Otto Lilienthal – ein Pionier der Luftfahrt

12.06.2017 AK
Otto Lilienthal
Otto Lilienthal ist startbereit (Archiv: Kühni)

Träumst du auch manchmal davon, fliegen zu können? Genau dieser Traum hatte Otto Lilienthal auch.

Keiner hatte es so weit gebracht wie Otto Lilienthal. Fast 20 Jahre lang, beobachtete er die Vögel und studierte ihren Flug.

Otto Lilienthal (Archiv: Kühni)

Otto Lilienthal wurde 1848 in Anklam geboren. Schon seit seiner Kindheit faszinierte ihn das Fliegen sehr. Im Alter von 19 Jahren erforschte er die Grundlagen des Fliegens. Otto Lilienthal untersuchte den Flug der Vögel und unternahm zahlreiche Messungen. Seine Erkenntnisse fasste er im Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunst“ zusammen.

Otto Lilienthal, aus dem Buch „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunst“

Otto Lilienthal baute erste Flugapparate mit Flügeln aus dünnem Stoff, der über Weidenhölzer gespannt ist. Damit stürzte er natürlich nicht gleich den Hügel hinunter. Er testete zuerst im Stehen, wie sich die Flügel im Wind verhalten und danach machte er kleine Sprünge. Im Frühjahr 1891 wagte er es dann. Otto Lilienthal legte mit einem Hängegleiter eine Strecke von etwa 20 Metern zurück. Dies war damals eine Sensation! 1891 gilt als das Jahr, in dem zum ersten Mal ein Mensch mit einem Flugzeug flog.

Otto Lilienthal erste Flugversuche 1891 (Archiv: Kühni)

Otto Lilienthal baute immer mehr Gleitflieger und versuchte sie zu verbessern. Später legte er in der Luft über 200 Meter zurück. Er entwickelte und testete insgesamt 17 verschiedene Flugapparate. Otto Lilienthal war auf keinen Fall zimperlich. Er nahm zahlreiche verstauchte Füße und Armverletzungen in Kauf. Mit seinen Flugapparaten sprang er von bis zu 60 Meter hohen Hügeln. 1893 flog Otto Lilienthal sogar 250 Meter weit. Er führte innerhalb von sieben Jahren über 2000 Flugversuche durch.

Otto Lilienthal Flugversuche 1893 (Archiv: Kühni)

Ein paar seiner Flugmodelle ließ Otto Lilienthal in Serie herstellen und verkaufte sie. Es war immer ein Beipackzettel dabei, der vor den Gefahren des Fliegens warnte. Darauf stand: „Also bedenken Sie, dass Sie nur ein Genick zum Zerbrechen haben.“

Genau das geschah ihm am 9. August 1896. Otto Lilienthal startete einen weiteren Flugversuch von einem Hügel. Er nahm Anlauf, sprang ab und glitt durch die Luft. Es erfasste ihn eine heftige Windböe. Otto Lilienthal stürzte aus 15 Meter Höhe ab. Er brach sich die Halswirbelsäule. Einen Tag später starb Otto Lilienthal.

Otto Lilienthal 1895 mit Doppeldecker Gleiter (Foto: AviaPress)

Später wurden viele Denkmäler errichtet, an denen Otto Lilienthal Flugversuche unternommen hat. Man ehrt ihn als Pionier der Luftfahrt. In Anklam, seinem Geburtsort gibt es auch ein Museum. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat zum 125. Jubiläum Otto Lilienthals Gleiter nachgebaut. Sie prüften im Windkanal, wie gut seine Flugeigenschaften waren und was genau den Absturz verursachte.

Otto Lilienthal 1895 mit Eindecker Gleiter (Foto: AviaPress)

Otto Lilienthal hat als Erster erkennt, dass Flügel gewölbt sein müssen, um Auftrieb zu bekommen. Sein erster Gleitflug gilt vielen Experten als der Augenblick, in dem die Menschen das Fliegen „erlernen“.

Für uns ist das Flugzeug heute ein Transportmittel. Auch wenn für uns einen Flug in den Urlaub selbstverständlich ist: Otto Lilienthals Ausdauer, Mut und Ehrgeiz muss man einfach bewundern. Er hatte seinen Traum umgesetzt. Der Traum des Fliegens. Der Traum unendlich weit über die Wolken zu fliegen.

Reportage Ilenia Kühni, Bezirksschülerin

 

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