RUAG arbeitet an Dewoitine D.26

16.08.2017 JS
Dewoitine D.26
Dewoitine D.26 (Foto: RUAG)

Lernende von RUAG Aviation bauen neue Auspuff-Anlage für das historisches Flugzeug Dewoitine D.26.

Als Kerngeschäft betreut RUAG Aviation eine breite Palette an Militärflugzeugen und Business Jets. Das fundierte Know-how der RUAG Techniker eignet sich jedoch auch um defekte Bauteile an fliegenden Oldtimer nachzubauen. So haben die RUAG Flugzeugspezialisten gemeinsam mit den Lernenden an der Dewoitine D.26 HB-RAG/286 "Stadt Grenchen" die Auspuff-Anlage restauriert. Nach deren Einbau hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt das Flugzeug wieder für die Luft freigegeben.

Bereits wurden die ersten Flüge problemlos absolviert

Die 1931 bei der Eidgenössischen Konstruktionswerkstätte (K+W) in Thun gebaute Dewoitine stand bis 1948 bei der Schweizer Luftwaffe als Jagdflugzeug-Trainer im Schiess- und Formationsflug im Einsatz. Danach zog die leistungsstarke Maschine auf nationalen Flugplätzen Segelflugzeuge in die Luft, zuletzt bis 1964 in Grenchen. Es folgte eine fast 30 Jahre dauernde Phase ohne Flugeinsätze und die Dewoitine zerfiel langsam, bis eine Gruppe pensionierter Flugzeugmechaniker der Schweizer Luftwaffe das Flugzeug zwischen 1993 und 2000 in Interlaken in mehr als 10‘000 Arbeitsstunden wieder flugfähig machte. Seit 2015 betreut der Verein „Hangar 31“ in Grenchen die Dewoitine mit der zivilen Immatrikulation HB-RAG und macht mit ihr der interessierten Öffentlichkeit ein wichtiges Stück Schweizer Luftfahrtgeschichte zugänglich.

Bei einer Flugschau in Wittinsburg, BL, im August 2016 rollte die Dewoitine bei der Landung über die Piste hinaus und überschlug sich in einem Maisfeld. Der Pilot blieb zum Glück unverletzt, doch das Flugzeug erlitt Schäden an Propeller, Flügel und Leitwerk.

Bereits vor dem Unfall hatte der Verein „Hangar 31“ sich an RUAG Aviation gewandt, weil die in die Jahre gekommene Auspuffanlage des Flugzeuges nicht mehr einwandfrei funktionierte. Nach einer genauen Prüfung entschloss sich RUAG Aviation, die Auspuffanlage im eigenen Ausbildungszentrum komplett neu anzufertigen.

Der Neun-Zylinder-Sternmotor der Dewoitine mit seinen der Bauart entsprechend engen Platzverhältnissen stellte die RUAG Lehrlinge und ihre erfahrenen Berufsbildungsverantwortlichen vor große Herausforderungen: Die neuen Teile mussten mit allergrößter Genauigkeit gefertigt werden. So erforderte das Ausführen der Blechverformungen von Hand große Fachkenntnisse.

Im Mai 2017 wurde die neue Auspuffanlage in das inzwischen in Bex, VD, bei der Firma Mobile Air Service in Reparatur stehende Flugzeug eingepasst und nach letzten Detailarbeiten im Juni endgültig eingebaut. Anschließend wurde das Flugzeug vom BAZL freigegeben und von Bex nach Grenchen überflogen.

Dazu Adrian Heer, Senior Manager Berufliche Bildung: „Wir sind stolz, dass unsere Lernenden einen wesentlichen Beitrag in diesem Projekt erbracht haben und so dazu beigetrugen, ein Stück Luftfahrtgeschichte für die Zukunft zu erhalten.“

Peter Brotschi, Präsident des Vereins Hangar 31, freut sich über die erfolgreiche Zusammenarbeit mit RUAG Aviation. „Wir sind den Technikern und auch den Lernenden von RUAG Aviation sehr dankbar für den hochpräzisen Nachbau der Auspuff-Anlage. Die Firma hat mit ihrer Arbeit einen großen Beitrag geleistet, dass die Dewoitine als technisches Kulturdenkmal weiterhin in der Luft gezeigt werden kann. Sie haben an einem Flugzeug gearbeitet, das aus der Zeit ihrer Urgroßväter oder noch weiter zurück stammt. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass die Lernenden vom anspruchsvollen Herstellungsprozess profitiert haben und das gesammelte Know-how in ihrem Berufsalltag einfließen lassen können.“

RUAG

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