Saunders-Roe S.R. A.I

01.11.2014 EK
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Saunders-Roe S.R. A.I, Herstellerland: Grossbritannien Die Ausschreibung E/44 des britischen Admiralsstabes forderte als Ergebnis der Auswertung des Luft- und Seekrieges im pazifischen Raum, ein wassergestütztes Jagdflugzeug mit hoher Geschwindigkeit, das unabhängig von Flugzeugträgern operieren sollte. Spannweite: 14,02 m, Länge: 15,24 m, Maximales Abfluggewicht: 7375 kg

Die Ausschreibung E/44 des britischen Admiralsstabes forderte als Ergebnis der Auswertung des Luft- und Seekrieges im pazifischen Raum, ein wassergestütztes Jagdflugzeug mit hoher Geschwindigkeit, das unabhängig von Flugzeugträgern operieren sollte. Das Kommando der Fleet Air Arm forderte die gleichen Leistungen wie für land- und trägergestützte Jagdflugzeuge. Bei Saunders-Roe in Cowes auf der Isle of Wight kam man nach kurzem Prüfen zu dem Ergebnis, dass nur durch die Verwendung von Strahltriebwerken eine Chance bestand, die Anforderungen der Ausschreibung zu erfüllen. So begann die Entwicklung des ersten strahlgetriebenen Flugbootes der Welt. Als Jagdflugboot stellte die maschine eine absolute Neuerung dar. Die Maschine war eine Ganzmetallschulterdecker mit zweigestuften Bootsrumpf und in die Tragflächen einziehbaren Stützschwimmern. Das Projekt wurde der Fleet Air Arm vorgestellt und es folgte die sofortige Bestellung von drei Prototypen. Nachdem die Suche nach einem entsprechenden Triebwerk endlich erfolgreich abgeschlossen werden konnte, man entschied sich für die robusten Metropolitan-Vickers ?Beryl?, begann im Winter 1947 der Bau des ersten Prototyps. Der Erstflug fand am 16.Juni 1947 statt und zeigte zahlreiche Schwachstellen, wie Schwingungen und Instabilitäten. Spritzwasser gelangte in die Lufteinläufe und gefährdete die Triebwerke. Die erzielten Flugleistungen übertrafen aber die Forderungen der Ausschreibung. Inzwischen waren die anderen beiden Prototypen ebenfalls fertig gestellt. Die grundsätzlichen Probleme konnten aber nicht beseitigt werden, im Gegenteil, in relativ kurzer Zeit waren zwei Maschinen durch Absturz verloren gegangen, wo die Ursachen nicht eindeutig bestimmt werden konnten. Die Fleet Air Arm hatte zudem ihre Position zugunsten landgestützter Langstreckenjäger geändert, so dass 1951 die Entwicklung der S.R. A.I beendet wurde und der noch vorhandene erste Prototyp (TG 263) zu Studienzwecken an die Marineakademie abgegeben wurde. Von dort kam er später dann in der Southampton Hall of Aviation, wo er heute noch besichtigt werden kann. So endete die Entwicklung einer ungewöhnlichen Flugzeuggattung, des Hochgeschwindigkeits- Jagdflugbootes. Lediglich Convair entwickelte Jahre später einen vergleichbaren Typ, die XF2Y-1 ?Sea Dart?, die aber auch nicht über das Prototypenstadium hinaus kam.

Saunders-Roe S.R. A.I (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Saunders-Roe S.R. A.I (dritter Prototyp)

Baujahr: 1948
Verwendung: Allwetter-Jagdflugboot
Besatzung: 1 Mann
Triebwerk: 2 TL Metropolitan-Vickers M.V. B.2 ?Beryl?
Startleistung: je 1.746 kp Schub
Dauerleistung in 3.500 m: je 1.455 kp Schub

Spannweite: 14,02 m
Länge: 15,24 m
größte Höhe: 5,10 m
Flügelfläche: 38,56 m²
Leermasse: 5.020 kg
Startmasse normal : 6.510 kg
Startmasse maximal: 7.375 kg
Tankinhalt: 1.575 Liter
Höchstgeschwindigkeit in Seehöhe: 824 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 5.000 m : 795km/h
Flächenbelastung: 191,26 kg/m²
Leistungsbelastung: 2,11 kg/kp
Gipfelhöhe: 12.500 m
Steigzeit auf 1.000 m Höhe: 55 s
Steigzeit auf 3.000 m Höhe: 3,1 min
Steigzeit auf 6.000 m Höhe: 7,5 min
Reichweite normal: 1.220 km
Reichweite maximal: 1.650 km

Bewaffnung: 4 Maschinenkanonen Hispano 20 mm mit je 80 Schuss Munition im Rumpfbug,je 2 Unterflügelpylonen für ungelenkte Raketen oder Zusatztanks
Bombenlast maximal : 4x 227 kg

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