Renard R-36

01.11.2014 EK
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Renard R-36, Herstellerland: Belgien Die Renard R-36 wurde als Jagdflugzeug gebaut. Spannweite: 11,64 m, Länge: 8,64 m, Maximales Abfluggewicht: 2.520 kg

1936 suchte die belgische Luftwaffe nach einem Ersatz für ihre veralteten Fairey Firefly IIM Doppeldecker. Eine Anfrage ging auch an Alfred Renard, der die R-36 vorschlug. Die Maschine sollte ein Ganzmetalltiefdecker mit geschlossener Kabine, einziehbarem Heckradfahrwerk und einem 12 Zylinder Reihenmotor Hispano-Suiza 12 Ycrs werden. Als Bewaffnung waren eine Maschinenkanone und vier Maschinengewehre vorgesehen. Renard erhielt einen Auftrag zum bau eines Prototypen, der am 5.November 1937 seinen erfolgreichen Erstflug absolvierte. Während der Erprobung wurden verschiedene Änderungen vorgenommen, so wurde der Kühler unter den Rumpf hinter der hinteren Tragflächenkante angebracht. Um die Manövrierfähigkeit zu erhöhen, wurden die Ruder vergrößert. Ende 1938 erhielt Renard eine Option auf die Fertigung von 40 maschinen für die belgische Luftwaffe, auch zeigte die französischen Luftstreitkräfte Interesse an einer modifizierten Ausführung. Am 17.01.1939 kam es zum Absturz des Prototypen, wobei der Pilot um Leben kam. Die Absturzursache konnte nicht zweifelsfrei aufgeklärt werden, trotzdem wurde das Programm von der belgischen Luftwaffenführung ausgesetzt und kurze Zeit darauf ganz gestoppt. Die belgische Luftwaffe bestellte stattdessen in England 20 Hawker Hurricane I, wovon sie bis zum Kriegsausbruch am 10.Mai 1940 15 Maschinen erhielt, außerdem wurde die Fertigungslizenz erworben. Es wurden aber keine Hurricanes in Belgien gefertigt. Ableitungen der R-36 waren die R-37 mit einem Gnome-Rhone 14N-21 14 Zylinder Doppelsternmotor mit einer Startleistung von 1.100 PS. Bis zur belgischen Kapitulation eine maschine gebaut aber nicht geflogen. Die R-38 war eine R-36 mit einem flüssigkeitsgekühlten 12 Zylinder Reihenmotor Rolls Royce Merlin II. Ein Prototyp gebaut, später von der Luftwaffe erbeutet. Die R-40 war eine geplante Exportversion der R-38 für Frankreich mit kleinen Änderungen. Sie blieb Projekt.

Renard R-36 (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Renard R-36

Verwendung: Jagdflugzeug
Baujahr: 1938
Besatzung: 1 Mann
Triebwerk: ein flüssigkeitsgekühlter stehender 12 Zylinder Reihenmotor Hispano-Suiza 12 Ycrs Type 2 mit Dreiblatt-Verstellpropeller
Startleistung: 910 PS (678 kW)
Dauerleistung: 850 PS (633 kW) in 5.000 m

Spannweite : 11,64 m
Länge: 8,64 m
größte Höhe: 2,92 m
Propellerdurchmesser: 2,80 m
Propellerfläche: 6,16 m²
Spurweite: 3,70 m
Flügelfläche: 20,10 m²
V-Form: +2 °
Leermasse: 1.730 kg
Startmasse normal: 2.470 kg
Startmasse maximal: 2.520 kg
Tankinhalt: 320 Liter
Flächenbelastung: 125,4 kg/m²
Leistungsbelastung: 2,77 kg/PS (3,72 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 467 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 5.000 m: 515 km/h
Reisegeschwindigkeit in 5.000 m: 465 km/h
Gipfelhöhe: 11.800 m
Steigleistung: 14,7 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 1,2 min
Steigzeit auf 3.000 m: 4,0 min
Steigzeit auf 5.000 m: 6,7 min
Reichweite normal: 890 km
Reichweite maximal: 1.020 km
Startstrecke: 360 m
Landestrecke: 540 m
Flugdauer: 2,5 h

Bewaffnung: eine 20 mm Maschinenkanone Hispano-Suiza mit 80 Schuss, vier 7,7 mm Maschinengewehre FN/Browning mit je 800 Schuss
Bombenlast maximal: 80 kg

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