McDonnell Douglas A-4 Skyhawk
McDonnell Douglas A-4 Skyhawk, Land: USA Bei der A-4 Skyhawk handelt es sich um ein trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug, das in 2960 Exemplaren und unterschiedlichsten Varianten gebaut wurde. Die Maschine kann sich zu den erfolgreichsten Kampfflugzeugkonstruktionen zählen und wird immer noch eingesetzt. Spannweite: 8,38 m, Länge: 12,22 m, Geschwindigkeit: 1.077 km/h.
Die A-4 war eines der erfolgreichsten Kampfflugzeuge, das die U.S. Navy nach dem Zweiten Weltkrieg in Dienst stellte. Die McDonnell Douglas A-4 Skyhawk wurde unter der Leitung von Ed Heinemann entwickelt. Er behauptete einen Jagdbomber bauen zu können, der nur halb so schwer wie die von der U.S. Marine geforderten 13.607 Kilogramm sei. Als die U.S. Navy dann einen turbinengetriebenen Nachfolger für die Douglas AD-1 (A-1) Skyraider suchte, konnte das Unternehmen ein neues Angriffsflugzeug anbieten, das nur halb so viel wog, wie in der offiziellen Ausschreibung angegeben war und zudem erheblich schneller war. Der Prototyp startete am 22. Juni 1954 zu seinem Jungfernflug, die erste Vorserienmaschine hob bereits am 14. August 1954 zum Erstflug ab. Der Prototyp übertraf alle Erwartungen der Militärs und stellte sogar einen neuen Weltrekord auf. Die A-4 Skyhawk erwies sich als einfaches und robustes Angriffsflugzeug, das einfach weiterentwickelt werden konnte und bis im Februar 1979 in der Produktion stand. Von der A-4 Skyhawk wurden 2960 Maschinen produziert, davon waren 555 zweisitzige Trainer. Neben den USA wurde die Skyhawk von Argentinien, Brasilien, Indonesien, Israel, Kuwait, Malaysia, Neuseeland und Singapur beschafft.
Hauptkonstruktionsmerkmale der A-4 Skyhawk
Die Spezifikationen wurden nach den Erfahrungen im Koreakrieg zugeschnitten und forderten eine grösstmögliche Nutzlast und eine komplette Ausrüstung für den trägergestützten Einsatz. Die Avionik musste nicht allwettertauglich sein. Die A-4 glänzte durch neuartige Konstruktionsmerkmale, damit das Gewicht und die Komplexität verringert werden konnte. Das Hauptfahrwerk wurde nach vorne eingezogen und war hoch genug für ausreichenden Unterflügelfreiraum. Die Deltaflügel waren so klein, dass sie an Bord der Flugzeugträger nicht eingeklappt werden mussten. Das Tragwerk besteht aus drei Holmen, die von Spitze zu Spitze reichen. Die beiden hinteren Holme sind gerade, dadurch kann die A-4 wesentlich höhere Waffenlasten mitführen, als dies sonst bei Pfeilflüglern möglich ist. Der ganze Flügel bildet einen integralen Kraftstofftank. Die Vorflügel sind über die ganze Spannweite ausfahrbar. An der Flügelhinterkante sind neben den Querrudern Stör- und Landeklappen angeordnet. Alle Steuerflächen werden hydraulisch gesteuert. Als interessantes Konstruktionsmerkmal können auch die Bremsklappen bezeichnet werden, die an beiden Seitenflächen am hinteren Rumpf angebracht sind. Das Cockpit ist hoch über dem Rumpfvorderteil angeordnet und bietet dem Piloten eine gute Aussensicht nach vorne und zur Seite, nach hinten ist die Sicht als marginal zu bezeichnen, bei den neueren Versionen wurde dieser Mangel durch eine grössere Cockpithaube korrigiert. Spätere Versionen erhielten einen verlängerten Bug und Kamelhöcker, um zusätzliche Avionik aufnehmen zu können. Als Antrieb wählte McDonnell Douglas das 3492 kp starke Curtiss Wright J65-W-16A Triebwerk, die späteren Varianten waren mit einem J52-P-408A ausgelegt, das eine maximale Leistung von 5080 kp aufwies.
Avionik der A-4 Skyhawk
Die ersten A-4 Skyhawk Angriffsflugzeuge besassen nur eine schlichte Avionik, damit das Gewicht möglichst tief gehalten werden konnte. Um Masse zu sparen, kombinierten die Ingenieure von McDonnell Douglas die Funk-, Navigations, und IFF System in einem einzigen Gerät, das nur 26 Kilogramm schwer war. Spätere Varianten kriegten immer umfassendere Avionikgeräte, die immer schwerer wurden und sogar zu Umkonstruktionen führten. Die A-4C konnte bei jedem Wetter eingesetzt werden und verfügte über einen modernen Autopiloten, Geländewarnradar und ein Tiefflug-Bombenabwurfsystem (LABS). Viele weitere Modifikationen folgten und machten den Kamelhöcker nötig. Das wichtigste Modell, die A-4M wurde 1970 für das U.S. Marine Corps konstruiert und besitzt eine Vielzahl von Modifikationen, einschliesslich dem ARBS Bombenabwurfsystem, einem umfassenden Radarwarnsystem, internen ECM Störsendern, Chaff Abwurfvorrichtungen und einem modernen Blickfeldsichtdarstellgerät. Diese grossen Änderungen führten bei McDonnell Douglas zu einer neuen Namensgebung, der Skyhawk II.
