Finnland unterschreibt erste F-35A Verträge

14.02.2022 PS
F-35A Lightning II
F-35A Lightning II US Air Force (Foto: USAF)

Finnland hat die ersten Vereinbarungen im Zusammenhang mit der Beschaffung von 64 Lockheed Martin F-35A Lightning II Kampfflugzeugen unterzeichnet.

Es geht offensichtlich auch schneller als in der Schweiz: Nur gerade einen Monat nach dem Typenentscheid hat die finnische Regierung erste Verträge für die Beschaffung der Lockheed Martin F-35A als Ersatz für die F/A-18 Kampfflugzeuge unterzeichnet.

Am 10. Dezember 2021 hat die finnische Regierung den Entscheid bekannt gegeben, für rund 8,4 Milliarden Euro 64 Lockheed Martin F-35A Kampfflugzeuge für die Erneuerung der Luftwaffe zu beschaffen. Wie die Schweiz will Finnland im Jahr 2030 die F/A-18C/D ausmustern, die dann das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben werden. Letzte Woche, am 11. Februar hat die finnische Beschaffungsbehörde bereits die Autorisation erhalten, erste Verträge für die Beschaffung des F-35A-Systems zu unterschreiben. Ebenfalls zur Unterschrift kamen Verträge mit Lockheed Martin und dem Triebwerkshersteller Pratt & Whitney zur industriellen Beteiligung Finnlands am Programm.

Ausser dem Tempo gibt es einige Parallelen zwischen dem finnischen und dem geplanten Schweizer Beschaffungsprogramm: Auch Finnland schliesst den Beschaffungsvertrag über das FMS-Programm (Foreign Military Sales) mit der US-Regierung ab und es ist ebenfalls die Beschaffung von F-35A in der Block-4-Konfiguration vorgesehen, geliefert werden sollen diese zwischen 2025 und 2030. Noch in diesem Jahr sollen weitere Verträge zur Beschaffung von Sidewinder und Amraam Luft-Luft-Lenkwaffen folgen. Finnland will für seine F-35 allerdings eine umfangreichere Luft-Boden-Bewaffnung mit beschaffen, diese Verträge werden erst zu einem späteren Zeitpunkt unterschrieben, da Finnland noch Abklärungen bezüglich des vorteilhaftesten Waffen-Mix trifft.

Das wie die Schweiz neutrale Finnland hat auch umfangreiche Verträge für die industrielle Beteiligung des Landes am F-35-Programm und den Aufbau von verteidigungsrelevantem Know-how unterzeichnet. Unter anderem wird die finnische Industrie Rumpf-Vorderteile der F-35 herstellen, nicht nur für finnische Maschinen. Offeriert wurde Finnland auch die Endmontage von F-135-Triebwerken. Die industrielle Kooperation soll Aufträge im Wert von mindestens 30 Prozent des Kaufpreises nach Finnland bringen. Die finnische Industrie soll direkt von Aufträgen im Umfang von 4500 Personenjahren profitieren, der indirekte Effekt wird auf ein Volumen von weiteren 1500 Personenjahren geschätzt.

SkyNews, eb

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