Brèguet Br. 462 Vultur

01.11.2014 EK
br462_200

Brèguet Br. 462 Vultur, Land: Frankreich Die Brèguet Br. 462 Vultur wurde als mittleres Bombenflugzeug entwickelt. Spannweite: 20,50 m, Länge: 14,80 m, Maximales Abfluggewicht: 8.490 kg

1934 begann man bei Brèguet sich auf privater Basis mit der Konzeption eines modernen Bombers, der auch als Erdkampfflugzeug eingesetzt werden konnte, zu beschäftigen, um an der Ausschreibung für ein mittleres Bombenflugzeug der Kategorie B.4 teilnehmen zu können.
Der Entwurf sah einen zweimotorigen Mitteldecker mit einziehbarem Heckradfahrwerk und zentralem Normalleitwerk vor. Die Maschine war als Ganzmetallkonstruktion ausgelegt.
Typisch für Bombenflugzeuge Brèguets war das zweistöckige Rumpfvorderteil, wie schon bei der Br.41/3, wo Pilot und Bombenschütze quasi übereinander saßen.
Nach Prüfung des Entwurfs erhielt man den Auftrag über einen Prototyp, der die Bezeichnung Br. 460 erhielt.
Der Rumpf bestand aus einem Stahlrohrgerüst mit Duraluminiumspanten und war mit Duraluminium beplankt. Das zweistöckige Rumpfvorderteil war großzügig verglast.
Der Tragflügel war dreiteilig aufgebaut, wobei ein 9,80 m langes Mittelstück durch den Rumpf hindurch ging, an dem die Außenflügel angebaut waren. Die Tragflügel waren zweiholmig ausgeführt, zwischen den Holmen befanden sich Auskreuzungen mit Stahlseilen. Von der Flügelnase bis zum ersten Holm und vom zweiten Holm zur Hinterkante war der Tragflügel mit Duralblechen verkleidet. Die Fläche zwischen den beiden Holmen war stoffbespannt.
Alle Ruder waren mit Trimmklappen versehen und stoffbespannt. Das Fahrwerk wurde hydraulisch nach oben hinten eingezogen.
Mitte 1935 startete die Maschine zu ihrem Erstflug, der ohne Probleme verlief, gleichzeitig wurden verschiedene Änderungen vorgesehen, die wichtigste war die Verwendung eines geteilten Seitenleitwerks um ein freies Schussfeld für auf dem Rumpfrücken befindlichen Waffenstand zu erhalten. Auch wurden stärkere Triebwerke vorgesehen.
Brèguet erhielt einen Auftrag über vier Vorserienmaschinen, die wegen der Änderungen als Br.462 bezeichnet wurden.
Mittlerweile war man sich aber klar, dass die Br.462 nicht für den Serienbau in Frage kam. Die Armèe de l?Air hatte sich für die LeO 451 als zukünftiges Bombenflugzeug entschieden.
Die Br.460 und die ersten beiden Br.462 wurden von der Regierung der Republik Spanien gekauft, aber nur die Br.460 wurde geliefert und ab November 1936 im spanischen Bürgerkrieg bei der Grupo 11 der republikanischen Luftstreitkräften in Cataluna eingesetzt, wo sie am 5.März 1937 bei einem Luftkampf abgeschossen wurde.
Die beiden anderen Maschinen verblieben in Frankreich, die vierte Vorserienmaschine (Br.462.04) wurde noch auf dem Pariser Aerosalon 1937 gezeigt.
Die drei Br.462 übergab man der Armèe de l?Air, die sie als Schul- und Verbindungsflugzeuge einsetzte.
Zu aktiven Kampfeinsätzen wurden die Br. 462 nicht verwendet, sie waren relativ schnell flugunklar und wurden verschrottet.

Brèguet Br. 462 Vultur (Archiv: Eberhard Kranz)

Technische Daten: Brèguet Br.462.02

Verwendung: mittleres Bombenflugzeug
Baujahr: 1936
Besatzung: 3-4 Mann
Triebwerk: zwei luftgekühlte 14 Zylinder Doppelsternmotoren Gnome Rhone 14 NO mit verstellbarem Dreiblatt-Metall-Propeller Ratier
Startleistung: je 950 PS (700 kW)
Dauerleistung: je 850 PS (626 kW) in 4.000 m

Spannweite: 20,50 m
Länge:14,80 m
größte Höhe: 4,20 m
Propellerfläche: 8,04 m²
Spurweite: 2,76 m
Flügelfläche: 57,00 m²
V-Form der Außenflügel:
Streckung: 7,37
Leermasse: 4.350 kg
Startmasse normal: 8.200 kg
Startmasse maximal: 8.490 kg
Tankinhalt: 1.250 Liter
Flächenbelastung: 148,95 kg/m²
Leistungsbelastung: 4,47 kg/PS (6,07 kg/kW)
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe: 335 km/h
Höchstgeschwindigkeit in 4.000 m: 402 km/h
Marschgeschwindigkeit in 4.000 m: 350 km/h
Landegeschwindigkeit: 130 km/h
Gipfelhöhe: 8.300 m
Steigleistung: 6,8 m/s
Steigzeit auf 1.000 m: 2,66 min
Steigzeit auf 4.000 m: 12,0 min
Reichweite: 900 km mit maximaler Zuladung
Reichweite maximal: 3.100 km mit Zusatztanks und reduzierter Zuladung
Flugdauer: 2,75 h (9 h mit Zusatztanks und reduzierter Zuladung)

Bewaffnung: eine 23 mm Maschinenkanone Hispano-Suiza mit 60 Schuss im Rumpfbug-Drehturm und drei 7,5 mm Maschinengewehre Darne mit je 1.000 Schuss, davon zwei als Doppel MG im Boden-Drehturm und eins schwenkbar im hinteren offenen Waffenstand.
Bombenlast normal: 1.500 kg

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