Bewaffnung der A-4 Skyhawk
Zur Standardbewaffnung der meisten A-4 Skyhawk zählten die beiden Mk 12 20-mm-Bordkanonen mit 200 Schuss. Die ersten Skyhawk Varianten konnten an sieben Waffenstationen 2.250 Kilogramm Waffen mitführen, die letzten Varianten konnten Waffenlasten von bis zu 4.153 kg mitschleppen. Von der einfachen Sprengbombe bis zu mörderischen Nuklearwaffen konnten die Skyhawks fast alles zuladen, für die Selbstverteidigung konnten auch AIM-9 Sidewinder mitgeführt werden.
Einsatzspektrum der A-4 Skyhawk
Die Flugleistungen der A-4 Skyhawk überzeugten von Anbeginn an, die Verkaufszahlen sprachen in dieser Hinsicht eine deutliche Sprache. Die A-4 lässt sich leicht zu fliegen und die Piloten konnten im Luftkampf manövrieren ohne befürchten zu müssen, dass die Zelle überbelastet wird. Die A-4 verfügt über ein gutes Schubgewichtsverhältnis mit einer niedrigen Flächenbelastung, dies sind alles Eigenschaften, die ein wendiges Kampfflugzeug sein Eigen nennen muss, um effektiv eingesetzt werden zu können. Die Maschinen bewährten sich über Vietnam und Israel in zahlreichen, siegreichen Luftkämpfen und Angriffsmissionen. Die A-4 Skyhawk wir noch in Brasilien als trägergestütztes Mehrzweckkampfflugzeug eingesetzt und Israel betreibt den Jet noch als Schulflugzeug für ihre zukünftigen Jagdpiloten. Elf Luftstreitkräfte haben die Skyhawk betrieben, gesamthaft wurden bei McDonnell Douglas 2960 Stück dieses Kampfjets gebaut. In den USA fliegen zahlreiche A-4 Skyhawk in privaten Händen und können an Flugshows bewundert werden.
Technische Daten: McDonnell Douglas A-4M Skyhawk
Land: USA
Hersteller: McDonnell Douglas
Verwendung: Trägergestütztes Mehrzweck Kampfflugzeug
Besatzung: 1 Pilot
Antrieb: Ein Mantelstromtriebwerke Pratt & Whitney J52-P408A
Leistung: 5.080 kp, 49,8 kN
Erstflug: 22. Juni 1954
Länge: | 12,22 m |
Spannweite: | 8,38 m |
Höhe: | 4,57 m |
Flügelfläche: | 24,15 m² |
Flügelprofil: | NACA 0008-1.1-25 Flügelwurzel, NACA 0005-0.825-50 Flügelende |
Leergewicht: | 4.750 kg |
Maximales Startgewicht: | 11.136 kg |
Schubgewichtsverhältnis: | 0,51 |
Flächenbelastung: | 344,4 kg/m² |
Maximale Geschwindigkeit: | 1.077 km/h |
Steigleistung: | 43 m/s |
Dienstgipfelhöhe: | 14.953 m |
Startlaufstrecke bei maximalem Startgewicht: | 832 m |
Maximaler Einsatzradius: | 1.158 km |
Reichweite: | 3.220 km |
Bewaffnung: zwei 20 mm Bordkanonen, Colt Mk 12 (je 100 Schuss).
An vier Unterflügel und einer Unterrumpf Waffenstation maximal 4.490 kg Aussenlasten.
Raketen: 4× LAU-10 Raketenbehälter (jeder mit 4× 127 mm Mk 32 Zuni Raketen)
Luft-Luft-Lenkwaffen: 4× AIM-9 Sidewinder
Luft-Boden-Lenkwaffen: 2× AGM-12 Bullpup, 2× AGM-45 Shrike Anti-Radar-Lenkwaffen, 2x AGM-62 Walleye TV gelenkte Bombe, 2× AGM-65 Maverick
Bomben: 6× Rockeye-II Mark 20 Streubomben (CBU), 6× Rockeye Mark 7/APAM-59 CBU, Mark 80 ungelenkte Bomben (einschliesslich 3 kg und 14 kg Übungsbomben), B57 Atombomben, B61 Atombomben.
Andere Anhängelasten: Bis zu 3× 370 US Gallonen (1,400 L) Sargent Fletcher Abwurftanks an den Stationen 2, 3 und 4.
Text: Robert Kühni