des Luftwiderstands unter dem Rumpfbauch verlegt. Die Bewaffnung hatte man von der F.5 übernommen, aber den späteren Einbau zusätzlicher Maschinengewehre in den Tragflügeln vorgesehen. Der auch F.6M (Metallico) genannte Prototyp flog mit der Kennung MM.481 am 12. September 1941 erstmals. Die Flugerprobung wurde im Mai 1942 erfolgreich abgeschlossen. Die Maschine zeigte sich sehr wendig und stabil in allen Fluglagen. Da es aber nicht gelungen war, bis dahin eine ausreichende Anzahl von DB 605 Motoren aus Deutschland zu erhalten, dort wurden diese dringend für die Messerschmitt Bf109 F benötigt, und auch die Lizenzverhandlungen gescheitert waren, konnte die F.6M nicht in Serie gehen. Der Prototyp wurde im Herbst 1942 auf dem Flugplatz Bresso bei einem Zusammenstoß schwer beschädigt und nicht wieder aufgebaut.
Als Alternative hatte man bei Caproni Vizzola aber den 24 Zylinder Reihenmotor Isotta-Fraschini R.C.25/60 Zeta mit einer projektierten Leistung von 1.500 PS in 4.200 m bereits mit Baubeginn der F.6M ins Auge gefasst und dafür einen zweiten Prototyp F.6Z ( Zeta) vorgesehen. Dessen Bau verzögerte sich aber wegen der Entwicklungsprobleme des Motors stark. Erst am 7.August 1943 startete die F.6Z zu ihrem Erstflug, wobei sich herausstellte, das der Motor nur knapp 1.200 PS in 4.500 m leistete. Durch die kurz darauf folgende Kapitulation Italiens wurde die Erprobung abgebrochen und die Maschine zerstört. Eine bereits begonnene Weiterentwicklung der F.6M zur F.7 wurde ebenfalls nicht mehr abgeschlossen.

Caproni F.6 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Caproni Vizzola F.6

Land: Italien
Verwendung: Jagdflugzeug
Baujahr: 1942
Triebwerk: ein luftgekühlter 24 Zylinder X Motor Isotta-Fraschini R.C.25/60 Zeta mit Aufladung und verstellbarem Dreiblatt-Metall-Propeller
Startleistung: 1.400 PS (1.031 kW)
Dauerleistung: 1.255 PS (924 kW) in 4.200 m
Besatzung: 1 Mann
Erstflug: 12. September 1941

Spannweite:11,82 m
Länge:9,25 m
größte Höhe: 3,02 m
Propellerdurchmesser: 3,40 m
Propellerfläche: 9,08 m²
Spurweite: 2,68 m
Flügelfläche: 18,50 m²
V-Form: +3,3°
Streckung: 7,55
Leermasse: 2.238 kg
Startmasse normal: 3.685 kg
Startmasse maximal: 4.060 kg
Tankinhalt: 760 Liter
Flächenbelastung: 219,46 kg/m²
Leistungsbelastung: 2,9 kg/PS (3,94 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 552 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 5.000 m: 642 km/h
Marschgeschwindigkeit in 4.000 m: 540 km/h
Landegeschwindigkeit: 140 km/h
Gipfelhöhe: 9.000 m
Steigleistung: 14,7 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 1,2 min
Steigzeit auf 3.000 m: 4,5 min
Steigzeit auf 6.000 m: 11,0 min
Reichweite normal: 1.060 km
Reichweite maximal: 1.370 km
Flugdauer: 2,5 h

Bewaffnung: vier 12,7 mm Maschinengewehre SAFAT mit je 400 Schuss
Bombenlast maximal: 50 kg

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